Überkonsum: Diese 10 Produkte sind besonders begehrt
Der Underconsumption Core ist auf den sozialen Medien viral gegangen. Dabei überdenken Nutzerinnen und Nutzer ihren Konsum und wollen nachhaltiger leben, indem sie nur das neu kaufen, was sie benötigen und alte Produkte solange benutzen, bis sie funktionieren bzw. leer sind. Für viele scheint das selbstverständlich zu sein, doch Überkonsum ist keine Seltenheit mehr.
In diesem Beitrag erfahren Sie:
- Wie Überkonsum entsteht
- Welche Produkte besonders begehrt sind
- Was man gegen Überkonsum tun kann
Wie entsteht Überkonsum?
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie ständig neue Dinge kaufen, obwohl Ihre Schränke und Schubladen schon überquellen? Hier nennen wir einige Faktoren, die (im Zusammenspiel) das Konsumverhalten beeinflussen:
1. Marketing und Werbung:
Unternehmen nutzen psychologische Tricks, um uns zum Kauf zu animieren: Sie wecken in uns Wünsche, die wir vielleicht gar nicht haben und spielen so mit unseren Emotionen.
Durch gezielte Werbung werden wir dazu gebracht, Produkte zu kaufen, um dazuzugehören oder uns besser zu fühlen. Limited Editions, Rabatte und andere Verkaufsstrategien erzeugen ein Gefühl der Dringlichkeit, das uns zu Impulskäufen verleitet.
Kurz gesagt: Werbung manipuliert unsere Gefühle und Bedürfnisse und regt so unseren Konsum an.
2. Soziale Medien:
Soziale Medien wie Instagram und TikTok verzerren unser Bild davon, was normal ist und was nicht, denn wir sehen, was andere besitzen und wie sie leben, und möchten oft nicht „daneben“ stehen.
Deshalb kaufen wir Produkte, um unseren sozialen Status zu unterstreichen und dazuzugehören: Ob teure Handtaschen, das neueste Smartphone oder modische Kleidung – viele unserer Konsumentscheidungen werden von dem Wunsch beeinflusst, ein bestimmtes Bild von uns selbst zu vermitteln und Anerkennung zu finden.
3. Bequemlichkeit:
Auch Bequemlichkeit kann den Überkonsum fördern. Denn Online-Shopping hat die Art und Weise, wie wir einkaufen, geprägt. Produkte ganz einfach schnell und bequem von überall aus zu kaufen, führt dazu, dass wir häufiger impulsiver kaufen, als wenn wir physisch in ein Geschäft gehen müssen. Der Aufwand ist minimal und die Versuchung groß.
4. Psychologische Faktoren:
Konsum ist oft mit positiven Emotionen verbunden. Wir kaufen, um uns selbst zu belohnen, Stress abzubauen oder einfach nur Freude zu empfinden. Einkäufe können eine Art kurzfristige Zufriedenheit bieten und uns dabei helfen, mit negativen Gefühlen umzugehen. Auch die Zugehörigkeit – und somit auch der soziale Druck – spielt eine tragende Rolle, denn mit den richtigen Schuhen, Taschen und Jacken entspricht man den Erwartungen des Umfelds und fühlt sich akzeptiert. Zudem kann auch die Angst, etwas zu verpassen (Fear of Missing Out (FOMO)), kann uns dazu treiben, ständig auf dem neuesten Stand zu sein und jeden Trend mitzumachen.
5. Wegwerfmentalität:
Die Wegwerfmentalität beschreibt das Phänomen, dass Produkte schnell ersetzt werden, statt repariert zu werden.
Die Ursachen für Überkonsum sind vielfältig und reichen von gezieltem Marketing bis hin zu unserem eigenen Bedürfnis nach Zugehörigkeit.
10 Produkte sind besonders begehrt
Die folgenden Produkte werden häufig in Verbindung mit Überkonsum auf den sozialen Medien genannt. Diese Liste kann je nach aktuellen Trends variieren:
1. Mode:
Schnelllebige Modetrends und Influencer-Marketing führen dazu, dass viele Menschen ständig neue Kleidung kaufen. Shein, Trendyol und Co. locken dabei mit ihren preiswerten Produkten, den zahlreichen Rabatten und den personalisierten Empfehlungen.Trends ändern sich dabei stetig und die niedrigen Preise führen oft zu einer geringeren Qualität der Kleidung. Sie halten dadurch kürzer und müssen häufiger ersetzt werden, was wiederum die Umwelt belastet und die Konsumausgaben erhöht.
