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Grundsteuer 2022 – Zusätzliche Steuererklärung für Immobilieneigentümer!

Grundsteuer 2022

Das Bundesverfassungsgericht hat mit Wirkung zum 31. Dezember 2019 die bisher gültige Berechnung der Grundsteuer für nichtig erklärt und eine Neubewertung gefordert.1 Das Gesetz tritt spätestens zum 1. Januar 2025 in Kraft. In diesem Zusammenhang sind Immobilieneigentümer im Jahre 2022 verpflichtet, eine zusätzliche Steuererklärung abzugeben. Diese soll eine der Grundlagen für die Neuberechnung der Grundsteuer 2022 darstellen. Worauf Sie als Immobilieneigentümer achten sollten, erfahren Sie hier.

Neuberechnung der Grundsteuer aufgrund einer veralteten Formel

Seit Jahrzehnten erfolgt die Berechnung der Grundsteuer auf der Basis eines veralteten Grundstück- und Immobilienwertes. Diese Bemessung hat das Bundesverfassungsgericht als veraltet erklärt und eine neue Berechnung gefordert. Diese gilt bereits seit dem 31. Dezember 2019, es gibt jedoch eine Übergangsfrist von fünf Jahren bis zum 31. Dezember 2024. Zum Jahresbeginn 2025 muss die neue Grundsteuer in allen Bundesländern in Kraft getreten sein. Um die Neuberechnung vorzubereiten, ist das Mitwirken aller Hauseigentümer erforderlich. Dies gilt nicht nur für Besitzer von Einfamilienhäusern, sondern auch für Eigentümer von Wohneinheiten, die vermietet wurden. Um die Neuberechnung zu unterstützen, müssen Hausbesitzer im Verlauf des Jahres 2022 eine Steuererklärung abgeben. Dabei handelt es sich neben der klassischen Lohnsteuererklärung um ein weiteres Dokument. Die Abgabe ist notwendig, um die Neuberechnung der Grundsteuer 2022 durchzuführen. Es kann sein, dass im Zuge der Grundsteuerreform auf Eigentümer höhere Kosten zukommen. Vermieter sind berechtigt, die höhere Grundsteuer als Nebenkosten auf die Miete umzulegen.

Berechnungsgrundlage der aktuellen Grundsteuer bis 2024

Die bisherige Berechnung der Grundsteuer orientiert sich an einem Einheitswert aus dem Jahre 1935 in den neuen Bundesländern beziehungsweise aus dem Jahre 1964 für den Westen Deutschlands. Die Berechnung einer neuen Grundsteuer 2022 wird erforderlich, weil diese Werte als veraltet gelten. Hintergrund ist die Tatsache, dass sich die Grundstückspreise in den vergangenen Jahrzehnten so stark verändert haben, dass die Neuberechnung eine höhere Gerechtigkeit schaffen soll. Diese könnten für einige Immobilienbesitzer jedoch teurer werden. Dies gilt primär für Immobilien, die sich heute in beliebten Ballungsgebieten befinden, die zur Zeit der Berechnung noch nicht so eine hohe Attraktivität hatten.

Zwei verschiedene Grundlagen der Berechnung

Die bisherige Berechnung der Grundsteuer orientierte sich entweder an dem

  • Ertragswertverfahren oder
  • an dem Sachwertverfahren

Es kam darauf an, um welche Art der Immobilie es sich handelte, ob ein Mietpreis aus den zur Bemessung herangezogenen Jahren ermittelt werden konnte oder ob es sich um eine Luxusimmobilie handelte. Das Finanzamt setzte in Anbetracht des jeweiligen Verfahrens den Einsatz einer der beiden Berechnungsgrundlagen an. Es übermittelte die Berechnung an die Städte und Gemeinden, die diese Grundsteuer dann von den Eigentümern einziehen. Auch bislang die Grundsteuer ein Teil der Nebenkosten, die ein Vermieter auf den Mieter umlegen kann.

