Sparen für Kinder: So legen Sie Geld für die Zukunft Ihrer Kinder richtig an
Der Führerschein, die erste eigene Wohnung, ein Auslandsjahr oder der Grundstock für eine solide Altersvorsorge: So klein Kinder noch sind, so groß sind später ihre Wünsche als junge Erwachsene. Deshalb ist es wichtig, bereits frühzeitig mit dem Sparen für Kinder anzufangen. Welche Möglichkeiten haben Eltern heutzutage, für Ihr Kind Geld richtig anzulegen? In diesem Artikel klären wir auf, welche Geldanlage für Kinder sinnvoll ist.
Welche Möglichkeiten gibt es, um Geld für Kinder anzulegen?
Für das Sparen für Kinder stehen Ihnen mehrere Alternativen zur Verfügung. Das Problem dabei ist aber der seit Jahren niedrige Leitzins. Klassische Geldanlagen für Kinder versprechen keine Renditen, durch Gebühren und Inflation zahlen Sie am Ende sogar drauf. Wir stellen Ihnen die beliebtesten Sparmöglichkeiten für Kinder vor.
Sparkonto und Sparbuch haben ausgedient
In Zeiten hoher Zinsen zählten Sparbücher und Sparkonten zu den besten Möglichkeiten, um für Kinder Geld anzusparen. Heute allerdings bieten diese Formen der Geldanlage keine Vorteile mehr. Das angesparte Geld bleibt unverzinst, in vielen Fällen wird sogar eine Kontoführungsgebühr, in seltenen Fällen sogar ein Negativzins verlangt. Wollen Sie langfristig in die Zukunft Ihrer Kinder investieren, sollten Sie sich andere Spar-Möglichkeiten ansehen.
Tages- und Festgeld
Tages- und Festgeldkonten sind bis heute für das Sparen für Kinder sehr beliebt. Sie bieten aufgrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik zwar kaum Zinsen, werden aber als die sichersten Alternativen für konservative Sparer angesehen.
Tagesgeldkonten besitzen einen veränderlichen Zinssatz, die Wertentwicklung ist daher nicht absehbar. Aktuelle Angebote gehen nicht über 0,55 % Zinsen. Dafür können Sie jederzeit über das gesparte Geld verfügen.
Festgeldkonten wiederum haben einen festgelegten Zinssatz von 0,001 bis 1 %. Dieser ist für die vertraglich festgelegte Laufzeit von 5 bzw. 10 Jahren unveränderlich. Die Geldanlage für Kinder ist also sehr planungssicher, dafür kann während der Laufzeit nicht auf das Ersparte zugegriffen werden.
Bausparvertrag
Früher waren Bausparverträge eine beliebte Variante, um Vermögen für Kinder aufzubauen. Sie garantierten hohe Zinsen, ermöglichten besonders günstige Baukredite und zahlten Boni aus, sollte das Sparziel wesentlich früher erreicht werden. Heute sind die Bauspar-Konditionen wesentlich nüchterner. Die Zinsen für Kinder-Bausparverträge sind meist etwas höher und liegen zwischen 0,5 und 1 % auf die jährliche Sparsumme. Das ist nicht viel, kann aber mit der Wohnungsbauprämie werden – solange die jährliche Sparrate unter 2.200 EUR liegt. Die Vorteile machen dieses Sparen für Kinder immer noch attraktiv:
- Für unter 25 Jährige ist Bausparvertrag nicht zweckgebunden, das Vermögen kann nach Vertragsende frei für Wünsche genutzt werden. Bei manchen Anbietern liegt das Höchstalter etwas niedriger.
- Es werden einmalige Jugendprämien von bis zu 300 EUR gezahlt
- Einige Anbieter verzichten bei Kinder-Bausparverträgen auf die Abschlussgebühr
- Bausparen wird staatlich mit der Wohnungsbauprämie in Höhe von 8,8 % auf das jährliche Sparvolumen (maximal 45 EUR) gefördert.
- Auch vermögenswirksame Leistungen sind möglich.
- Jeder kann einzahlen, also Eltern und Großeltern, entfernte Verwandte und Freunde. Auch einmalige Zahlungen sind jederzeit möglich.
Aktienportfolio
Die höchste Rendite erzielen aktuell nur Portfolios mit starken Wertpapieren. Sie können bei Banken und Brokern ein Depot für Ihr Kind eröffnen und Wertpapiere aufnehmen. Je nach Anlagehorizont und Risikobereitschaft können Sie beim Sparen für Kinder jährliche Renditen von über 5 % erzielen. Bedenken Sie aber dabei, dass die meisten Banken den Handel von risikoreichen Assets über das Kinder-Depot ausschließen. Dazu gehören die Risikoklassen 4 und 5. Auch Optionen, Futures und CFDs können Sie in der Regel nicht im Namen Ihres Kindes handeln. Für den langfristigen Vermögensaufbau ist die Buy-and-Hold Strategie mit stetig wachsenden Aktien, Fonds und ETFs am besten geeignet.