2. Kosmetik:
Die Beauty-Industrie ist ein Milliardengeschäft, das von schnelllebigen Trends und Influencer-Marketing geprägt ist. Trends wie ‚Clean Girl Make-up‘ oder ‚Glass Hair‘ werden von Social-Media-Stars wie Hailey Bieber gepusht und lösen einen regelrechten Kaufrausch aus. Marken profitieren von dieser Entwicklung und arbeiten eng mit Influencern zusammen, um ihre Produkte zu bewerben.
Die Folge: Konsumenten kaufen nicht nur die Produkte, die in den Videos gezeigt werden, sondern auch zahlreiche weitere Ergänzungen wie Seren, Masken und Öle, um so auszusehen wie ihr Vorbild. Dieser Konsumzyklus wird durch ständig wechselnde Trends und neue Kooperationen weiter befeuert. Die Beauty-Industrie profitiert von dieser Dynamik, während Verbraucherinnen und Verbraucher immer wieder neue Produkte kaufen, um mit den neuesten Trends Schritt zu halten.
3. Elektronik:
Gadgets und technische Geräte werden oft als Statussymbole betrachtet und sind daher begehrt. Das iPhone ist ein Paradebeispiel dafür, wie technische Geräte als Statussymbole fungieren. Es vereint ein starkes Markenimage und soziale Anerkennung. So gibt es viele Konsumenten, die sich jedes Jahr das neueste Modell kaufen. So kann der Besitz eines iPhones dazu beitragen, das eigene Selbstbild zu stärken und sich in bestimmten sozialen Kreisen zu positionieren.
4. Deko, Möbel und Haushaltswaren:
Die Wohnung zu jeder Jahreszeit anders dekorieren? Regelmäßig die Möbel austauschen, weil Wohntrend sich ändern? Oder die neuesten Haushaltsgeräte kaufen, die Influencer vermarkten, weil sie ohne nicht mehr den Alltag meistern können?
Viele Personen haben das Gefühl, dass sie all die Dinge benötigen, weil sie zur Normalität gehören. Doch vor allem Haushaltsgeräte sind nicht gerade preiswert – viele kaufen sich einen Dyson oder den Thermomix ohne das nötige Geld zu haben und sind von den Geräten enttäuscht. Hierbei ist es wichtig, sich so einen Kauf genauestens zu überlegen und zu schauen, ob es einen Nutzen für einen bringt oder nicht.
5. Lebensmittel:
Die Dubai Schokolade ist das aktuelle Paradebeispiel für den Wandel in den Konsumgewohnheiten. Für etwa 15 € kann man diese mit Engelshaar und Pistazien gefüllte 200 Gramm-Schokolade vorbestellen oder mittlerweile auch im Supermarkt kaufen.
Die Schokolade ist fast überall schnell ausverkauft und die Schwierigkeiten bei der Beschaffung der benötigten Zutaten unterstreichen die Exklusivität dieses Produkts. Dieser Trend zeigt, dass Konsumenten bereit sind, für Food-Trends einen höheren Preis zu zahlen.
6. Sport:
Fitness-Influencer und virale Challenges in sozialen Medien setzen Trends, die den Konsum von Sportbekleidung, Geräten und speziellen Ernährungsprodukten ankurbeln. Ob Yoga-Matten, Crossfit-Boxen oder proteinreiche Shakes und Snacks – die Follower imitieren ihre Vorbilder und treiben so die Nachfrage nach den entsprechenden Produkten.
7. Bücher und Schreibwaren:
Auch Bücher und Lesetrends können den Überkonsum befeuern. Der Druck, die Bücher zu lesen, die aktuell im Trend sind und eine beeindruckende Sammlung aufzubauen, führt oft zu Impulskäufen. Viele kaufen so auch Bücher, die sie eigentlich nicht ansprechen, nur um mitreden zu können.
Schaut man sich die Welt von BookTok (der Bucht-Rubrik von TikTok) an, beenden zahlreiche ‘Bookfluencer’ jährlich über 100 Bücher, was auch einen gewissen Druck ausüben kann.