Die Neuberechnung der Grundsteuer ab 2025

Die Neuberechnung setzt sich aus drei Faktoren zusammen. Diese werden miteinander multipliziert und ergeben so den Wert der neuen Grundsteuer.

  • Wert des Grundbesitzes: Der Wert eines Einfamilienhauses orientiert sich an dem Bodenrichtwert. Wenn das Haus eine Fläche von 100 Quadratmetern hat und der Bodenrichtwert bei 400 EUR liegt, ergibt sich ein Wert von 400.000 EUR. Dieser wird mit der Steuermesszahl und dem Hebesatz multipliziert.
  • Steuermesszahl: Die Steuermesszahl wird künftig 0,31 Prozent bei Wohnimmobilien und 0,34 Prozent für unbewohnte Grundstücke festgelegt. Dabei handelt es sich im Vergleich mit dem bisherigen Wert um eine Senkung von 1/10. Damit soll erreicht werden, dass die neue Grundsteuer 2022 nicht deutlich teurer wird.
  • Hebesatz: Der Hebesatz wird von der Gemeinde festgelegt, er liegt jenseits der 400 Prozent. Die Städte und Gemeinden haben jedoch angekündigt, die Hebesätze so zu verändern, dass durch die Grundsteuer 2022 keine relevanten Mehreinnahmen entstehen. Dennoch kann es vorwiegend für Besitzer von Einfamilienhäusern mit hohem Wert zu einer Verteuerung der Kosten kommen.

Formel zur Berechnung der Grundsteuer:

Einheitswert (ab 2025 Grundsteuerwert) x Steuermesszahl x Hebesatz = Jahresgrundsteuer

Warum müssen Sie als Immobilieneigentümer eine zusätzliche Steuererklärung machen?

Die spätestens ab dem Jahre 2025 geltende Grundsteuer 2022 muss vorbereitet werden. Die Finanzämter benötigen die Angaben für die Ermittlung des Eigentumswertes und somit für die Neuberechnung. Der Feststellungszeitpunkt für die Neubewertung ist der 1. Januar 2022. Ab dem ersten Juli 2022 können die Steuererklärungen über ELSTER abgegeben werden. Die Frist für die Abgabe endet am 31. Oktober 2022. Die Erklärung für die Grundsteuer 2022 kann nur in elektronischer Form erfolgen.

Wer zur Abgabe der Grundsteuererklärung verpflichtet ist

Alle Eigentümer von Grund- und Immobilienbesitz sind zur Abgabe der Grundsteuererklärung verpflichtet. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie nur Grundbesitz haben, ob Sie die Immobilie selbst bewohnen oder ob Sie ein gewerblich genutztes Grundstück besitzen. Als Mieter müssen Sie keine Grundsteuererklärung abgeben. Einen Anteil der Kosten tragen Sie dennoch über die Nebenkostenabrechnung ihres Vermieters. Auch die alte Grundsteuer konnte über die Nebenkosten umgelegt werden.

Die neue Grundsteuer kommt – höhere Kosten sind möglich

Die Neuberechnung der Grundsteuer führt nicht automatisch zu einer höheren Belastung. Dennoch kann die Neuberechnung in einigen Regionen dazu führen, dass die Grundsteuer kräftig ansteigt. Die Kommunen wollen mit der Anpassung der Hebesätze dagegen steuern. Dennoch müssen sich viele Grundstückseigentümer in Deutschland wohl auf eine höhere Belastung einstellen.

Grundsteuer 2022 – die Reform tritt in Kraft

Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ist die Neubewertung der Grundsteuer nun angestoßen worden. Im ersten Schritt müssen Grundstückseigentümer in diesem Jahr eine Steuererklärung abgeben. Spätestens zum 1. Januar 2025 wird die Grundsteuerreform dann in Kraft treten. Das kann bei einigen Immobilieneigentümern zu einer höheren Grundsteuer führen.

Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.

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