Wann sollten Sie Ihre Reifen wechseln? | Von O bis O Regel als Orientierungshilfe
Zweimal pro Jahr sollten Autofahrer die Reifen wechseln, um zu jeder Jahreszeit und bei allen Wetterbedingungen die optimale Bodenhaftung zu finden. Das garantiert ein hohes Maß an Sicherheit. Sie können den Reifenwechsel problemlos selbst durchführen oder eine Fachwerkstatt damit beauftragen. Wir verraten Ihnen die Faustregel von O bis O für den Reifenwechsel und erklären auch, worauf beim Austausch der Reifen zu achten ist.
Die beste Zeit für den Wechsel der Reifen
Die Faustregel „von O bis O“ ist bei den meisten Autofahrern bekannt. Die Eselsbrücke gilt als grober Anhaltspunkt für den jährlichen Wechsel der Reifen, der meist zur Osterzeit sowie im Oktober erfolgen sollte. Allerdings ist die Faustregel mit Vorsicht zu genießen, denn nicht immer stimmen die Wetterverhältnisse mit dieser zeitlichen Einordnung überein. In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht.1 Sie müssen im Winter also nicht zwingend mit Winterreifen fahren, sofern die Straßenbedingungen eine Nutzung der Sommerreifen noch zulassen. Experten empfehlen dennoch, den Wechsel auf die Winterreifen vorzunehmen, sobald die Temperaturen im Spätherbst dauerhaft unter sieben Grad Celsius fallen. Im Frühjahr, wenn das Thermometer wieder klettert, können die Sommerreifen aufgezogen werden. Wichtig: Sie sollten nicht zu früh die Reifen wechseln, falls Sie im März oder April noch einmal vom Wintereinbruch überrascht werden.
Was ist beim Reifenwechsel zu beachten?
Der eigenständige Reifenwechsel ist auch ohne Fachkenntnisse nicht schwer. Möglicherweise finden Sie im Handbuch Ihres Fahrzeugs eine Anleitung mit Hinweisen. Neben einem Wagenheber wird auch ein Drehmomentschlüssel benötigt, wenn Sie die Reifen wechseln. Sollten Sie sich dennoch unsicher sein oder das erforderliche Werkzeug nicht besitzen, lassen Sie die Reifen lieber in der Werkstatt wechseln. Viele Betriebe bieten sogar die Reifenlagerung an, damit der Platz im frei bleibt. Wenn Sie die Reifen zu Hause lagern, schaffen Sie sich am besten einen Felgenbaum an, um Schäden durch eine falsche Lagerung zu vermeiden. Wichtig: Nach rund 50 gefahrenen Kilometern müssen die Radmuttern mit einem Drehmomentschlüssel nachgezogen werden.
Wann müssen Autoreifen erneuert werden?
Wenn Sie die Reifen wechseln, sollten Sie unbedingt einen Blick auf das Profilbild werfen. Achten Sie darauf, ob die Reifen gleichmäßig abgenutzt sind. Ein einseitiger Verschleiß ist ein deutliches Zeichen für Beschädigungen am Fahrwerk. Zudem ist zu prüfen, ob der Reifen äußere Beschädigungen aufweist. Metallteile, Glas oder spitze Steine sorgen oftmals für Schäden, die fatale Folgen haben können. Im schlimmsten Fall kann es bei weiterer Nutzung zu einem Reifenschaden und damit zu einem schweren Unfall kommen. Die Bedeutung der Reifen ist niemals zu unterschätzen! Das gilt auch in Hinblick auf die Profiltiefe. Das deutsche Gesetz schreibt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vor. Experten raten jedoch, dass Sommerreifen mindestens drei Millimeter und Winterreifen sogar vier Millimeter Restprofil aufweisen sollten. Auch das Alter ist zu prüfen, wenn Sie die Reifen wechseln. An der Seite befindet sich die sogenannte „DOT-Nummer“, deren letzten vier Ziffern die Kalenderwoche sowie das Produktionsjahr angeben. Reifen, die älter als sechs Jahre sind, verlieren zunehmend an Bodenhaftung.
Wichtiger Hinweis: Wenn Sie sich nicht daran halten, kann Ihre Autoversicherung im Falle eines Unfalls die Zahlung verweigern.
Worin unterscheiden sich Sommer- und Winterreifen?
Es gibt einige Unterschiede zwischen Winter- und Sommerreifen. Winterreifen müssen vor allem auf nasser, rutschiger Strecke sowie bei niedrigen Temperaturen eine gute Haftung bieten. Aus diesem Grund besitzt die Bereifung ein Profilbild mit feinen Lamellen, um die Gefahr von Aquaplaning auch bei großen Wasser- und Schneemassen zu verhindern. Zudem weisen die Winterreifen eine andere Gummimischung auf. Der größere Anteil an Naturkautschuk macht das Material weicher und auch bei eisigen Temperaturen griffig. Sie können die Winterreifen auch bei hohen Temperaturen im Sommer nutzen, allerdings wäre der Verschleiß viel zu hoch. Um Sommer- und Winterreifen zu unterscheiden, sind Winterreifen mit dem Alpine-Symbol ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um ein Bergpiktogramm mit Schneeflocke.
Sind Ganzjahresreifen eine lohnende Alternative zum Reifenwechsel?
Sie müssen keine Reifen wechseln, wenn Sie auf die Allwetter- bzw. Ganzjahresreifen setzen. Diese Reifen bieten einen guten Kompromiss aus Sommer- und Winterreifen. Auch der spontane Wintereinbruch versetzt Sie nicht mehr in Sorge und die Kosten für Wechsel und Einlagerung der Reifen entfallen auch. Allerdings bringen die Ganzjahresreifen einige Nachteile mit, die nicht zu unterschätzen sind. Aufgrund des groben Profils steigt der Kraftstoffverbrauch im Sommer an, zudem ist der Verschleiß höher. In Extremsituationen, etwa auf Schnee und Eis oder auf heißem Asphalt, sind die Allwetterreifen nicht so leistungsfähig wie klassische Sommer- oder Winterreifen. Experten empfehlen daher, die Ganzjahresreifen vor allem in der Stadt, nicht jedoch in den schneereichen Gebieten zu nutzen.
1 ADAC zur Winterreifenpflicht (Stand: 20.01.2021)
Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.