Wertpapier-Sparpläne
Die entspannteste und sicherste Form der Geldanlage für Kinder sind Sparpläne. Diese können Sie bei fast jedem Broker und jeder Bank über ein Aktiendepot einrichten und mit Raten ab 25 EUR besparen. Besonders beliebt sind ETF-Sparpläne, da diese eine besonders sichere Rendite von etwa 5 % im Jahr versprechen. Aktien- und Fonds-Sparpläne können je nach Ausrichtung sogar noch rentabler sein. Besonders komfortabel und preisgünstig sind Sparpläne über sogenannte Robo-Advisors, also Algorithmen, die das Kapital voll automatisiert anlegen und verwalten.
Was muss ich beim Sparen für Kinder beachten?
Ein zufriedenstellender Vermögensaufbau ist von mehreren Kriterien abhängig. Neben angemessenen Zinsen und einer sicheren Anlagestrategie, sollten Sie auch folgende Punkte beim Sparen für Ihre Kinder beachten:
Steuervorteile nutzen
Mit der Geburt erhält jeder deutsche Bürger eine Steueridentifikationsnummer. Das mag sich nach typisch deutscher Bürokratie anhören, birgt aber große Steuervorteile. Erzielen Geldanlagen Renditen über Zinsen, Ausschüttungen oder Dividenden, muss auf diese Gewinne die Kapitalertragssteuer gezahlt werden. Jeder Person steht aber ein Sparerpauschbetrag zu, bis zu dessen Höhe keine Steuern auf Erträge gezahlt werden müssen. Für das Jahr 2020 können auch Ihre Kinder von einem Steuervorteil von insgesamt 10.245 EUR profitieren. Dieser setzt sich wie folgt zusammen:
- Sparerpauschbetrag: 801 EUR
- Grundfreibetrag: 9.408 EUR
- Sonderausgaben-Pauschbetrag: 36 EUR
Bedenken Sie Inflation und Gebühren beim Sparen für Kinder
Was viele bei der Geldanlage für Kinder vergessen, ist die jährliche Inflationsrate von etwa 2 %. Diese vernichtet das Kinderkapital zwar nicht, entwertet es jedoch. Die Kaufkraft des angesparten Geldes sinkt dadurch kontinuierlich. Ein kurzes Rechenbeispiel zum Sparen für Kinder: Sie zahlen jedes Jahr 1.000 EUR auf das zinsfreie Kinderkonto. Nach 10 Jahren kann sich das Kind also auf 10.000 EUR freuen. Beachtet man die Inflationsrate, bleibt von der Kaufkraft nicht mehr viel übrig; diese liegt dann nämlich bei 8,963,43 EUR. Wählen Sie daher eine Geldanlage für Ihre Kinder, die mindestens 2 % Zinsen bzw. Rendite erzielt.
Ein weiterer kritischer Faktor beim Sparen für Kinder sind die Gebühren. Wertpapieranlagen – egal ob einmalig oder als Sparplan – sowie viele Konten generieren laufende Kosten. Diese können die tatsächliche Sparrate erheblich senken. Je nach Sparkonzept sind folgende Gebühren möglich:
- Konto- bzw. Depotführungsgebühren
- Negativzinsen auf Einlagen
- Ordergebühren bei Kauf und Verkauf von Wertpapieren
- Handelsplatzgebühren und Maklercourtagen
- Ausgabeaufschläge bei Fonds
- Ausführungsgebühren bei Sparplänen
- Kosten bei ETF-Anpassungen
Eigentumsverhältnisse
Wenn Konto oder Depot auf den Namen Ihres Kindes läuft, sind das dort eingezahlte Kapital und die vorhandenen Wertpapiere sein Eigentum. Eltern oder Erziehungsberechtigte dürfen nur im Sinne des Kindes dieses Vermögen verwalten. Das bedeutet auch, dass Kontobevollmächtigte nicht einfach so Geld abheben oder nach gut Dünken in hochriskante Wertpapiere investieren dürfen. Und erreicht Ihr Kind die Volljährigkeit, verfügt es ganz allein über das Konto oder das Depot.
Einlagensicherung
Für eine hohe Sicherheit beim Sparen für Kinder des angesparten Kapitals sorgt die gesetzliche Einlagensicherung. Diese beträgt gesetzlich festgelegt 100.000 EUR. Allerdings bezieht sich diese Sicherung nur auf Sichtkonten, also Giro-, Tages-, Festgeld- und ähnliche Konten. Wertpapiere sind von der Einlagensicherung ausgeschlossen, da sie Eigentum des Depotinhabers sind und bleiben. Im Falle einer Insolvenz würden die Papiere Ihrem Kind wieder herausgegeben werden. Manche Banken und Broker bieten durch den Anschluss an Sicherungsfonds oder Versicherungen sogar zusätzliche Einlagensicherungen bis zu mehreren Millionen Euro je Kunde.
Was lohnt sich, um für die Kinder vorzusorgen?
Wollen Sie langfristig Geld für Kinder anlegen, sollten Sie auf Wertpapierdepots zurückgreifen. Diese bieten als Einzige noch vernünftige Renditen – solange das Geld über mindestens 10 Jahre angelegt ist. Die sichersten Alternativen dabei sind ETFs und Sparpläne. Wollen Sie beim Sparen für Kinder aber keine Risiken eingehen, können Sie auch Tages- und Festgeldkonten nutzen. Dann allerdings müssen Sie auf eine kontinuierliche Wertsteigerung verzichten.
Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.