Die visuelle Ästhetik von BookTok verstärkt den Effekt zugleich, indem sie Bücher zu modischen Accessoires macht. Auch das Führen eines Journals kann dazu beitragen, den Sammeltrieb zu schüren und Bücher zu einem Statussymbol zu machen.
8. Gaming Spielzeug:
Ob Unboxing-Videos, Lego-Figuren, Harry-Potter-Merch oder Gaming – sie alle haben einen erheblichen Einfluss auf unser Kaufverhalten. Die Begeisterung in Unboxing-Videos weckt in uns den Wunsch, Produkte selbst zu besitzen. Lego-Figuren oder Harry-Potter-Merchandise sprechen die Sammelleidenschaft an und ermöglichen es, in beliebte Welten einzutauchen.
Gaming-Produkte wiederum verbinden Unterhaltung mit sozialer Interaktion und unterstreichen unseren individuellen Stil. Diese Faktoren, kombiniert mit geschickt eingesetzten Marketingstrategien, führen dazu, dass viele immer wieder zu Impulskäufen verleitet werden.
9. Heimwerkerbedarf:
Durch DIY-Videos und Home-Makeover-Tutorials werden viele dazu inspiriert, ihre Wohnräume zu verschönern. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen und die Vorstellung neuer Materialien führen oft zu einem erhöhten Kauf von Heimwerkerbedarf. Die große Vielfalt an Projekten und die Unterstützung von Online-Communities machen das Selbermachen zum Trend.
10. Gesundheitsprodukte:
Die Gesundheitsbranche wirbt intensiv mit Nahrungsergänzungsmitteln, Fitnessgeräten und Wellness-Produkten. Während diese Produkte durchaus positive Effekte haben können, ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle für jeden geeignet sind. Insbesondere Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin A und D sollten nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden, um mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder gesundheitlichen Risiken auszuschließen.
Auch NAD+-Infusionen sind in der heutigen Zeit sehr beliebt, um die Zellalterungen zu verlangsamen. Diese Infusionen sind sehr kostspielig, werden aber von der Promi-Welt häufiger geworben, um ein junges Erscheinungsbild beizubehalten. Auch diese Behandlung sollte nicht ohne ärztlichen Rat durchgeführt werden.
Wie kann man dem Überkonsum entgegenwirken?
Möchten Sie Ihren Konsum bewusster gestalten? Hier sind ein paar einfache Schritte:
- Überlegen Sie genau, bevor Sie kaufen: Brauchen Sie das Produkt wirklich? Gibt es eine nachhaltigere Alternative?
- Setzen Sie auf Secondhand: Kaufen Sie gebrauchte Kleidung, Möbel oder Elektronik.
- Reparieren statt wegwerfen: Lassen Sie kaputte Gegenstände reparieren, anstatt sie zu ersetzen.
- Minimalismus leben: Reduzieren Sie Ihren Besitz auf das Wesentliche.
- Digitale Auszeiten nehmen: Schalten Sie regelmäßig vom Smartphone und Computer ab.
- Kritisches Denken üben: Hinterfragen Sie Werbebotschaften und lassen Sie sich nicht von Trends leiten.
Weniger ist mehr: So beendest Sie den Konsumkreislauf
Der Überkonsum ist ein komplexes Problem mit weitreichenden Auswirkungen. Dabei kaufen Konsumenten Produkte, die sie nicht wirklich benötigen und leben über ihre Verhältnisse. Vor allem junge Erwachsene nutzen dabei die BNPL-Bezahlmethode tappen so in die Schuldenfalle tappen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dem Überkonsum entgegenzuwirken. Indem wir bewusster konsumieren, auf Secondhand setzen, reparieren statt wegwerfen und uns von der Schnelllebigkeit der Konsumgesellschaft lösen, können wir einen positiven Beitrag leisten. Dabei ist der Underconsumption Core, der auf TikTok beliebt ist, ein guter Anfang.
Ich heiße Irini Diamanti und verbinde als SEO-Managerin bei der Hegner & Möller GmbH meine Leidenschaft aus SEO, Sprache und Finanzen. Zuvor sammelte ich Erfahrung im Journalismus und als Texterin. Dabei konnte ich meine Expertise in den Bereichen Politik, Sport, Medizin und Beauty vertiefen. In meiner Freizeit koche und backe ich leidenschaftlich gerne und genieße es, in spannende Bücher einzutauchen.