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Immobilienkauf ohne Grunderwerbsteuer für Selbstnutzer bald denkbar?

Beitrag wurde aktualisiert am 21.03.2024
Immobilienkauf ohne Grunderwerbssteuer

Beschließen Sie ein Haus zur Selbstnutzung zu kaufen, fallen zusätzlich zum Kaufpreis immer noch Kaufnebenkosten an. Dazu zählen neben den Notar- und Grundbuchkosten, unter Umständen Maklerkosten und die Grunderwerbsteuer. In der aktuellen politischen Diskussion wird über eine mögliche Reform debattiert, bei der Immobilienkäufer keine Grunderwerbsteuer bei Eigennutzung zahlen sollen. Dies könnte bedeuten, dass diese Steuer entweder komplett entfällt oder zumindest deutlich reduziert wird. Ein solcher Schritt könnte den Immobilienmarkt beeinflussen und den Kauf einer eigenen Immobilie für Selbstnutzer attraktiver machen. Aber wie realistisch ist dieses Szenario und wie soll dies finanziert werden?

Hohe Einnahmen durch Grunderwerbsteuer

Die Grunderwerbsteuer ist eine Abgabe, die beim Erwerb von Grundstücken oder Immobilien anfällt. Sie wird von den Käufern gezahlt und variiert je nach Bundesland und Höhe des Kaufpreises. In Deutschland sind die Sätze der Grunderwerbsteuer von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und liegen derzeit zwischen 3,5% und 6,5% des Kaufpreises. Durch diese Steuer erzielt der Staat erhebliche Einnahmen, da der Immobilienmarkt in Deutschland sehr aktiv ist und viele Kauf- und Verkaufstransaktionen stattfinden.

Wie soll der Wegfall der Grunderwerbsteuer finanziert werden?

Der Wegfall oder die Reduzierung der Grunderwerbsteuer würde zu Einnahmeausfällen für den Staat führen. Die Frage stellt sich, wie diese Steuereinnahmen wieder ausgeglichen werden können. Eine mögliche Finanzierungsoption, die diskutiert wird, ist die Einführung einer alternativen Steuerquelle, um die wegfallenden Einnahmen auszugleichen. Es wird daher überlegt, ob die Einführung einer Steuer auf sogenannte Share-Deals sinnvoll wäre.

Bei einem Share-Deal handelt es sich um den Verkauf von Anteilen an einer Gesellschaft, die ein Grundstück oder eine Immobilie besitzt. Anstelle des direkten Verkaufs der Immobilie werden die Anteile an der Gesellschaft übertragen, was dazu führt, dass keine Grunderwerbsteuer anfällt. Dieser Steuervermeidungsmechanismus wird von einigen als problematisch angesehen, da er dazu führt, dass bestimmte Käufer die Grunderwerbsteuer umgehen können. Eine mögliche Lösung wäre daher die Einführung einer Steuer auf Share-Deals, um diese Lücke zu schließen und die wegfallenden Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer zu kompensieren.

Werden die Grunderwerbssteuer beim Immobilienkauf bald entfallen?

Die Diskussion über einen möglichen Wegfall oder eine Reduzierung der Grunderwerbssteuer für Immobilienkäufer ist komplex und wirft viele Fragen auf. Einerseits könnte eine solche Maßnahme den Kauf einer eigenen Immobilie attraktiver machen und insbesondere Selbstnutzern den Erwerb erleichtern. Andererseits würde ein Wegfall der Grunderwerbssteuer zu erheblichen Einnahmeausfällen für den Staat führen, die auf anderem Wege kompensiert werden müssten.
Die Finanzierungsalternative Share-Deals wird als Möglichkeit diskutiert, um die wegfallenden Einnahmen aus der Grunderwerbssteuer zu kompensieren. Dabei handelt es sich um den Verkauf von Anteilen an einer Gesellschaft, die eine Immobilie besitzt. Durch eine Besteuerung von Share-Deals könnte die Lücke geschlossen werden, die derzeit dazu führt, dass einige Käufer die Grunderwerbssteuer umgehen können.
Hier müssen aber noch weitere Lösungsansätze gefunden werden, damit der Immobilienerwerb für Selbstnutzer bald ohne Grunderwerbssteuer realisierbar ist.

Letztendlich sind weitere Diskussionen und Abwägungen erforderlich, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Debatte entwickelt und ob es zu einer Reform der Grunderwerbssteuer kommt. In der Zwischenzeit sollten Immobilienkäufer und -verkäufer die geltenden Gesetze und Vorschriften beachten und gegebenenfalls fachkundigen Rat einholen, um ihre finanziellen Verpflichtungen und mögliche steuerliche Auswirkungen zu verstehen.

Ich heiße Martina Lange und schreibe mit Vorliebe journalistische Texte rund um die Themen Finanzen und Medizin. Außerdem liebe ich es, Fachartikel jeglicher Art zu schreiben. Ich finde mich in beinahe jedes Thema ein und freue mich immer, wenn ich nach der Fertigstellung eines Textes über noch mehr Wissen verfüge. Als freiberufliche Autorin schreibe ich leidenschaftlich gern für creditSUN.

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