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ETF-Sparplan oder Einmalanlage – Entscheidungshilfe für Sparer

ETF-Sparplan oder Einmalanlage

ETFs, Exchange Traded Fonds sind derzeit in aller Munde, was auch nicht verwunderlich ist. Es handelt sich dabei um eine Geldanlage, die ähnlich sicher ist als Fonds und dabei gute Gewinne abwirft. Durch ETFs nimmt der Anleger am Aktienmarkt teil. Er investiert jedoch nicht in eine Aktie, sondern beteiligt sich an einem Index, also an einer ganzen Gruppe von Aktien, wie den Deutschen Aktienfonds oder den MSCI World. Grundsätzlich gibt es zwei Anlageformen: Entweder Sie investieren Ihr gesamtes Geld auf einmal oder Sie schließen einen Sparvertrag über einen längeren Zeitraum ab. Nun stellt sich die Frage, was ist besser, ETF-Sparplan oder Einmalanlage?

Der Unterschied zwischen ETF-Sparplan und Einmaleinlage

Angenommen, Sie konnten bislang kein Vermögen aufbauen und wollen jetzt damit anfangen. Mit einem ETF-Sparplan zahlen Sie jeden Monat einen bestimmten Betrag ein. Den Sparbetrag können sie frei wählen. Dieser wird Ihrem Depot-Konto gutgeschrieben und Sie können sich jeden Monat über einen Zuwachs Ihres Vermögens freuen.

Bei einer Einmaleinlage haben Sie schon eine größere Summe Geld auf der Bank und möchten es gewinnbringend anlegen. Sie nehmen das Geld und legen es in ETFs an und warten, wie sich das Geld entwickelt. Das Risiko ist bei ETFs gering, weil Sie es nicht in einer Aktie anlegen, sondern in mehreren, also das Risiko streuen. Bei einer monatlichen Anlage ist das Risiko sogar noch ein wenig geringer. Die Frage, ob ETF-Sparplan oder Einmaleinlage hängt oft einfach vom momentanen Barvermögen ab. Sie können die beiden Sparformen auch kombinieren.

Zu beachten ist, dass sich ETFs nicht für eine kurzfristige Geldanlage eignen. ETFs sind mit Kosten verbunden, sodass die Rendite höher ist, je länger Sie die Papiere in Ihrem Depot behalten. Häufig wird in diesem Zusammenhang von mindestens 10 Jahren gesprochen.

Wie wirkt sich der Cost-Average-Effekt auf ETF-Sparplan oder Einmaleinlage aus?

ETFs orientieren sich am Aktienmarkt, sie sind also Schwankungen unterworfen, wenn auch nicht so stark wie nur eine Aktie. Bei einem Sparplan kaufen Sie normalerweise monatlich für einen bestimmten Betrag ETFs. Angenommen, Sie wollen monatlich hundert Euro investieren und bekommen dafür 12 ETFs zu einem Kurs von 8,33 Euro pro Stück. Im darauffolgenden Monat sinken die Kurse. Nun erhalten Sie für den gleichen Betrag 18 ETFs. Im darauffolgenden Monat steigen die Kurse stark an und Sie bekommen nun nur noch 8 ETFs für Ihre 100 Euro. Sie zahlen nun insgesamt 20 Jahre ein, also 24 000 Euro und bekommen dafür 4000 ETFs, zu einem Durchschnittspreis von 6 Euro.

Anders sieht es bei einer Einmaleinlage aus. Um bei dem obigen Beispiel zu bleiben, zahlen Sie einmal 24000 Euro ein und erhalten dafür 2600 ETFs. Sie bekommen also bei einer einmaligen Einzahlung im Durchschnitt weniger Anteile, sodass sich ein Sparplan meist besser lohnt.

Dieses Beispiel funktioniert aber nicht in allen Fällen. Wenn Sie zu einem günstigen Zeitpunkt einkaufen und die Kurse danach immer steigen, machen Sie mit einer Einmaleinlage ein besseres Geschäft, weil sich der Sparplan-Effekt in diesem Fall nicht auswirkt.

Die Kosten bei einem ETF-Sparplan und einer Einmaleinlage

Bei der Überlegung, ob ein ETF-Sparplan oder eine Einmaleinlage besser ist, gibt es noch die Kosten zu berücksichtigen.

Beim Kauf von ETFs fallen zunächst Gebühren an, ob Sie sich nun für einen ETF-Sparplan oder einer Einmalanlage entscheiden, spielt dabei keine Rolle. Der Broker bekommt eine Provision, daneben fallen noch Abwicklungsentgelt und eine Gebühr an, die vom jeweiligen Börsenplatz abhängig ist. Diese Kosten entstehen bei jeder Transaktion. Bei einer einmaligen Einlage zahlen Sie diese nur einmal, wenn Sie regelmäßig Fonds kaufen, dann monatlich oder vierteljährlich.

