Wie können Sie eigentlich Gold kaufen und worauf sollten Sie achten?
Besonders jetzt in der Corona-Krise fürchten die Deutschen immer mehr um Ihr Geld. Laut einer Berechnung der DZ Bank sparten die Deutschen im Jahr 2020 so viel wie nie. Der Grund war wahrscheinlich die aktuell anhaltende Corona-Pandemie. Aber statt das Geld auf dem Bankkonto so belassen, überlegen sich immer mehr nach alternativen Geldanlagen. Gold kann als sinnvolle Investition gesehen werden, da das Edelmetall krisensicher ist und eine stabile Wertanlage bietet. Währungen unterliegen hingegen starken Schwankungen. Aber wie sieht es mit der Rendite aus und wie können Sie überhaupt Gold kaufen?
Wo können Sie Gold kaufen?
Ganz klassisch ist es möglich, bei einem Händler vor Ort Gold zu kaufen. Dies bietet den Vorteil einer persönlichen Beratung in vertrauensvoller Atmosphäre. Zu beachten ist jedoch, dass der Goldkauf im Fachgeschäft meist teurer ist als im Internet. Wer zu günstigen Konditionen Geld in Gold investieren möchte, sollte die Preise der einzelnen Online-Anbieter genau vergleichen. Vergleichsportale helfen dabei, sich schnell einen Überblick zu verschaffen. Neben dem Goldpreis sollten Sie auch die Lieferkosten im Auge haben. Bedenken Sie auch, dass Sie als Käufer immer einen Ausgabeaufschlag zahlen müssen. Das ist z.B. bei einem Aktienfond nicht anders.
In welcher Form lässt sich Gold kaufen?
Physisches Gold
Die verbreitetste Form, Gold zu kaufen, besteht darin, physisches Gold zu erwerben. Idealerweise mit einer Reinheit von zumindest 999,9 Tausendstel. Für Anleger sind dabei in erster Linie Barren und Anlagemünzen interessant. Im Gegensatz zu beispielsweise Schmuck oder Sammlermünzen besteht ihr Vorteil darin, dass ihr Wert nur von der Goldpreisentwicklung abhängt. Daher ist es auch ohne Fachkenntnisse leicht möglich, ihren Wert einzuschätzen. Um physisches Gold sicher aufzubewahren, eignet sich der heimische Tresor oder ein Schließfach bei der Bank.
Edelmetall-Depot
Wer sich für ein Edelmetall-Depot entscheidet, erwirbt lediglich das Eigentum an Gold. Der Anbieter sorgt dann dafür, es sicher in seinen Tresoren zu lagern. Auch Wertpapiere wie Exchange Traded Commodities (ETCs) ermöglichen das Goldinvestment. Dabei handelt es sich um Schuldverschreibungen des Emittenten (meist Banken), welche den Wert einer bestimmten Goldmenge verbriefen. Gegenüber diesen Emittenten besteht meist ein Anspruch auf die physische Lieferung des Goldes.
Aktien von Goldminenbetreiber
Ebenfalls beliebt ist es, indirekt von der Goldpreisentwicklung zu profitieren, indem man in die Aktien von Goldminenbetreibern investiert. Zu bedenken ist allerdings, dass deren Erfolg von vielen Faktoren abhängt, nicht nur von der Entwicklung des Goldpreises.
Tipps zum Goldkauf
Gold möglichst in Unzengrößen kaufen
Wer Geld in Gold investieren möchte, sollte den Kauf von kleinen bzw. leichten Barren und Münzen vermeiden. Investieren Sie mindestens in eine Unze (31,1 Gramm). Der Ausgabeaufschlag zwischen Kauf- und Verkaufspreis fällt umso kleiner aus, je mehr das Gold wiegt.
Nur Gold bei zertifizierten Händlern kaufen
Wenn Sie Gold kaufen, sollten Sie auf vertrauensvolle Anbieter achten. In Deutschland werden diese durch den Berufsverband des Deutschen Münzfachhandels vertreten. Diese Händler garantieren für die Echtheit der Objekte und sind zur kaufmännischen sowie sachlichen Sorgfalt verpflichtet. Für Goldbarren-Hersteller selbst ist wichtig, dass sie über ein Zertifikat seitens der Londoner Rohstoffbörse LBMA verfügen.1 Fehlt es, kann das beim Verkauf der Barren leichte Abzüge nach sich ziehen. Es gibt sogar Händler und Banken, die keine Barren von Händlern ohne entsprechende Zertifizierung kaufen. Angesehene Hersteller, die über ein LBMA-Zertifkat verfügen, sind etwa Perth Mint, Umicore, Heraeus und Valcambi.
Investieren Sie nicht ausschließlich in Gold
Wer Geld in Gold investieren möchte, ist schlecht beraten, alles auf diese eine Karte zu setzen. Im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen wirft Gold keine Dividende oder Zinsen ab. In den letzten Jahren hat Gold im Schnitt vier Prozent Rendite erzielt, Aktien jedoch rund sieben Prozent. Gold performt jedoch nicht nur schlechter als Aktien, es schwankt auch mehr im Preis. Gold zu kaufen als Depot-Beimischung bis zu einer Größe von etwa 10 Prozent, kann dennoch Sinn machen. Der Grund ist, dass sich der Goldpreis oft entgegengesetzt zu Aktienkursen entwickelt. Crasht der Aktienmarkt, gilt Gold als sicherer Hafen und wird für viele Anleger interessant. Ob man auf den Absturz des Neuen Marktes 2000, die Finanzkrise 2008/09 oder den Corona-Crash 2020 blickt: Gold konnte sich immer gut behaupten.
Wie wird sich der Goldpreis entwickeln?
Die künftige Goldpreisentwicklung hängt von vielen Faktoren ab, die sich kaum prognostizieren lassen. Erst im August 2020 hat Gold mit 2.063 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) ein Allzeithoch erreicht. Seitdem ist es deutlich ruhiger um das Edelmetall geworden, das sich bis Mitte März 2021 um rund 16 Prozent verbilligt hat. Trotz dieses Abschlages ist Gold immer noch so teuer wie selten zuvor. Gold als Krisenabsicherung hat es schwerer, wenn sich die Weltwirtschaft immer mehr von dem Corona-Schock erholt und die Anleger wieder mutiger werden. Was den Goldpreis dennoch stabilisieren könnte, ist ein weiterhin niedriges Zinsniveau, das die vergleichsweise wenig rentable Investition in Gold auch weiterhin so interessant erscheinen lassen könnte, wie in den letzten Jahren. Die Entwicklung der Inflation ist ein weiterer Faktor, der die Nachfrage nach Gold in den nächsten Jahren möglicherweise beeinflussen wird.
Gold als Ergänzung für Ihre Geldanlage sinnvoll
Wer Gold kaufen möchte, ist mit Anlagemünzen und Barren gut beraten, die jedoch nicht zu leicht sein sollten. Nur zertifizierte Hersteller und Händler verdienen das Vertrauen. Als Beimischung im Depot ist es sicher eine Überlegung wert, Gold zu kaufen, es hat aber auch Grenzen. Da Gold nicht produktiv ist, hängt sein Wert einzig von Angebot und Nachfrage ab. Das macht es sehr schwer, die Entwicklung des Goldpreises für die nächsten Jahre zu prognostizieren.
Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.