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Bauträgerinsolvenz – Was tun, wenn die Baufirma Pleite geht?

Bauträgerinsolvenz

Stehen Sie vor der Entscheidung eines Hausbaus, sollten Sie sich bei der Auswahl des Bauträgers viel Zeit nehmen. Die meisten Bauherren bevorzugen die Zusammenarbeit mit einem Generalunternehmer, der sämtliche Arbeiten koordiniert und organisiert. Das kann natürlich Vor- und Nachteile haben. Da ein Hausbau gut geplant werden muss und viel Zeit in Anspruch nimmt, sollten Sie auf einen erfahrenen Bauträger setzen. Natürlich kann es passieren, dass dieser trotz guter Referenzen Firmeninsolvenz anmeldet. Vor dem Hausbau sollten Sie sich mit der Bauträgerinsolvenz genau auseinandersetzen, um einen wirtschaftlichen Totalverlust zu verhindern. In einem solchen Fall sind kluge Schritte und Vorkehrungen erforderlich.

Die Auswahl des Bauträgers ist entscheidend beim Hausbau

Die Auswahl eines Bauträgers ist ein entscheidender Schritt bei einem Bauprojekt, und es gibt eine Reihe von wichtigen Kriterien, die Sie bei der Auswahl berücksichtigen sollten.

  1. Erfahrung und Reputation des Bauträgers: Recherchieren Sie gründlich und sammeln Sie Informationen über die Erfahrung und den Ruf des Bauträgers. Haben sie bereits ähnliche Projekte erfolgreich abgeschlossen? Gibt es positive oder negative Bewertungen von früheren Kunden?
  2. Referenzen und Bewertungen: Bitten Sie den Bauträger um Referenzen von früheren Kunden und sprechen Sie mit diesen, um mehr über deren Erfahrungen zu erfahren. Online-Bewertungsplattformen und Foren können auch hilfreiche Informationen über die Reputation des Bauträgers bieten.
  3. Fachliche Qualifikation: Überprüfen Sie die fachliche Qualifikation des Bauträgers. Dies kann Zertifikate, Lizenzen und Mitgliedschaften in Bauverbänden einschließen.
  4. Finanzielle Stabilität: Stellen Sie sicher, dass der Bauträger finanziell stabil ist. Eine Insolvenz kann Ihr Bauprojekt erheblich gefährden.
  5. Transparenz und Vertragsgestaltung: Lesen Sie den Vertrag sorgfältig durch und stellen Sie sicher, dass er transparent und fair ist. Klären Sie alle Fragen, die Sie nicht verstehen, mit dem Bauträger.
  6. Bauprojekte und Qualität der Arbeit: Besichtigen Sie frühere Bauprojekte des Bauträgers, um die Qualität seiner Arbeit zu beurteilen. Achten Sie auf Details wie Verarbeitung und Materialien.
  7. Zeitplan und Liefergarantien: Klären Sie den Zeitplan für Ihr Bauprojekt und stellen Sie sicher, dass der Bauträger klare Liefergarantien bietet. Das ist auch besonders wichtig, wenn Sie hierfür eine Baufinanzierung aufgenommen haben.
  8. Versicherung und Garantien: Erkundigen Sie sich nach den Versicherungen des Bauträgers und welche Garantien er für seine Arbeit bietet, einschließlich Garantien für Baumängel. Was passiert bei einer Bauträgerinsolvenz?
  9. Kosten und Zahlungsbedingungen: Verstehen Sie die Kostenstruktur des Bauträgers und die Zahlungsbedingungen. Klären Sie, ob es versteckte Kosten gibt.
  10. Kommunikation und Zusammenarbeit: Stellen Sie sicher, dass die Kommunikation mit dem Bauträger reibungslos verläuft und dass Sie ein gutes Arbeitsverhältnis haben. Offene Kommunikation ist entscheidend für den Erfolg des Projekts.
  11. Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeit: Falls Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeit für Sie wichtig sind, erkundigen Sie sich nach den Praktiken des Bauträgers in diesen Bereichen.
  12. Rechtliche Beratung: Es ist ratsam, einen Anwalt für Baurecht hinzuzuziehen, der den Vertrag und die Vereinbarungen überprüft und Ihre Interessen schützt. Das ist insbesonders wichtig, wenn der Bauträger pleite ist.

