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DAX-Erweiterung von 30 auf 40 Unternehmen – Welche Firmen könnten aufsteigen?

DAX-Erweiterung

Als bedeutendster deutscher Aktienindex misst der DAX den Zustand und die Leistung der deutschen Wirtschaft. Für Investoren mit Interesse an Deutschland führt kaum ein Weg an einem Indexfonds vorbei, der den DAX abbildet. Wie jedes Jahr werden im September an diesem Index Änderungen durchgeführt, die mit der DAX-Erweiterung und einer DAX-Reform dieses Mal um Einiges umfangreicher als in früheren Jahren ausfallen werden. Das beginnt schon mit dem Umstand, dass ab September statt 30 nun 40 Unternehmen im DAX vertreten sein werden. Was dahinter steckt und welche Unternehmen in den DAX aufsteigen könnten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wirecard als Auslöser für die DAX-Reform

Der Zahlungsdienstleister Wirecard musste im Juni 2021 Insolvenz anmelden. Es hat sich darüber hinaus herausgestellt, dass das Unternehmen Wirecard über Jahre Bilanzen gefälscht haben. Der CEO sitzt in Untersuchungshaft, ein weiterer Spitzenmanager des Unternehmens ist auf der Flucht. Trotzdem blieb Wirecard nach der Insolvenz noch zwei Monate im DAX, was aufgrund der geltenden Regeln unvermeidlich war. Diese Regeln haben auch ermöglicht, dass das Unternehmen Delivery Hero im DAX gelistet ist, obwohl es in den 10 Jahren seit seiner Gründung noch nie profitabel gewirtschaftet hat.

Die Aufnahme und Verweildauer beider Unternehmen im DAX ist also auf ein unbefriedigendes Regelwerk zurückzuführen. Zusammen mit der DAX-Erweiterung werden die Regeln im September dieses Jahres so geändert, dass derartige Probleme in Zukunft nicht mehr so leicht möglich ist. So wäre Wirecard unter den jetzt kommenden Regeln sofort aus dem DAX entfernt worden, als die Firma die Publikation der Quartalsmitteilungen aufgeschoben hat.

Reformschritte und Änderungen mit der DAX-Erweiterung im September 2021

Die Anzahl der Unternehmen im DAX wird von 30 auf 40 aufgestockt. Des Weiteren werden die Aufnahmekriterien und die Bedingungen für den Verbleib im neuen DAX 40 angepasst. Die Börsenumsätze einer Aktiengesellschaft werden für die Mitgliedschaft im DAX keine Rolle mehr spielen, die Marktkapitalisierung jedoch schon. Außerdem ist für Unternehmen im DAX ein positives EBITDA in den letzten zwei Finanzberichten erforderlich. Darüber hinaus werden an die Unternehmen im DAX höhere Anforderungen betreffend die Transparenz und Kommunikation der Betriebsergebnisse gestellt.

Auch die Zusammensetzung des DAX wird öfter als bisher aktualisiert. Statt nur einer Hauptüberprüfung wird es in Zukunft zwei geben und zwar eine im März und eine weitere im September.

Welche Unternehmen könnten in den DAX aufsteigen?

Die Entscheidung wird erst am 3. September bekannt gegeben. Aufgrund der bekannten Kriterien und den derzeitigen Unternehmensergebnissen ergibt sich eine Liste von vielversprechenden Kandidaten bestehend aus mehr als 10 Unternehmen. Zumindest etliche der Unternehmen der DAX-Erweiterung werden sich in der folgenden Liste finden.

Technologie:

  • Airbus
  • Siemens Healthineers
  • Porsche
  • Siemens Energy
  • Sartorius
  • Qiagen
  • Knorr-Bremse

Finanzdienstleistungen und Handel:

  • Hannover Rück
  • LEG Immobilien
  • Brenntag
  • Aroundtown

Konsumgüter:

  • Zalando
  • Symrise
  • HelloFresh
  • Puma
  • Beiersdorf

Welche Unternehmen tatsächlich in den DAX aufsteigen werden, bleibt abzuwarten.

Profitieren ETF-Anleger vom DAX 40?

Technische Änderungen ergeben sich für Investoren keine. Die Anteile der Unternehmen am neuen DAX werden so angepasst, dass sich der Stand des Indexes zum Zeitpunkt der DAX-Erweiterung nicht ändert. Gleich ob Sie in ETF oder in derivative Produkte des DAX investiert sind, Sie brauchen selbst keine Änderungen vorzunehmen.

Sowohl die DAX-Erweiterung selbst als auch die Anpassung der Regeln haben gewisse wirtschaftliche Auswirkungen. Durch die Mitgliedschaft von 40 statt nur 30 Unternehmen wird der DAX eine etwas größere Diversifizierung aufweisen. Der Index deckt dann einen noch größeren Anteil des deutschen Aktienmarktes ab.

Die neuen Regeln bedeuten, dass Sie als Investor einen besseren Schutz vor Schaden durch kriminell oder auch nur intransparent geführte Unternehmen genießen. Absolute Garantien gegen kriminelle Energie sind nicht möglich. Es wird mit dem neuen Regelwerk aber eindeutig unwahrscheinlicher, dass ein Unternehmen wie Wirecard in den DAX aufgenommen wird.

DAX-Reform stellt höhere Anforderungen für die DAX-Unternehmen

Das Investieren in Aktienindizes wird für Privatanleger weiter eine wesentliche Rolle spielen. Als deutscher Investor werden Sie kaum darauf verzichten wollen, in ein Produkt auf der Grundlage des DAX zu investieren. Die DAX-Erweiterung und die verbesserten Regelungen machen eine solche Investition stabiler und lassen Sie so an der Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft effizient und mit niedrigen Gebühren teilhaben.

Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.

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