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Rekordwert des Geldvermögens: Deutsche sparen in der Corona-Krise so viel wie nie!

Deutsche sparen in der Corona-Krise

Die Corona-Pandemie hat zu einer großen wirtschaftlichen Verunsicherung geführt: Deutsche sparen in der Corona-Krise so viel wie nie und halten Ihr Geld zusammen. Es ist nachvollziehbar, dass durch Kurzarbeit oder sogar Arbeitslosigkeit die Menschen mit Ihrem Geld noch vorsichtiger umgehen. Nahmen sie bislang schon unter den führenden Industrienationen einen Spitzenplatz bei der Sparquote ein, hat sich diese im zweiten Quartal noch einmal auf rund 21 % erhöht.

So wird die Sparquote berechnet

Die persönliche Sparquote gibt an, welcher Anteil des Einkommens nach Steuern und Sozialabgaben nicht für Konsumausgaben verwendet, sondern auf die hohe Kante gelegt wird. Für das Gesamtjahr 2020 gehen Experten von einer persönlichen Sparquote in Deutschland von 16 bis 17 % aus. Von 1.000 Euro verfügbarem Einkommen werden also durchschnittlich 160 bis 170 Euro nicht ausgegeben, sondern wandern in den Sparstrumpf oder in eine Form der Geldanlage. Deutsche sparen durch in der Corona-Krise wesentlich mehr als der bisherige Spitzenwert aus den Jahren 1991 und 1992, damals rund 13 %.

Neben der persönlichen gibt es auch eine volkswirtschaftliche Sparquote. Sie gibt das Sparvolumen im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt, also zur Wirtschaftsleistung eines Staates, an. Auch hier liegt Deutschland mit rund 27 % im oberen Mittelfeld.

Daher stammt das gesparte Geld

Studien belegen, dass unterschiedliche Sparquoten auch kulturelle Ursachen haben. Die deutsche volkswirtschaftliche Sparquote von 27 % reicht im Ländervergleich zu Platz 33, China liegt mit 47 % auf Platz 3. Die USA, in denen Kredite eher locker vergeben werden, kommen nur auf 18 %. Das reicht mit Rang 96 nur knapp für eine Platzierung unter den ersten hundert Nationen. Dass Deutsche mehr sparen in der Corona-Krise, hat aber auch wirtschaftliche Gründe. Geld zum Sparen muss man erst einmal haben. Deutschland ist bislang gut durch die Krise gekommen. Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit haben zwar zugenommen, der Staat unterstützt Betroffene aber mit erweiterten Transferleistungen. Selbstständige profitieren von Corona-Hilfen und einer Veränderung des Insolvenzrechts.

Corona-bedingte Beschränkungen helfen beim Sparen. Deutsche sparen in der Corona-Krise gezwungenermaßen beim Reisen, bei Restaurantbesuchen, Kino, Theater und Konzerten. Die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer war nach Meinung von Wirtschaftswissenschaftlern ein Flop. Große Anschaffungen wurden nicht vorgezogen, Geld nur für das Nötigste ausgegeben. Hier schließt sich der Kreis zum kulturellen Hintergrund des Sparens. Deutsche sparen durch und wegen Corona. Keiner weiß, wie lange wir trotz Impfungen noch in der Krise stecken und wie schnell es danach wieder aufwärts geht. Menschen, die jetzt noch in Vollzeit arbeiten, könnten ihren Arbeitsplatz doch noch verlieren oder in Kurzarbeit geschickt werden. Wer jetzt schon arbeitslos ist, muss mit dem Auslaufen des Arbeitslosengeldes I rechnen. Und wer weiterhin gut verdient, fragt sich, ob sich der Staat seine krisenbedingten Ausgaben über höhere Steuern zurückholen wird.

Mit der Sparquote steigt das Geldvermögen

Dass Deutsche sparen in der Corona-Krise, lässt sich auch an der Höhe ihres Geldvermögens ablesen. 393 Milliarden Euro kamen im Jahr 2020 hinzu, ein Plus von knapp sechs Prozent auf mehr als sieben Billionen Euro – eine Zahl mit zwölf Nullen.1 Mehr als ein Viertel des Geldes befindet sich in sogenannten Sichteinlagen, also Giro- oder Tagesgeldkonten. Damit ist es zwar jederzeit verfügbar, aber Zinsen gibt es so gut wie nicht mehr. Selbst bei niedriger Inflationsrate verlieren Sparer Kaufkraft. Ein dauerhaftes Parken von zu viel Geld in Sichteinlagen ist deshalb ebenso wenig sinnvoll wie das Sparbuch, das man sich bei den heutigen Zinsen am besten spart.

Renaissance der Aktie

Ausgerechnet in einem turbulenten Börsenjahr mit einem nie dagewesenen weltweiten Absturz der Kurse und einer von kaum jemandem erwarteten ebenso blitzschneller Erholung wenden sich Sparer wieder den Aktienkauf zu. Deutsche sparen in der Corona-Krise vor allem in Aktienfonds, etwa den kostengünstigen ETF (Exchange Traded Fonds). Sie bilden Indizes nach und vermeiden dadurch die Kosten für einen Fondsmanager. Eine neue Aktienkultur ist das aber noch nicht. Wahrscheinlich kamen die Kursverluste so schnell, dass es für die sonst beobachteten Panikverkäufe zu spät war. Glück gehabt, denn zum Jahresende feierte der DAX nach zwischenzeitlichen Verlusten von fast 40 % ein neues Allzeithoch. Unter Einrechnung von Dividenden brachte das Krisenjahr 2020 ein Plus von 3,5 %.

Was können wir 2021 erwarten?

Was Deutsche sparen in der Corona-Krise, geben sie später vermutlich wieder aus. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird ein großer Teil des 2020 angesammelten Geldes in diesem Jahr in den Konsum fließen. Entweder aus Freude wegen der überstandenen Krise oder weil sich Befürchtungen bewahrheiten und sich das Arbeitseinkommen tatsächlich reduziert oder wegfällt. Möglicherweise verschieben sich Konsumgewohnheiten. In China machen die Hersteller von Oberklasse-Fahrzeugen gute Geschäfte. Die Menschen konnten ihr Geld nicht für Reisen ausgeben, stattdessen kauften sie ein schönes Auto. Auch hierzulande boomt die Zulassung von Wohnwagen.
Wer weiter sparen möchte, kommt an den Aktienmärkten nicht vorbei. Der nächste Crash kommt bestimmt, das gehört zum Börsengeschehen dazu. Was ihn auslösen wird und ob das schon 2021 sein wird, weiß niemand. Die Erholung in Rekordzeit wird sich möglicherweise nicht wiederholen. Aber wer länger als 15 Jahre auf sein Geld warten kann, hat mit einem breit aufgestellten Portfolio bislang noch nie Verluste gemacht. „Augen zu und durch“ ist die beste Börsenregel für Krisenzeiten. Wer Panikverkäufe vermeidet und Sparpläne durchhält, hat gute Aussichten, Kapitalerträge deutlich oberhalb der Inflationsrate zu erzielen.

Mein Name ist Bechthold Christiane und schreibe leidenschaftlich Fachartikel. In meiner langen Berufslaufbahn kann ich eine 30-jährige Tätigkeit im Medien-, Kredit und medizinischen Bereich vorweisen. Ich überzeuge mit meiner Zuverlässigkeit und Qualität von journalistischen Fachberichten.

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