Mit dem Forward-Darlehen frühzeitig günstig Zinsen für die Baufinanzierung sichern!
Mit einem Forward-Darlehen haben Sie die Möglichkeit, noch vor Ablauf der Zinsbindung sich günstige Zinsen zu sichern. Natürlich wissen wir heute nicht, wie sich die Zinsen z.B. nach 10 Jahren entwickeln werden. Die Gefahr besteht natürlich, dass die Zinskosten nach Ihrer Sollzinsbindung deutlich steigen. Um dies zu vermeiden, können Sie jedoch bereits deutlich im Voraus eine neue Finanzierung mit günstigen Zinsen abschließen. Wie viel Monate im Voraus Sie sich die Zinsen sichern können und welche Vorteile es bietet, erfahren Sie in diesem Artikel.
Das Forward-Darlehen einfach verständlich erklärt
Die Forward-Finanzierung (oft eingedeutscht: Voraus-Darlehen) ist eine spezielle Form der Anschlussfinanzierung. Die Besonderheit ist, dass Sie diese nicht erst kurz vor Ende Ihrer aktuellen Zinsbindung abschließen können, sondern bis zu fünfeinhalb Jahre (66 Monate) vorher. Da es sich um ein Anschlussdarlehen handelt, läuft es dennoch erst ab dem Ende Ihrer aktuellen Zinsbindung. Vereinfacht gesagt: Sind die Zinsen irgendwann so niedrig, dass Sie sich diese nicht entgehen lassen möchten, ist das Forward-Darlehen die richtige Lösung für Sie.
Allerdings ist das nicht ganz kostenlos und Sie müssen dafür einen sogenannten Forward-Zuschlag bezahlen. Der Zinssatz steigt damit leicht an. Im Durchschnitt beträgt der Zinsaufschlag 0,25 Prozent. Allerdings kann sich dieser geringe Aufschlag lohnen, um langfristig zu sparen. Mit Bereitstellungszinsen müssen Sie hier nicht rechnen. Diese werden bei manchen Darlehen als Entgelt dafür erhoben, dass die Mittel erst einmal „geparkt“ werden. Das kommt häufig beim Hausbau vor. Die Mehrkosten beschränken sich beim Hauskauf ausschließlich auf den Zins-Zuschlag.
Was sind Vor- und Nachteile eines Forward-Darlehens
Ein Forward-Darlehen hat sowohl Vor- und Nachteile. Besonders schlecht ist es, wenn Sie sich die Zinsen bereits einige Jahre vorher gesichert haben, aber die Kreditzinsen in dieser Zeit deutlich sinken. Das kommt in der Regel nicht so häufig vor. Das andere Szenario wäre, wenn Sie sich günstige Zinsen bereits vorher gesichert haben und die Zinsen demnach deutlich ansteigen. Das wäre natürlich für die Bank nachteilhaft, sodass sie sich mit einem Zinsaufschlag „absichern“ wollen.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
günstige Zinsen frühzeitig sichern | Zinsen sinken, nachdem Sie sich vor Ablauf der Sollzinsbindung |
genügend Zeit, um frühzeitig Angebote zu vergleichen | Zinsaufschlag, wenn Sie sich die Zinsen vorzeitig sichern wollen |
mittel -und langfristige Planungssicherheit | Bindung an einen bestimmten Anbieter durch frühzeitige Entscheidung |
Risiko von steigenden Zinsen vorbeugen |
Lohnt sich ein solches Darlehen?
Die Aufzählung der Vor- und Nachteile zeigt, dass Sie mit einem Forward-Darlehen eine Wette auf die Zukunft abgeben. Sie gehen davon aus, dass die Zinsen im Vergleich mit ihrer aktuellen Höhe deutlich steigen. Schließlich möchten Sie durch die Anschlussfinanzierung trotz des Forward-Zuschlags finanziell profitieren. Naturgegeben besteht das Risiko, dass Sie diese Wette verlieren.
Wie groß ist die entsprechende Gefahr aber tatsächlich? Im Frühjahr 2022 liegen die Bauzinsen über zwei Prozent. Vor zwei Jahren bewegten sich diese noch rund um ein Prozent. Das Voraus-Darlehen hätte sich damals also gelohnt. Und dies gilt nach aller Wahrscheinlichkeit noch eine geraume Weile. Die Entwicklung der Bauzinsen verläuft wellenartig. Dies bedeutet, urplötzliche Anstiege oder unerwartet stark sinkende Zinsen sind die Ausnahme. Stattdessen flacht die Kurve mit der Zeit ab und dann kommt es zur Richtungsänderung. Von Mitte 2016 bis Mitte 2021 bewegte sich der Zinssatz für eine Laufzeit von 15 Jahren innerhalb eines Prozentpunktes.
Daraus folgt: Nach einer Richtungsänderung ist nicht damit zu rechnen, dass schnell die nächste kommt. 2021 erfolgte der Wechsel von sinkenden zu steigenden Zinsen. Der Prozess dürfte sich fortsetzen. Garantiert ist dies zwar nicht, weil es unerwartete Effekte geben kann. Trotzdem ist die Chance groß, dass sich ein Forward-Darlehen für Sie lohnt.
Eine lange Zinsbindung ist kein Hindernis für ein Forward-Darlehen
In den 2010er Jahren boten viele Finanzierungsgeber Darlehen mit ausgesprochen langen Zinsbindungen an. 20 oder 30 Jahre waren keine Seltenheit. Viele Interessenten griffen aufgrund der Planungssicherheit gerne zu, aber bereuen diesen Schritt inzwischen. Scheinbar kostete er sie zu viel Zinsen. Sie können aber auch in einem solchen Fall zu einem Forward-Darlehen greifen. Nach zehn Jahren können Sie Ihre derzeitige Finanzierung kostenlos kündigen und vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Dies ist gesetzlich garantiert. Selbst, wenn Sie diese erst 2017 abgeschlossen haben, können Sie also bereits heute ein Anschlussdarlehen abschließen, das ab 2027 greift.
Ein Forward-Darlehen bringt Gewissheit – und zumeist Ersparnisse
Unter dem Strich gilt: Eine Forward-Finanzierung bringt in jedem Fall eine mittel- und langfristige Planungssicherheit. Auch wenn Sie in der Vergangenheit eine Baufinanzierung mit langer Zinsbindung (z.B. 20 Jahre) abgeschlossen, können Sie jederzeit nach 10 Jahren das Sonderkündigungsrecht nutzen. Sie können aber bereits 66 Monate vor den 10 Jahren sich bereits günstigere Zinsen sichern. Diese würden aber erst nach den 10 Jahren in Kraft treten. Allerdings nimmt die Bank hier einen durchschnittlichen Zinsaufschlag von 0,25%. Dies kann sich aber lohnen, wenn sich bis dahin die Zinsen stetig nach oben entwickelt haben. In den meisten Fällen sparen Sie zudem – und dies nicht selten erheblich. Trotz des vorhandenen Risikos der Mehrkosten lohnt sich das Darlehen.
Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.