Die Auswahl eines Bauträgers erfordert gründliche Recherche und Sorgfalt. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um die verschiedenen Optionen zu prüfen und sicherzustellen, dass Sie mit einem vertrauenswürdigen und kompetenten Partner arbeiten, um Ihr Bauprojekt erfolgreich abzuschließen.

Bereitstellungszinsen beachten

Die Finanzierung Ihres Bauvorhabens erfolgt in vielen Fällen über eine Baufinanzierung. Im Vergleich zu einem Kauf eines Bestandsimmobilie wird der Kredit nach Baufortschritt ausgezahlt. So will die Bank sicherstellen, dass der Kredit abgesichert ist. Sollte der Bau stocken oder gar zum Stillstand kommen, kann dies erhebliche zusätzliche Kosten für Sie bedeuten. Es sollte daher in Ihrem Interesse sein, dass der Zeitplan möglichst eingehalten werden muss. Die Bank erhebt nämlich in solchen Fällen oft sogenannte Bereitstellungszinsen, wenn der geplante Zeitraum nicht eingehalten wird. Die Höhe der Bereitstellungszinsen ist nicht festgelegt, aber können in etwa bei drei Prozent pro Jahr, also 0,25 Prozent pro Monat betragen. Bei einer hohen Finanzierungssumme wäre die zusätzliche finanzielle Belastung enorm.

Zahlung nur nach Baufortschritt

Sie sollten vor dem Hausbau sicherstellen, dass Sie erst nach Baufortschritt bezahlen. Nehmen Sie nämlich vorher Zahlungen vor und das Unternehmen geht pleite, ist das Geld meist verloren. In der Regel muss sowas auch vertraglich festgehalten werden. Ein guter Bauträger wird Sie darauf hinweisen.

Die Bankbürgschaft als Absicherung

Um sich gegen eine mögliche Bauträgerinsolvenz abzusichern, gibt es die Möglichkeit, eine Bankbürgschaft zu verlangen. Diese Bürgschaft stellt sicher, dass Sie im Fall der Insolvenz des Bauträgers nicht für bereits erbrachte Leistungen zahlen müssen. Die Bank übernimmt diese Verpflichtung. Dies ist zweifellos eine zusätzliche Sicherheit für Sie als Bauherr, jedoch gibt es einige Dinge zu beachten:

  1. Zustimmung des Bauträgers: Die Bank kann diese Bürgschaft nicht ohne die Zustimmung des Bauträgers ausstellen. Daher ist es wichtig sicherzustellen, dass der Bauträger bereit ist, diese Vereinbarung zu akzeptieren.
  2. Zusätzliche Kosten: Die Ausstellung einer Bankbürgschaft ist nicht kostenfrei. Die Bank wird Ihnen für diese Dienstleistung Gebühren berechnen.
  3. Kein hundertprozentiger Schutz: Trotz der Bankbürgschaft gibt es keine Garantie, dass Sie von den Auswirkungen einer Bauträgerinsolvenz verschont bleiben. Die Insolvenz des Bauträgers kann zu Verzögerungen und Unsicherheiten führen, selbst wenn Sie durch die Bürgschaft geschützt sind.

Kein hundertprozentiger Schutz, aber kluge Vorsichtsmaßnahmen

Eine Bauträgerinsolvenz kann für Bauherren eine große Belastung darstellen. Obwohl es keinen hundertprozentigen Schutz davor gibt, können Sie bei der Auswahl eines Bauträgers bereits wichtige Schritte unternehmen, um das Risiko zu minimieren. Es ist ratsam, sich von einem Fachanwalt für Baurecht beraten zu lassen, insbesondere wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Bauträger finanziell instabil ist. Diese Experten können Sie darüber informieren, wie Sie Ihr Bauvorhaben so absichern können, dass Ihre Interessen bestmöglich gewahrt bleiben.

Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.

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