H-Kennzeichen – Welche Voraussetzung muss Ihr Auto erfüllen?

Oldtimer sind nicht nur als Wertanlage sehr beliebt. Mit einem passenden H-Kennzeichen dürfen sie auch regulär am Straßenverkehr teilnehmen. Welche Voraussetzungen für das besondere Kennzeichen erfüllt sein müssen und wo diese erworben werden können, können Sie in diesem Beitrag entnehmen.

Welche Voraussetzungen für ein H-Kennzeichen muss Ihr Auto erfüllen?

Nicht jedes Auto bekommt automatisch ein H-Kennzeichen, nur weil es alt ist. Es gibt klare Bedingungen, die von der Dekra festgelegt wurden, damit ein Oldtimer als Kulturgut gilt und das sogenannte H-Kennzeichen nutzen darf.

Die wichtigste Zahl für ein historisches Fahrzeug ist die Zahl 30. Das Auto oder Motorrad muss mindestens 30 Jahre alt sein, um die Grundvoraussetzungen für das besondere Kennzeichen erfüllen zu können. Das Alter muss mit der Erstzulassung oder mit dem Baujahr des Fahrzeuges nachgewiesen werden können. Denn das H im Kennzeichen steht für historisches Fahrzeug.

Ferner gelten die Bedingungen, dass eine gültige Betriebserlaubnis vorliegen muss. Möglich ist auch ein Gutachten nach Paragraph 21 Straßenverkehrszulassungsordnung. Hier handelt es sich um eine Einzelbetriebserlaubnis, die aufzeigt, dass das Fahrzeug verkehrstüchtig ist und am Straßenverkehr teilnehmen darf. Obendrein muss eine Begutachtung nach Paragraph 23 Straßenverkehrszulassungsordnung vorhanden sein. Das bedeutet, dass mit dieser Begutachtung ein Dokument ausgehändigt wird, dass das Fahrzeug als kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut ausweist.

Der Oldtimer muss in einem guten und vor allen Dingen erhaltenswerten Zustand sein. Er muss originale Bauteile aufweisen oder im besten Fall im ursprünglichen Zustand sein. Zeitgenössische Umbauten oder auch Umbauten, die innerhalb der ersten zehn Jahre nach der Zulassung des Fahrzeuges erfolgt sind, sind ebenfalls zulässig. Die Verwendung von neuen Bauteilen, die jünger als 20 Jahre sind und die nicht zur Originalausstattung des Fahrzeuges gehören, disqualifizieren das Fahrzeug als historisches Fahrzeug. Hier muss deshalb genau differenziert und geschaut werden, ob wirklich ein H-Kennzeichen genutzt werden kann.

Unser Hinweis: Wird das Fahrzeug ausschließlich für Veranstaltungen genutzt, ist ein 07er-Kennzeichen oftmals von größerem Vorteil. Denn es kann für mehrere Fahrzeuge gleichzeitig zum Einsatz gebracht werden.

Welche Vorteile bietet ein H-Kennzeichen für Oldtimer?

Es gibt eine Menge Vorteile, die Besitzer von H-Kennzeichen genießen dürfen. Der größte Vorteil ist aber wahrscheinlich, dass sie deutlich bei der Kraftfahrzeugsteuer sparen. Egal wie groß der Hubraum ist oder der Ausstoß von Emissionen – die Kraftfahrzeugsteuer kostet pauschal lediglich 191,73 EUR. Bei Motorrädern gilt sogar der Einheitssteuersatz von 46,02 EUR. Das lohnt sich besonders dann, wenn es sich um ein Dieselfahrzeug handelt oder einen Pkw, der ohne Katalysator ist und mindestens 700 ccm hat. Bei Motorrädern lohnt das H-Kennzeichen ab einem Hubraum von 600 ccm.

Ferner ist der Versicherungsschutz bei historischen Fahrzeugen deutlich günstiger. Die Versicherungsgesellschaft geht davon aus, dass das Fahrzeug weniger im Straßenverkehr bewegt und das damit sehr behutsam umgegangen wird. Deshalb gibt es verschiedene Oldtimerversicherungen, die besonders attraktive Konditionen anbieten. Zudem sind die Umweltauflagen für Oldtimer deutlich geringer als für herkömmliche Fahrzeuge. So dürfen Fahrzeuge mit einem H-Kennzeichen generell ohne Katalysator fahren und dürfen auch alle Umweltzonen in Deutschland passieren. Auch dann, wenn sie keine grüne Plakette haben.

Sollte die KFZ Maut in Kraft treten, wird für Fahrzeuge mit historischem Kennzeichen ein Höchstsatz von 130 EUR anfallen. Diese Gebühr wird jedoch nicht zur Kfz-Steuer hinzugerechnet, sondern völlig kostenneutral mit der Steuer verrechnet.

Unser Hinweis: Beim Abschluss einer Oldtimer Versicherung muss die Wertsteigerung des Fahrzeuges berücksichtigt werden. Im Schadenfall kann das entscheidend sein. Deshalb immer im Vorfeld ausrechnen lassen, was das Fahrzeug wert ist und die Versicherung entsprechend ausrichten. Wird das Fahrzeug über längere Zeit versichert, dann gegebenenfalls den Wert korrigieren, da Oldtimer in der Regel eine Wertsteigerung erleben.

Mit welchen Kosten müssen Sie bei der Beantragung rechnen?

Die Kosten für ein H-Kennzeichen sind recht überschaubar. Bei den Zulassungsgebühren werden etwa 40 EUR fällig. Wird ein Wunschkennzeichen gewünscht, können nochmals 13 EUR an Gebühren anfallen. Das Nummernschild ist für 20 bis 30 EUR geprägt, so dass auch hier keine extrem hohen Kosten anfallen.

Jedoch müssen die Kosten für das Oldtimergutachten und die dazugehörige Hauptuntersuchung eingerechnet werden. Hier kommt es darauf an, was der Gutachter nimmt und ob im Rahmen der Hauptuntersuchung Nachbesserungen notwendig werden oder nicht. Diese Kosten können also variieren und gegebenenfalls recht unterschiedlich ausfallen. Der Vorteil ist hier doch, dass man sich im Vorfeld Kostenvoranschläge einholen und dann einschätzen kann, ob der Kostenaufwand lohnt oder nicht.