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Steuern sparen durch eine Hochzeit? Wir verraten Ihnen, ob es wirklich stimmt!

Beitrag wurde aktualisiert am 09.07.2021
Steuern sparen durch eine Hochzeit

Vielleicht haben Sie es auch schon öfter gehört, dass Sie durch eine Heirat Steuern sparen können. Aber das gilt nur unter bestimmten Voraussetzungen und trifft nicht auf alle Ehepaare zu. Auch das Hochzeitsdatum kann dabei eine wichtige Rolle spielen, wenn Sie von der Steuerersparnis profitieren wollen. Warum das so ist und was Sie sonst noch zu Thema „Steuern sparen durch eine Hochzeit“ wissen sollten, erfahren Sie nachfolgend.

Welche Voraussetzungen müssen Paare erfüllen, um Steuern zu sparen?

Steuern sparen nach der Eheschließung ist für viele Heiratswillige in den meisten Fällen eher Nebensache. Doch es ändert sich nicht nur Ihr Familienstand, sondern es kann auch zu erheblichen steuerlichen Veränderungen kommen. Diese können so ausgeprägt sein, dass Sie enorm viel Geld sparen können. Dabei ist es wichtig, dass bestimmte Voraussetzungen für das Steuern sparen durch eine Hochzeit gegeben sein müssen:

  • Sie und Ihr Partner verdienen monatlich unterschiedlich hoch (Ehegattensplitting)
  • Sie oder Ihr Partner verfügen/verfügt über äußerst hohe Einnahmen durch Zinsen und Sie möchten daher Kapitalertragssteuer einsparen

Steuern sparen durch eine Hochzeit sorgt aber auch für eine Verdopplung des sogenannten Sparerpauschbetrag, den Freibetrag für Erbschaften und auch der Freibetrag für Schenkungen erhöht sich entsprechend. Das Nonplusultra jedoch, um durch eine Eheschließung Steuern zu sparen, liegt beim Splitting. Genutzt wird dieses Ehegattensplitting ganz einfach, indem Sie und Ihr Ehepartner die Steuererklärung gemeinsam machen und die Zusammenveranlagung ankreuzen.

Was genau mit Ehegattensplitting gemeint ist und wie es funktioniert

Steuern sparen durch eine Hochzeit geht nur, wenn Sie auch standesamtlich heiraten, dann können Sie wählen zwischen einer einzelnen oder zusammen veranlagten Einkommensteuer. In Normalfall stellt jedoch die steuerliche Zusammenveranlagung die günstigste Variante der Veranlagungen dar. Im ersten Schritt werden hierbei die Einkünfte getrennt voneinander berechnet und im zweiten allerdings zusammengerechnet. Im Anschluss erfolgt der Abzug aller abzugsfähigen Ausgaben, wie Sonderausgaben, etc. Behandelt werden Eheleute dabei wie eine Person, die steuerpflichtig ist. Wegen des progressiven Tarifverlaufs innerhalb der Einkommensteuertabelle kommt es so zu einem Steuervorteil, der Vorteil des Ehegattensplittings. Letztere ist umso größer, umso größer der Unterschied zwischen den beiden Einkommen der Eheleute ist. Verdienen beide Parteien gleich viel, läuft der Vorteil für das Ehegattensplitting auf Null raus. Steuern sparen durch eine Hochzeit ist also nicht immer ganz so einfach.

Ihr Einkommen wird seitens des Finanzamtes zu dem Einkommen Ihres Partners addiert und dann durch zwei geteilt. Das Resultat bildet dann die Basis für die Berechnung der Einkommensteuer. Letztere wird wiederum verdoppelt und am Ende steht das Ergebnis der Einkommensteuer, welche von Ihnen entrichtet werden muss. Nachfolgend ein Beispiel:

  1. Partner verdient 38.000 Euro pro Jahr
  2. Partner verdient 33.000 Euro pro Jahr

Bei getrennter Veranlagung liegt die summierte Einkommensteuer bei 14.546 Euro

Bei gemeinsamer Veranlagung liegt die gemeinsame Einkommensteuer bei 14.518 Euro

Der Vorteil durch Ehegattensplitting liegt somit bei 28 Euro

  1. Partner verdient 50.000 Euro pro Jahr
  2. Partner verdient 15.000 Euro pro Jahr

Bei getrennter Veranlagung liegt die summierte Einkommensteuer bei 13.911 Euro

Bei gemeinsamer Veranlagung liegt die gemeinsame Einkommensteuer bei 12.530 Euro

Der Vorteil durch Ehegattensplitting liegt somit bei 1.381 Euro

Steuern sparen nach Eheschließung – Optimieren Sie Ihre Steuerklasse!

