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Versehentlich mit Falschgeld bezahlt – Welche Strafen drohen Ihnen?

mit Falschgeld bezahlt

Wenn Sie am Bankautomaten Geld abheben, können Sie sich relativ sicher sein, dass es sich um echtes Geld handelt. Aber wie ist es im Supermarkt, wenn Sie Rückgeld erhalten? Da kontrolliert wohl keiner, ob es sich wirklich um Echtgeld handelt. Dabei gibt es viele Anhaltspunkte, wie man Falschgeld erkennen kann. Was geschieht, wenn man ohne es zu wissen, mit Falschgeld bezahlt? Gibt es eine Strafe bei Zahlung mit Falschgeld und welches Vorgehen ist angebracht, wenn man Falschgeld identifiziert? Erfahren Sie hier mehr darüber.

Falschgeld nicht immer auf den ersten Blick erkennbar

Gefälschte Zahlungsmittel werden von Fachexperten meist zügig aufgedeckt. Dies trifft auch auf kürzlich entdeckte Falsifikate zu, die momentan wieder gehäuft in Deutschland auftauchen: Sie vermissen typische Sicherheitsmerkmale und weisen einen ungewöhnlichen Druck auf. Vor diesen Imitaten hat kürzlich auch das Landeskriminalamt Bayern gewarnt. Allein im Jahr 2022 hat die Deutsche Bundesbank fast 45.000 gefälschte Euro-Banknoten im deutschen Zahlungsverkehr aufgedeckt. Allerdings ist nicht jedes Falschgeld für einen Laien auf den ersten Blick als solches erkennbar, sodass es immer wieder vorkommt, dass man unwissentlich mit Falschgeld bezahlt. Wenn Sie eine Fälschung entdecken, gibt es bestimmte Vorgehensweisen, die Sie beachten sollten, da die Weitergabe von Falschgeld schwerwiegende Folgen haben kann.

Drohen Strafen, wenn man versehentlich mit Falschgeld bezahlt?

Das Gesetz verbietet das Kopieren von Geld und ahndet dies mit Gefängnis. Weiterhin ist es illegal, wissentlich gefälschte Banknoten weiterzugeben, wie die Experten vom Bundesverband deutscher Banken immer wieder betonen.

Jedoch wird man nicht bestraft, wenn man unbeabsichtigt mit Falschgeld bezahlt, solange man keine Kenntnis von der Fälschung hatte.

Im deutschen Recht ist der Grundsatz „Unwissenheit schützt nicht vor Strafe“ weit verbreitet und findet in vielen Bereichen des rechtlichen Systems Anwendung. Dies bedeutet grundsätzlich, dass eine Person nicht einfach behaupten kann, sie habe nicht gewusst, dass ihr Handeln unrechtmäßig war, um einer Strafe zu entgehen. Es wird erwartet, dass Bürgerinnen und Bürger sich über die Gesetze informieren und diese einhalten. Es gibt Situationen, in denen dieser Grundsatz nicht streng angewendet wird, insbesondere wenn es um die unbeabsichtigte Verwendung von Falschgeld geht. Das Bundeskriminalamt (BKA) in Deutschland hat klargestellt, dass für eine Strafbarkeit im Zusammenhang mit Falschgeld eine Absicht erforderlich ist. Wenn man unwissentlich mit Falschgeld bezahlt, wird man in der Regel nicht strafrechtlich verfolgt, da die betrügerische Absicht fehlt. Derjenige, der unabsichtlich mit Falschgeld bezahlt, kann rechtlich nicht belangt werden, allerdings verliert er den Wert der gefälschten Noten, die von der Polizei beschlagnahmt werden. Einen Ersatz dafür kann man nur von der Person verlangen, die das Falschgeld in Umlauf gebracht hat, falls man dies nachweisen kann.

Wie kann man Falschgeld am besten erkennen?

Die Überprüfung von Geldscheinen erfordert eine wachsame Wahrnehmung. Es lohnt sich, Merkmale wie Hologramme, Wasserzeichen und Sicherheitsstreifen genau zu betrachten, sodass man nicht mit Falschgeld bezahlt. Die Europäische Zentralbank schlägt für die Überprüfung der Echtheit der 100-Euro-Scheine der neuen Europa-Serie praktische Tipps vor:

  • Wenn man den Schein berührt, sollte er sich robust und rau anfühlen.
  • Durch das Betrachten des Scheins gegen das Licht treten das Porträt-Fenster, das Wasserzeichen und der Sicherheitsfaden deutlich hervor.
  • Neigt man die Banknote, erscheint das Bildnis der mythischen Figur Europa in einem transparenten Fenster auf dem Folienstreifen.
  • Zudem erweckt die Smaragdnummer den Eindruck eines Lichtstrahls, der sich vertikal bewegt, sobald die Note geneigt wird.

Es ist ratsam, stets mehrere dieser Merkmale zur Verifikation heranzuziehen, um die Echtheit zu bestätigen, so der Ratschlag des BKA. Wenn Sie Zweifel haben, empfiehlt der Bankenverband, eine echte Banknote zum Vergleich neben die möglicherweise gefälschte zu legen. Darüber hinaus können Sie sowohl Euro-Banknoten als auch Münzen in Ihrer Bank überprüfen lassen. Beachten Sie jedoch, dass Sie im Falle einer Bestätigung, dass es sich um Falschgeld handelt, keinen Anspruch auf Ersatz durch echtes Geld haben.

Wie sollte man sich bei Verdacht auf Falschgeld verhalten?

Sollten Sie auf Geldscheine stoßen, die Ihnen gefälscht erscheinen, müssen Sie schnell handeln. Das Bundeskriminalamt (BKA) legt nahe, in solchen Fällen sofort die Polizei zu informieren oder persönlich bei der nächsten Polizeidienststelle vorstellig zu werden. Jede noch so kleine Information kann von Bedeutung sein, um den Fälschern auf die Schliche zu kommen. Besonders wertvoll für die Ermittlung können Fingerabdrücke sein, die auf den Geldscheinen zurückgeblieben sind. Um diese wichtigen Beweismittel nicht zu beschädigen, sollten Sie das verdächtige Geld vorsichtig behandeln und es, wenn möglich, in einen Briefumschlag stecken. So können die Spuren gesichert werden, bis das Falschgeld den Ermittlern übergeben wird.

Obwohl ein Umtausch in echtes Geld nicht möglich ist, ist die Meldung ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Verbreitung von Falschgeld. Wer wissentlich mit Falschgeld bezahlt, kann mit Geld- und Freiheitsstrafen geahndet werden. Das BKA betont, dass durch diese Maßnahmen die Chancen steigen, die kriminellen Aktivitäten effektiv zu bekämpfen.

Finanzieller Schaden durch gefälschtes Geld

Obwohl es für den Verbraucher grundsätzlich möglich ist, echtes Geld von Falschgeld zu unterscheiden, gelingt es den Fälschern dennoch immer wieder, ihr Falschgeld in Umlauf zu bringen. Wenn jemand ohne betrügerische Absicht mit Falschgeld bezahlt, droht Ihnen keine Strafe. Dennoch sollten verdächtige Banknoten gemeldet und überprüft werden, da das Inverkehrbringen von Falschgeld schwerwiegende rechtliche Folgen haben kann. Außerdem werden Sie auch auf den finanziellen Schaden sitzen bleiben, da das Geld dann von der Polizei beschlagnahmt wird. Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, dann sollten Sie auf das digitale Bezahlen setzen, um nicht versehentlich mit gefälschten Banknoten zu bezahlen.

Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.

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