Rentner dürfen sich freuen: Renten steigen ab Juli 2022 bis zu 6,12%

Der diesjährige Rentenanstieg soll für deutlich mehr Geld in den Haushaltskassen von Senioren sorgen. Ein Grund für die höhere Auszahlung ist die neue Rentenformel, die dieses Jahr erstmalig angewendet wird. Die Renten steigen ab Juli 2022 auf Grundlage der bundesdeutschen Durchschnittslöhne.

Rente wird an Durchschnittlöhne in Deutschland angepasst

Viele Rentner freuen sich, da die Rentenerhöhungsankündigung der Bundesregierung überschritten wird. Ursprünglich war vorgesehen, dass Sie als Rentner in Westdeutschland 4 Prozent und in Ostdeutschland 5 Prozent mehr Geld bekommen. Nun ist es amtlich, nach Anwendung der neuen Rentenformel werden die Renten steigen. Ab Juli 2022 erhalten Sie in Westdeutschland 5,35 Prozent und in Ostdeutschland ganze 6,12 Prozent mehr Rente. Ein weiterer Anstieg für 2023 ist ebenfalls bereits beschlossen. Für viele Altersgeldbezieher war der letzte Sommer Corona-bedingt enttäuschend. Westdeutsche Rentner verzichteten völlig auf eine Erhöhung und in Ostdeutschland gestand man Senioren gerade 0,72 Prozent Rentenerhöhung zu.

Der diesjährige Anstieg ist die größte Rentenerhöhung seit mehr als 40 Jahren. Die Renten steigen ab Juli 2022 und werden auf die bundesweit gestiegenen Durchschnittslöhne angepasst. Auch die Lebenshaltungskosten sind rapide gestiegen, sodass die höhere Rentenauszahlung für viele Senioren ein Plus im Portemonnaie bedeutet. Doch profitieren wirklich alle Rentner?

Erhöhung der Rente höher als erwartet

Die Renten steigen ab Juli 2022 überdurchschnittlich und auch für das Folgejahr ist ein erheblicher Anstieg geplant. Dazu erhalten Senioren laut Regierung die Garantie, dass eine Senkung der Löhne keinen Einfluss auf die Höhe des Rentenbezugs haben wird. Dass die versprochenen Anstiege überschritten wurden, beruht auf mehreren Faktoren. Die Rentenkasse hat gut gewirtschaftet und die Einkommen sind nach der Pandemie ebenfalls gestiegen. Auch wenn viele Arbeitnehmer nicht mehr als vor Corona verdienen, ist eine im Durchschnitt ersichtliche Einkommenssteigerung zu verzeichnen. Da das Rentenniveau auf den durchschnittlichen Einkünften im gesamten Bundesgebiet beruht, werden die Renten steigen. Ab Juli 2022 dürfen sich einige Senioren freuen, während der Rentenanstieg für andere Altersgeldbezieher zur Kostenfalle wird.

Rentenerhöhung könnte für Rentner auch nachteilig sein

Aktuell ist es so, dass ein Großteil ost- und westdeutscher Rentner neben dem Altersruhegeld Unterstützung bekommen. Wer eine Rente unter dem Mindestsatz bezieht, hat Anspruch auf finanzielle und physische Leistungen. Die Renten steigen ab Juli 2022 und werden bei einigen Beziehern dazu führen, dass sie den Mindestsatz um einige Euro übersteigen. Das hat zur Folge, dass die Aufstockung mit Hartz 4 oder die Möglichkeit, Essen bei der Tafel zu holen, entfallen. Für Rentner, die heute knapp unter dem Existenzminimum leben, kann die Rentenerhöhung zum Nachteil werden. Denn auch wenn das Altersruhegeld nur einen Cent über dem Mindestsatz liegt, fallen alle Unterstützungen mit Sozialleistungen weg.

Das wiederum bedeutet, dass Sie im Supermarkt einkaufen müssen und die Berechtigung zur Abholung von Lebensmitteln an der Tafel verlieren. Auch eventuelle Wohngeldzuschüsse und Aufstockungen entfallen, sobald Ihre Rente nach der Erhöhung über dem Existenzminimum liegt. Die Renten steigen ab Juli 2022 und einige Senioren profitieren davon. Doch es wird eine große Anzahl an Rentnern geben, die nach dem Anstieg deutlich weniger Geld zur Verfügung haben. Hinzu kommt der steuerliche Aspekt. Sie erhalten eine höhere Rente und könnten dadurch steuerpflichtig werden. Auch das bringt wieder Abzüge mit sich, die Ihr Altersruhegeld schmälern.