Finanzielle Überbrückung in der Corona-Krise – Wie Sie diese Zeit überstehen können!

Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Die rasante Ausbreitung bringt vor allem ältere Menschen in gesundheitliche Gefahr, zugleich legen die staatlichen Gegenmaßnahmen das Wirtschaftsleben weitgehend lahm. Zahlreiche Selbstständige und Arbeitnehmer brauchen eine finanzielle Überbrückung in der Corona-Krise. Neben den Hilfen des Staates existiert eine weitere Option, die etwas schneller geht: Sie können auch einen Kredit während der Corona-Krise aufnehmen. Viele befürchten eine Verweigerung der Banken, aber die Chancen stehen überraschend gut, sofern Sie ein regelmäßiges Einkommen haben. Was Sie dabei zu beachten haben, erfahren Sie hier.

Die aktuelle Situation für Beschäftigte: Kurzarbeit und Entlassungen

Millionen Arbeitnehmer leiden unter der momentanen Lage, weil ihre Arbeitgeber kaum oder keine Umsätze erzielen. Schlimmstenfalls verlieren Sie als Beschäftigter Ihren Job und müssen sich arbeitslos melden. Wenn Sie keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben, stürzen Sie mit Arbeitslosengeld 2 (Hartz IV) finanziell tief ab. Aber auch das höhere Arbeitslosengeld bedeutet einen einschneidenden Einkommensverlust. Bestenfalls melden Unternehmen in schwierigem Fahrwasser Kurzarbeit an. Sie bleiben weiter beschäftigt, die Arbeitsagentur bezahlt einen Teil Ihres Einkommens. Der Vorteil ist, dass Sie nicht arbeitslos werden und Ihre Jobperspektive behalten. Der Nachteil: Das Kurzarbeitergeld beträgt 60 % beziehungsweise für Eltern 67 % des Nettoeinkommens. Bei dieser Leistung müssen Sie ebenfalls Einbußen verkraften. Das ist für alle eine schlechte Nachricht, die aus unterschiedlichen Gründen höhere monatliche Ausgaben stemmen und diese nicht reduzieren können. Ein Bankkredit stellt eine geeignete finanzielle Überbrückung in dieser Corona-Krise dar.

Prekäre Lage für viele Unternehmen in der Corona-Krise

Noch härter trifft die Verbreitung des Corona-Virus Gewerbetreibende und Selbstständige. Händler müssen zum Beispiel ihr Geschäft schließen oder sogar Firmeninsolvenz anmelden. Sie verzeichnen keine Umsätze mehr, müssen aber die laufenden Kosten wie die Miete und Nebenkosten überweisen. Freiberufler aus vielfältigen Branchen brechen die Aufträge weg, ihnen fehlt das Geld zum Leben. Große Unternehmen meistern diese Krisensituation mit hoher Wahrscheinlichkeit, Einzelunternehmern und Kleinunternehmern mit wenigen Angestellten droht spätestens in wenigen Wochen die Zahlungsunfähigkeit. Viele hoffen auf staatliche Hilfen, die Maßnahmen laufen langsam an. So zahlt die öffentlich-rechtliche KfW-Bank über Hausbanken Notkredite aus. Die Bundesregierung und die Landesregierungen überlegen zudem staatliche Zuschüsse.¹ Vieles befindet sich im Fluss, Unternehmer brauchen jedoch jetzt Geld. Zumal niemand weiß, ob die Hilfskredite und mögliche Zuschüsse ausreichen. Die finanzielle Überbrückung in der Corona-Krise bedarf schnellen Handelns, ein Darlehen einer Bank ist für Unternehmen das beste Mittel.

Empfehlung für Berliner Firmen: Ab sofort können Berliner Firmen bei Liquiditätsengpässen wegen Coronavirus bei der Investitionsbank Berlin einen Antrag stellen: https://www.ibb.de/de/wirtschaftsfoerderung/themen/coronahilfe/corona-liquiditaets-engpaesse.html

Bankkredit zur finanziellen Überbrückung für Arbeitnehmer

Angesichts der krisenhaften Gesamtsituation denken viele, dass Banken Kreditanträge größtenteils ablehnen. Sie agieren vorsichtiger als in ökonomisch guten und sicheren Zeiten, das stimmt. Dennoch vergeben sie weiterhin in einer relevanten Anzahl Darlehen, sie wollen auch künftig Geld verdienen. Das Kreditgeschäft ist ihre zentrale Einkommensquelle. Kurzum: Liegt eine ausreichende Bonität vor, gewähren die Institute Kredite. Sie ermöglichen auch eine finanzielle Überbrückung in der Corona-Krise, wenn Sie vorübergehend weniger Einnahmen aufweisen. Ein typisches Beispiel ist das Kurzarbeitergeld. Wie bei allen Arbeitnehmern genügen den Banken Einkommensnachweise, meist von den letzten drei Monaten. Auch das Kurzarbeitergeld werten sie als Kreditsicherheit. Bei diesem Instrument kommt hinzu, dass es sich um eine zeitlich befristete Einbuße an Gehalt handelt und Sie als Betroffener bald wieder Ihren normalen Lohn erhalten. Für Banken ist das eine ausreichende Absicherung vor Kreditausfällen.

Selbstständige können auch einen Kredit erhalten

Bei Gewerbetreibenden und Freiberuflern hängt die Kreditentscheidung vom Einzelfall ab. Grundsätzlich gilt: Wer bisher profitabel gewirtschaftet hat, kann auf einen Kredit hoffen. Die Banken betrachten die momentanen Probleme bei der Liquidität als krisenbedingte Problematik und rechnen damit, dass Unternehmer die Delle nach der Krise wieder ausgleichen können. Knifflig wird es ausschließlich bei Selbstständigen, die seit längere Zeit in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken.

Kein unüberlegter Kreditabschluss: Konditionen vergleichen

Auch wenn Sie dringend eine finanzielle Überbrückung in der Corona-Krise benötigen, beherzigen Sie folgenden Tipp: Überstürzen Sie nichts! Einige begehen den Fehler, dass sie das nächstbeste Darlehen vereinbaren. Sie sind in Panik und freuen sich über jeden Kreditgeber, der ihnen sofort Geld überweist. Die Nachteile in Form von Wucherzinsen und unflexiblen Rückzahlbedingungen bemerken sie in den nächsten Monaten und Jahren. Trotz Eile sollten Sie sich die Zeit nehmen und die aktuellen Kredit-Angebote möglichst vieler Banken miteinander vergleichen.

¹ Tagesschau zur Corona-Krise „Regierung sagt unbegrenzte Kredite zu“  (Stand: 13.03.2020)