Warum ist Kaffee so teuer geworden?
“Ein Kaffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen” – für viele ist dieser Spruch ein Lebensmotto. Doch das Lieblingsgetränk der Deutschen (nach Wasser) wird immer kostspieliger. Die Preise für Kaffeebohnen haben ein Niveau erreicht, das seit fast 50 Jahren nicht mehr gesehen wurde. Doch warum ist das so? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.
Warum ist Kaffee so teuer geworden?
Morgens das Haus verlassen, ohne einen Kaffee getrunken zu haben, ist das für Sie undenkbar? Dann ist Ihnen bestimmt schon aufgefallen, dass der tägliche Kaffeegenuss kostspieliger ist. Dabei haben die Kaffeepreise ein historisches Hoch erreicht – zuletzt waren sie 1977 auf einem ähnlichen Niveau. Arabica-Bohnen, die weltweit beliebteste Kaffeesorte, haben einen Rekordpreis von 3,44 US-Dollar pro Pfund erreicht. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Preisanstieg von über 80 Prozent.
Doch woran liegt es? Die eine Ursache gibt es nicht, vielmehr ist das ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, dennoch sticht eine Ursache besonders hervor.
Klimawandel als Hauptursache für die steigenden Kaffeepreise
Die größten Kaffeeproduzenten der Welt kämpfen mit den Folgen des Klimawandels. Dürren, Überschwemmungen und extreme Wetterereignisse zerstören immer häufiger Kaffeeplantagen.
So gab es in Brasilien, dem weltgrößten Arabica-Produzenten, im August und September dieses Jahres die schlimmste Dürre in 70 Jahren – im Oktober wurde das Land daraufhin von heftigen Regenfällen heimgesucht.
Nicht nur die brasilianischen Kaffeeplantagen sind vom schlechten Wetter betroffen. Auch das Angebot an Robusta-Kaffee wird schrumpfen, nachdem die Plantagen in Vietnam, dem größten Erzeuger dieser Sorte, mit Trockenheit und starken Regenfällen zu kämpfen hatten.
Doch warum wird der Kaffee deshalb so viel teurer? Ganz einfach: Stellen Sie sich vor: Da steht eine ganze Kaffeeplantage voller reifer Kaffeekirschen und dann kommt ein plötzlicher Hagelschauer und macht alles kaputt. Das bedeutet weniger Kaffee für uns und höhere Preise im Laden.
Höhere Produktionskosten von Kaffee
Nicht nur der Klimawandel ist für die steigenden Kosten zuständig, denn auch die Produktionskosten von Kaffee sind deutlich gestiegen: Dünger, Pestizide und Transportkosten steigen ständig. Aufgrund der steigenden Inflation und somit auch den höheren Lebenshaltungskosten verlangen auch die Kaffeebauern selber höhere Löhne, um ihren Lebensunterhalt sichern zu können.
Steigende Nachfrage weltweit
Die Nachfrage nach Kaffee wächst weltweit rasant. Immer mehr Menschen in Asien, Afrika und Südamerika entdecken den Geschmack von Kaffee. Wussten Sie, dass China mittlerweile ein wichtiger Akteur auf dem Kaffeemarkt ist? Die Chinesen lieben ihren Tee zwar, aber auch Kaffee wird immer beliebter. Diese wachsende Nachfrage aus China mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern sorgt zusätzlich für einen Anstieg der Kaffeepreise. Das bedeutet: Mehr Menschen wollen Kaffee trinken, aber es gibt nicht automatisch mehr Kaffee. Diese hohe Nachfrage treibt die Preise nach oben.
Terminkontrakten
Ein weiterer Grund für die steigenden Preise sind sogenannte Terminkontrakte. Das ist ein bisschen wie Wetten auf zukünftige Preise. Käufer und Verkäufer einigen sich heute schon auf einen Preis für Kaffee, der erst in einigen Monaten geliefert wird. Weil viele davon ausgehen, dass Kaffee in Zukunft noch teurer wird, zahlen sie jetzt schon mehr dafür.
Auswirkungen auf den Verbraucher
Die steigenden Rohstoffpreise wirken sich direkt auf den Verbraucher aus. In Cafés und Supermärkten kommen die Preiserhöhungen zwar zeitversetzt an, doch allein in diesem Jahr ist der Rohkaffee bereits um 70 Prozent teurer geworden. Experten prognostizieren für das kommende Jahr weitere Preiserhöhungen von bis zu 30 Prozent.
Was bedeutet das für den Verbraucher?
Das bedeutet, dass wir in Zukunft noch mehr für unseren morgendlichen Kaffee bezahlen müssen. Dennoch gibt es auch positive Dinge bei dem Ganzen. So können wir reflektierter mit unserem Kaffeekonsum umgehen und weniger verschwenderisch leben:
- Indem wir auf Fairtrade- und Bio-Kaffee setzen, unterstützen wir nachhaltige Anbaumethoden und schützen die Umwelt.
- Es gibt so viele verschiedene Kaffeesorten und Zubereitungsmethoden zu entdecken. Probieren Sie doch mal einen neuen Kaffee oder eine neue Zubereitungsart aus!
- Auch der Kaffeesatz kann noch genutzt werden, zum Beispiel als Dünger im Garten oder zur Herstellung von Kosmetikprodukten, wie Körper-, Fuß- oder Kopfhautpeelings.
Kaffee als Anlageobjekt?
Die steigenden Preise machen Kaffee zu einem ungewöhnlichen Anlageobjekt. Wer langfristig auf steigende Preise setzt, könnte mit dem Kauf von Kaffee als Rohstoff oder entsprechenden Finanzprodukten Gewinne erzielen. Allerdings birgt diese Anlageform auch Risiken, da der Kaffeemarkt von vielen Faktoren beeinflusst wird.
Warum ist Kaffee so teuer geworden?
Der steigende Kaffeepreis ist das Ergebnis einer Mischung aus Klimawandel, steigender Nachfrage und globalen wirtschaftlichen Entwicklungen. Es ist eine Herausforderung für Kaffeebauern, Händler und Verbraucher gleichermaßen. Aber mit ein bisschen Bewusstsein und Umsicht können wir auch in Zukunft unseren Kaffee genießen. Zudem kann man auch seinen eigenen Konsum reflektieren, indem man auch den Kaffeesatz weiterverwendet und auch den Fair-Trade handelt unterstützt.
Ich heiße Irini Diamanti und verbinde als SEO-Managerin bei der Hegner & Möller GmbH meine Leidenschaft aus SEO, Sprache und Finanzen. Zuvor sammelte ich Erfahrung im Journalismus und als Texterin. Dabei konnte ich meine Expertise in den Bereichen Politik, Sport, Medizin und Beauty vertiefen. In meiner Freizeit koche und backe ich leidenschaftlich gerne und genieße es, in spannende Bücher einzutauchen.