Daneben entstehen noch laufende Kosten für das Management Ihres ETFs. Diese sind geringer als bei einem Fond, da ETFs einfach nur einen Index abbilden und nicht aktiv verwaltet werden. Dieser Betrag heißt Total Expense Ratio (TER). Darüber bekommen Sie von der Fondgesellschaft keine Rechnung, sondern die Gebühr bildet sich über die etwas schlechtere Performance gegenüber dem Index ab. Diese Kosten sollten Sie bei der Entscheidung für oder gegen einen Sparplan ebenfalls berücksichtigen.

Für welche Anlage sollten Sie sich entscheiden?

Die Frage ETF-Sparplan oder Einmaleinlage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn Sie hängt von Ihren persönlichen Lebensumständen ab. Wollen Sie sich ein kleines oder größeres Vermögen durch eine regelmäßige monatliche Sparsumme aufbauen, dann ist ein ETF-Sparplan eine gute Entscheidung. Haben Sie aktuell gerade eine größere Summe zur Verfügung, die Sie anlegen möchten, dann sind die Einmalanlage die beste Option. Sie können beide Sparformen selbstverständlich auch kombinieren. Neben dem Sparplan-Effekt sollten Sie auch noch die Kosten berücksichtigen. Bei einer einmaligen Anlage sind die Kosten überschaubar, was bei einem Sparplan nicht der Fall ist. Die Kosten sind in vielen Fällen ein Prozentsatz der Kaufsumme, meist werden diese aber erst ab einem Mindestbetrag festgesetzt, vor diesem Wert bezahlen Sie eine Pauschale. Bei einer geringen monatlichen Einlage treibt das die Kosten in die Höhe. Dies sollten Sie ebenfalls berücksichtigen. Die Gebühren sind nicht bei allen Anbietern gleich. Ein Vergleich der einzelnen Anbieter lohnt sich definitiv. Mittlerweile gibt es aber Anbieter, die sehr günstig sind, sodass die Transaktionskosten überschaubar sind. Wie Sie ETFs oder Aktien kaufen können, erfahren haben wir Ihnen bereits in einem Artikel erklärt.

ETF-Sparplan und Einmalanlage – Vor- und Nachteile

Wenn Sie in ETF investieren, sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass es sich um eine langfristige Anlage handelt. Sie sollten besonders bei einer ETF-Einmalanlage nur soviel Geld investieren, worauf Sie aktuell verzichten können. Erst über einen langen Zeitraum ergibt sich in der Regel eine gute Rendite. Hier haben wir Ihnen nochmal die Vor- und Nachteile eines ETF-Sparplans und einer ETF-Einmalanlage aufgeführt.

VorteileNachteile
Für Kleinanleger möglichKosten sind langfristig höher als bei einer Einmaleinlage
geringeres Risiko durch Sparplan-Effekt
Langsamer Vermögensaufbau
VorteileNachteile
für größere Summen optimalgrößeres Risiko als bei einem ETF-Sparplan
Transaktionskosten langfristig geringer als beim Sparplan

ETF-Sparplan oder Einmalanlage – Was lohnt sich für Sie mehr?

Die Frage ob ETF-Sparplan oder Einmaleinlage lässt sich nur nach einer gründlichen Analyse der persönlichen Situation beantworten. Anleger, die das Risiko scheuen und wenig Geld zur Verfügung haben, entscheiden sich besser für einen Sparplan. Wer über eine größere Summe verfügt, ist mit einer einmaligen Anlage gut beraten. Die Entscheidung, ob ETF-Sparplan oder Einmaleinlage bedarf einer gründlichen Recherche. Dieser Artikel liefert nur einige wichtige Hinweise. Vor allem auf die Kosten sollten Sie achten, denn niedrige Gebühren erhöhen Ihre Rendite. Es gibt auf dem Markt unterschiedliche Anbieter, die sich in den Transaktionskosten oft stark unterscheiden. Dieser Vergleich ist zeitaufwendig, lohnt sich aber meistens. Je weniger Sie für den Kauf von ETFs ausgeben, umso mehr Rendite bleibt Ihnen.

Mein Name ist Bechthold Christiane und schreibe leidenschaftlich Fachartikel. In meiner langen Berufslaufbahn kann ich eine 30-jährige Tätigkeit im Medien-, Kredit und medizinischen Bereich vorweisen. Ich überzeuge mit meiner Zuverlässigkeit und Qualität von journalistischen Fachberichten.

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