Xetra – Definition und Bedeutung
Xetra steht für „Exchange Electronic Trading“ und wurde 1997 von der Deutschen Börse AG eingeführt. Es handelt sich um ein vollelektronisches Handelssystem, das den Handel mit Wertpapieren und anderen Finanzinstrumenten ermöglicht. Ursprünglich für den Handel von Aktien entwickelt, wurde Xetra im Laufe der Jahre erweitert, um auch den Handel mit Anleihen, ETFs (Exchange Traded Funds), Fonds und anderen Wertpapieren zu ermöglichen.
Die Bedeutung von Xetra
Xetra hat sich als eines der effizientesten und liquidesten Handelssysteme weltweit etabliert. Es spielt eine entscheidende Rolle im deutschen und europäischen Finanzmarkt und bietet eine Vielzahl von Vorteilen:
Vorteile
- Effizienz: Ermöglicht einen schnellen und effizienten Handel von Wertpapieren. Die vollelektronische Abwicklung reduziert menschliche Fehler und beschleunigt den Handelsprozess erheblich.
- Transparenz: Bietet den Marktteilnehmern Echtzeit-Daten und eine umfassende Markttransparenz. Händler können alle relevanten Informationen über den aktuellen Marktstatus einsehen.
- Liquidität: Auf Xetra sind eine große Anzahl von Marktteilnehmern aktiv, darunter Banken, institutionelle Anleger, Hedgefonds und private Anleger. Diese hohe Liquidität macht den Markt attraktiv und sorgt für enge Spreads (Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis) und niedrige Transaktionskosten.
- Handelszeiten: Der Handel auf Xetra findet an den deutschen Börsentagen von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr statt. Darüber hinaus gibt es den sogenannten „Late Trading“-Handel, der bis 20:00 Uhr andauert. Dies ermöglicht es Anlegern, flexibel zu handeln.
- Internationale Präsenz: Hat sich zu einer internationalen Handelsplattform entwickelt. Es ermöglicht den Handel mit Aktien von Unternehmen aus der ganzen Welt und bietet auch den Handel mit ausländischen ETFs und Anleihen.
- Technologische Innovation: Ist dafür bekannt, kontinuierlich in seine Technologie zu investieren und Innovationen voranzutreiben. Dies umfasst die Einführung neuer Handelsmöglichkeiten und die Verbesserung der Handelsinfrastruktur.
Wie funktioniert Xetra?
Xetra verwendet ein Auktionsmodell für den Handel von Wertpapieren. Dies bedeutet, dass es bestimmte Zeiten gibt, zu denen Wertpapiere gehandelt werden können. Die wichtigsten Handelsphasen sind:
- Eröffnungsauktion: Der Handel beginnt mit einer Eröffnungsauktion, bei der alle Kauf- und Verkaufsaufträge gesammelt und abgeglichen werden. Der Eröffnungskurs wird auf Basis dieser Aufträge ermittelt.
- Kontinuierlicher Handel: Nach der Eröffnungsauktion folgt der kontinuierliche Handel. Während dieser Phase können Wertpapiere fortlaufend gekauft und verkauft werden.
- Schlussauktion: Am Ende des Handelstages findet eine Schlussauktion statt. Hier werden erneut alle Aufträge gesammelt, und der Schlusskurs wird festgelegt.
- Late Trading: Als Ergänzung zum Hauptmarkt bietet Xetra Late Trading, bei dem der Handel nach dem regulären Handelsschluss bis 20:00 Uhr fortgesetzt wird.
Alle Aufträge auf Xetra werden elektronisch übermittelt und abgeglichen. Dies geschieht in der Regel in Echtzeit, was sicherstellt, dass Aufträge schnell und präzise ausgeführt werden.
Die Rolle von Xetra im europäischen Markt
Xetra hat nicht nur im deutschen Markt, sondern auch im gesamten europäischen Raum an Bedeutung gewonnen. Es ermöglicht internationalen Anlegern den Zugang zu deutschen Aktien und spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Preisen für europäische Wertpapiere. Darüber hinaus bietet Xetra ein hohes Maß an Sicherheit und Zuverlässigkeit, was es für viele Anleger und institutionelle Investoren attraktiv macht.
Fazit
Xetra ist ein bedeutendes elektronisches Handelssystem, das eine zentrale Rolle im deutschen und europäischen Finanzmarkt spielt. Es zeichnet sich durch Effizienz, Liquidität und Transparenz aus und bietet Anlegern die Möglichkeit, eine Vielzahl von Wertpapieren zu handeln. Mit seinen technologischen Innovationen und seiner internationalen Präsenz wird Xetra voraussichtlich auch in Zukunft eine wichtige Rolle im globalen Handelsumfeld spielen.