Steuern sparen durch eine Hochzeit geht auch durch den Wechsel der Steuerklasse. Wenn Sie verheiratet sind, dann können Sie sich Ihre Steuerklasse auswählen und haben dabei folgende Kombinationsmöglichkeiten zur Auswahl:

  • Kombination 4/4

Diese Steuerklasse bekommen Sie automatisch nach der Heirat und Sie müssen keinen Antrag hierzu stellen

  • Steuerklasse 4 mit Faktor

Schon während des Jahres wird der Vorteil durch das Ehegattensplitting berücksichtigt. So können Sie Steuernachzahlungen vermeiden. Optimal ist diese Variante für Eheleute, die ungefähr gleich viel verdienen. Hier müssen Sie eine Steuererklärung abgeben.

  • 5/3 oder 3/5

Wenn Sie das höhere Einkommen erzielen, dann wählen Sie die Steuerklasse 3 und Ihr Partner die 5. Sie als besser Verdienender profitieren somit von weniger Abzügen und behalten ein höheres Nettogehalt. Trägt hier eine Partei 60 Prozent oder sogar noch mehr zu dem Einkommen der Familie bei, ist diese Kombination durchaus lohnenswert, allerdings müssen Sie öfter von einer Steuernachzahlung ausgehen.

Steuern sparen durch eine Hochzeit – auch das Hochzeitsdatum kann entscheidend sein!

Wann Sie die steuerlichen Vorteile nutzen können, liegt entscheidend vom Tag der Heirat ab. Steuern sparen durch eine Hochzeit basiert unter anderem auf den Splitting-Vorteil, welcher stets rückwirkend für das gesamte Jahr gilt. Sollten Sie also an Silvester heiraten, werden Sie behandelt, als wären Sie schon seit Jahresanfang verheiratet. Dies könnte unter anderem der Grund dafür sein, dass in dem kalten Wintermonat Dezember zu doch vergleichsweise vielen Eheschließungen kommt. Eben Steuern sparen nach Eheschließung am Ende des Jahres.

Allerdings sieht es bei dem Wechsel der Steuerklasse etwas anders aus, denn die Steuerklassenwechsel greift erst in dem Monat, nach dem Sie die Beantragung gestellt haben. Wenn Sie also bereits im Dezember durch den Wechsel der Steuerklasse profitieren wollen, dann müssen Sie schon im Vormonat, also November ehelichen und eine Beantragung für den Wechsel stellen.

Fazit

Natürlich werden Sie sicherlich nicht aus Steuergründen heiraten. Es müssen allerdings einige Bedingungen erfüllt sein, damit Sie überhaupt Steuern durch eine Hochzeit sparen können. Bedenken Sie jedoch, dass die Kosten für Ihre Hochzeit und auch für die Feier nicht von der Steuer abgesetzt werden können, denn hier gilt der Bereich „private Lebensführung“.

Tipp: Sofern Sie Ihre Hochzeit durch einen Kredit finanzieren, sollten Sie auch gemeinsam den Kredit aufnehmen. Das kann den Zinssatz deutlich senken und Sie können sich dadurch viel Geld ersparen.

Ich heiße Martina Lange und schreibe mit Vorliebe journalistische Texte rund um die Themen Finanzen und Medizin. Außerdem liebe ich es, Fachartikel jeglicher Art zu schreiben. Ich finde mich in beinahe jedes Thema ein und freue mich immer, wenn ich nach der Fertigstellung eines Textes über noch mehr Wissen verfüge. Als freiberufliche Autorin schreibe ich leidenschaftlich gern für creditSUN.

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