
Co-Living und Mehrgenerationenhäuser finanzieren

Die Wohnformen in Deutschland befinden sich im Wandel: Klassische Familienhaushalte weichen zunehmend neuen Konzepten wie Co-Living und Mehrgenerationenhäusern. Für Immobilienbesitzer ergeben sich daraus nicht nur gesellschaftlich, sondern auch wirtschaftlich interessante Perspektiven – vor allem dann, wenn die passende Finanzierung mitgedacht wird.
Doch was genau steckt hinter diesen Wohnformen? Welche Vorteile bieten sie? Und wie lässt sich ein solches Projekt solide finanzieren?
Was versteht man unter Co-Living?
Co-Living ist ein modernes Wohnkonzept, bei dem mehrere Personen – meist ohne familiäre Beziehung – unter einem Dach leben. Dabei hat jeder sein eigenes, möbliertes Zimmer, während zentrale Bereiche wie Küche oder Wohnzimmer gemeinsam genutzt werden.
Für Eigentümerinnen und Eigentümer bietet Co-Living vor allem in Städten Vorteile:
- Größere Immobilien lassen sich effizienter nutzen.
- Mehrere Mietparteien können unkompliziert verwaltet werden.
- Außerdem ist die wachsende Nachfrage nach einem flexiblen Wohnraum lässt sich gezielt bedienen.
Merkmale:
- Co-Living ist vor allem für Studierende, Berufseinsteiger und digitale Nomaden interessant.
- Dabei ist es für kurz- bis mittelfristige Aufenthalte gedacht, da auch die Wohnungen in der Regel möbliert sind.
- Zusätzliche Services: Reinigung, Wartung, WLAN inklusive.
Was ist der Unterschied zwischen Co-Living und WG-Zimmer?
Vielleicht fragen Sie sich nun, ob Co-Living nicht etwas wie eine Wohngemeinschaft (WG) ist. Obwohl sich die beiden Wohnformen auf den ersten Blick ähneln, unterscheiden sie sich jedoch deutlich in Konzept, Zielgruppe und Ausstattung.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht:
Kriterium | WG | Co-Living |
Organisation | Privat, oft spontan organisiert | Professionell betrieben, häufig mit Konzept |
Zielgruppe | Studierende, junge Leute | Berufstätige, Digital Nomads, Pendler |
Ausstattung | Einfach, oft selbst möbliert | Voll möbliert, moderne Ausstattung |
Services | Reinigung & Co. selbst organisiert | Reinigung, Internet, Co-Working, Events inklusive |
Vertrag | Haupt-/Untermiete oder gemeinsam | Einzelvertrag direkt mit dem Anbieter |
Was versteht man unter einem Mehrgenerationenhaus?
Anders als beim Co-Living steht beim Mehrgenerationenhaus oft die familiäre Bindung im Vordergrund. Hier leben Großeltern, Eltern und Kinder – oder auch befreundete Generationen – gemeinsam. Der Grundgedanke ist, dass sich die jüngeren und älteren Mitbewohner gegenseitig im Alltag unterstützen und ein gemeinschaftliches Miteinander entsteht.
Bauliche Merkmale:
- Private Rückzugsräume, ergänzt durch gemeinsam genutzte Räume wie Küche oder Garten
- Barrierefreiheit durch Aufzüge, breite Türen und seniorengerechte Bäder
- Flexible Grundrisse, die sich an Lebensphasen anpassen lassen
- Getrennte Eingänge oder Etagen zur Wahrung der Privatsphäre
Soziale Merkmale:
- Zusammenleben mehrerer Generationen, oft innerhalb der Familie
- Gegenseitige Hilfe bei Kinderbetreuung, im Haushalt oder Pflege
Für Immobilienbesitzer kann das bedeuten: Umbauten, Barrierefreiheit und neue Finanzierungswege – denn nicht jede Immobilie ist von Anfang an auf mehrere Generationen ausgelegt.
Finanzierungsmöglichkeiten für Co-Living und Mehrgenerationenhäuser
Die Umsetzung solcher Wohnkonzepte erfordert meist Investitionen – sei es für den Umbau, für energetische Maßnahmen oder den Kauf einer geeigneten Immobilie. Umso wichtiger ist es, sich mit passenden Finanzierungsmodellen auseinanderzusetzen.
1. Klassische Baufinanzierung
Ob Neubau oder Umbau – eine klassische Baufinanzierung bleibt die erste Anlaufstelle. Wichtig ist hierbei:
- ausreichend Eigenkapital,
- ein realistischer Tilgungsplan,
- sowie eine Beratung zu individuellen Fördermöglichkeiten.
2. KfW-Förderprogramme und Zuschüsse
Gerade alternative Wohnprojekte können von staatlicher Förderung profitieren. Besonders relevant sind:
- KfW 159 für den altersgerechten Umbau – ideal für barrierefreie Lösungen im Mehrgenerationenhaus.
- KfW 261 ist sinnvoll, wenn es um die Förderung für klimafreundliche Neubauten geht– wie für nachhaltige Co-Living-Projekte.
- BAFA-Zuschüsse: z. B. für Wärmepumpen oder Solartechnik – kombinierbar mit anderen Programmen.
Diese Programme senken nicht nur die Finanzierungskosten, sondern verbessern auch die langfristige Energieeffizienz der Immobilie.
Worauf Immobilienbesitzer achten sollten
Wer den Schritt zu einem Co-Living-Projekt oder einem Mehrgenerationenhaus plant, sollte einige Punkte vorab klären:
- Baurecht & Genehmigungen prüfe, denn nicht jede bauliche Veränderung ist ohne Weiteres erlaubt.
- Außerdem sollten Sie Fördermöglichkeiten frühzeitig beantragen.
Langfristige Perspektive mitdenken, denn für solch ein Projekt sollte über die nächsten 15–30 Jahre geplant werden.
Gemeinschaftlich wohnen – nachhaltig investieren
Co-Living und Mehrgenerationenhäuser sind mehr als nur alternative Wohnkonzepte, denn sie verbinden moderne Lebensrealitäten mit wirtschaftlichem Potenzial. Für Immobilienbesitzer eröffnen sich hier neue Wege, um Wohnraum effizienter zu nutzen – und gleichzeitig gesellschaftliche Entwicklungen aktiv mitzugestalten. Mit der richtigen Finanzierungsstrategie, kombiniert mit Fördermitteln und einem klaren Konzept, wird aus einer Idee schnell ein nachhaltiges Wohnmodell.
Ich heiße Irini Diamanti und verbinde als SEO-Managerin bei der Hegner & Möller GmbH meine Leidenschaft aus SEO, Sprache und Finanzen. Zuvor sammelte ich Erfahrung im Journalismus und als Texterin. Dabei konnte ich meine Expertise in den Bereichen Politik, Sport, Medizin und Beauty vertiefen. In meiner Freizeit koche und backe ich leidenschaftlich gerne und genieße es, in spannende Bücher einzutauchen.