Auto lackieren oder folieren lassen? – Was ist sinnvoller?
Der Lack ist stumpf, Beulen und Kratzer setzen schon Rost an und insgesamt macht das Auto einen müden Eindruck. Wenn Politur nicht mehr helfen kann, sollte man sich entweder über eine Autolackierung bzw. Autofolierung Gedanken machen. Jedoch sind diese beiden Möglichkeiten mehr als eine gleichwertige Auswahl. Beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile. Es kommt deshalb immer auf die Umstände an, ob man sein Auto lackieren oder folieren lassen sollte. Lesen Sie in diesem Artikel, worauf Sie bei dieser Entscheidung achten sollten.
Was ist der Unterschied zwischen Autolackierung und Autofolierung?
Beide Verfahren dienen zum Neubeschichten eines Autos. Neben der optischen Gestaltung dient das vor allem dem Rostschutz.
Ab Werk ist ein Auto lackiert. Das ist ein mehrstufiges Verfahren, dem das Grundieren vorausgeht. Bei einer Nachlackierung von reparierten Autos kommen noch einige Schritte dazu. Das macht die Herstellung einer Lackierung sehr aufwendig. Das Nachlackieren eines Autos gestaltet sich folgendermaßen:
- Ausbeulen, Schweißen und Schleifen
- Spachteln
- Füllern
- Grundieren
- Vorlackieren
- Versiegeln mit Klarlack
- Einbrennen
- Nachpolieren
Beim Folieren wird das Auto mit einer Folie beklebt. Ausbeulen und Spachteln sind zwar auch bei diesem Verfahren erforderlich, mehr jedoch nicht. Die Folierung geht wesentlich schneller. Ein Einbrennen und Nachtrocknen entfällt dabei vollständig.
Welche Vor- und Nachteile ergeben sich bei der Lackierung bzw. Folierung?
Natürlich gibt es für beide Variante Vor- und Nachteile. Hier ist es wichtig, welches Ziel Sie damit verfolgen. Wollen Sie Ihrem Wagen das gewisse Etwas verleihen oder wollen Sie es vor Rost schützen?
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Ideal zum punktweisen Ausbessern | sehr teuer und aufwendig |
besonders wertsteigernd | langsamer Prozess |
gut kombinierbar mit Politur | handwerkliche Fachkraft erforderlich |
Das Lackieren ist noch die „originale“ Vorgehensweise. Sie ist handwerklich höher anerkannt und wirkt besonders wertsteigernd.
Sie braucht jedoch ihre Zeit und kann nicht von jedem durchgeführt werden. Bis man perfekt lackieren kann, ist viel Wissen und noch mehr Übung erforderlich.
Rein optisch steht das Folieren dem Lackieren jedoch in nichts nach.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
preisgünstig, vor allem bei Sonderfarben | schlecht kombinierbar mit lackierten Flächen |
sehr schnell | nicht polierfähig |
keine Nachbehandlung erforderlich | begrenzte Haltbarkeit |
lässt sich einfacher erlernen als das Lackieren | |
besonders komfortabler stellenweiser Austausch | |
dickere Schichtstärke, dadurch besserer Korrosionsschutz |
Beim Folieren lassen sich schnell kreative Wünsche umsetzen. Vor allem Metallic oder Flip-Flop sind mit dem Folieren deutlich günstiger zu haben als mit einer Lackierung. Diese Effektlacke mit einer herkömmlichen Spritzlackierung umzusetzen geht schnell jenseits der zehntausend Euro. Dem stehen klebefertige Autofolien gegenüber, die nur noch angebracht werden müssen. Die Auswahl ist schier grenzenlos. Warum das Auto nicht mal ein Schuppenmuster oder Leopardenfell dekorieren? Mit Klebefolie ist das besonders schnell und einfach umsetzbar.
Wofür sollten Sie sich entscheiden?
Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie wissen, was Sie damit verfolgen wollen.
- Was ist ihr Ziel?
- Wie hoch ist das Budget?
Wenn lediglich einen leichten Unfallschaden reparieren will, dann ist der Spritzlack die richtige Wahl. Er ist ideal, um geschweißte, ausgebeulte und gespachtelte Stellen auszubessern und praktisch verschwinden zu lassen. Auch wenn die Lackfolien in den gleichen RAL-Nummern wie die Standard-Lacke verfügbar sind, treffen sich die Farben dennoch nicht so ganz. Diese Reparaturmethode ist auch anerkannt und ist eine wertsteigernde und werterhaltende Maßnahme für das Auto.
Eine einfache Volllackierung eines kompletten Fahrzeugs kostet ca. 2000 – 4000 Euro. Professionell durchgeführt, sieht das Fahrzeug danach wie neu aus. Je nach vorherigem Zustand hat sich der Wert des Autos dadurch mindestens verdoppelt bis vervierfacht.
Das Folieren ist hingegen eine preisgünstige und effektvolle Methode zur kompletten Neugestaltung des Autos. Es ist bei jedem Fahrzeugtyp sinnvoll. Neuwagen erhalten durch die Folierung eine nahezu perfekte Versiegelung. Wenn das Auto verkauft werden soll, zieht man die Folie einfach ab. Das Auto steht dann im frischen Neulack da. Ältere Fahrzeuge lassen sich durch das Folieren zeitwertgerecht aufwerten. Vor allem, wenn Sie Lust auf einen kreativen Effektlack haben, ist das Folieren deutlich günstiger als das Lackieren. Dennoch kann eine professionell durchgeführte Folierung auch einige Tausend Euro kosten.
TIPP: Inzwischen sind Sie auch nicht mehr auf die Angebote der Folienhersteller angewiesen, sondern können selbst kreativ werden. Mit innovativen Druckverfahren können Sie eigene Designs auf Folie bannen und Ihr Auto damit bekleben lassen. Das ist auch für Marketingzwecke sehr interessant.
Kann jeder ein Auto folieren?
Das Folieren ist zwar wesentlich einfacher als das Lackieren, es ist jedoch nicht ganz ohne Tücken. Grundsätzlich wird diese Arbeit von zwei Personen durchgeführt. Eine Person hält die Folie auf Spannung, die zweite arbeitet mit dem Heißluftfön die Beschichtung Stück für Stück auf das Blech. Um ein perfektes Ergebnis zu erzielen, ist dazu viel Übung erforderlich. Die Folien selbst sind indes ausgesprochen günstig. Aber Autolack ist ebenfalls nicht teuer – der Preis kommt immer mit dem Aufwand, den man mit der Arbeit hat.
Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.