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Ist eine Garantieverlängerung bei Elektronik sinnvoll?

Garantieverlängerung bei Elektronik

Wer im Handel ein neues Elektrogerät kauft, kann sich optional oft für eine Garantieverlängerung entscheiden. Eine solche Verlängerung ist kostenpflichtig. Sie zahlen einen Betrag zusätzlich zum Kaufpreis und sind im Fall eines Defektes abgesichert. Das klingt für den Verbraucher zunächst verlockend, doch in der Praxis zeigt sich, dass eine Garantieversicherung in vielen Fällen nicht sinnvoll ist. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen, ob Sie sich für eine Zusatzversicherung zur Gewährleistung entscheiden sollten.

Was ist eigentlich eine Garantieverlängerung?

Eine Garantieverlängerung ist nichts anderes als eine Zusatzversicherung. Es handelt sich um einen Versicherungsvertrag, den einige Händler mit ihren Kunden beim Verkauf eines Artikels abschließen. Darin ist geregelt, welche Leistungen von ihm getragen werden, wenn konkret definierte Garantiefälle eintreten. Oft geht es um Produkte aus dem Elektronikbereich. Das ist aber nicht immer der Fall. Grundsätzlich sind Händler nicht verpflichtet, eine Garantie auf ihre Waren anzubieten. Diese ist also stets freiwillig. Sie wird aber häufig genutzt, um sich gegenüber der Zielgruppe vertrauenswürdiger zu zeigen. Allerdings schließen viele Anbieter einige Verschleißteile wie z.B. den Akku von einem Smartphone aus. Meist sind es aber die Verschleißteile, die nach der Gewährleistung defekt sind. Hier ist es sehr wichtig das Kleingedruckte zu lesen, bevor Sie eine solche Versicherung abschließen.

Abgrenzung zur Gewährleistung

Für alle Artikel gilt in Deutschland unabhängig von Garantien eine gesetzliche Gewährleistungsfrist, die auch als Sachmängelhaftung bekannt ist. Liegt ein Mangel an einer Ware vor, kann der Käufer Ersatz oder eine Reparatur verlangen. Der Verkäufer muss dem nachkommen. Für Elektrogeräte gilt ein Zeitraum von zwei Jahren ab Übergabe.

Eine Garantieverlängerung greift hingegen erst nach Ablauf der Gewährleistungsfrist. Für Verbraucher scheint das Prinzip der Verlängerung einer Garantie auf den ersten Blick sehr positiv zu sein. Vor allem diejenigen, die schon schlechte Erfahrungen mit der sogenannten geplanten Obsoleszenz machen mussten oder davon gehört haben, interessieren sich dafür.

Was kostet eine Garantieverlängerung?

Wer den Zusatzschutz bei einem Elektrogerät dazu kaufen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Die Verlängerung ist teuer. Grundsätzlich hängt der tatsächliche Preis vom Wert des Gerätes ab. Es gibt zudem große Unterschiede bei den verschiedenen Anbietern. Auf den ersten Blick wirken die angebotenen Verträge oft sehr günstig, wie die folgenden drei Praxisbeispiele über fünf-jährige Garantieverlängerungen zeigen.

  1. Kühlschrank im Wert von 400 Euro: etwa 70 Euro
  2. Fernseher im Wert von 200 Euro: etwa 50 Euro
  3. Kaffeevollautomat im Wert von 900 Euro: etwa 120 Euro

Bei allen drei Beispielen handelt es sich um einmalige Zahlungen. Manche Händler bieten stattdessen oder zusätzlich monatlich zu zahlende Verlängerungen an. Diese haben oft eine Mindestlaufzeit und sind auf ein Jahr hochgerechnet oft deutlich teurer als die einmalig zu zahlenden Verträge.

Wann kann sich eine Garantieverlängerung doch lohnen?

Bei Elektrogeräten findet man immer häufiger das Angebot für eine Garantieverlängerung. Wirklich lohnenswert ist es aber nur selten. Eine Überlegung wert ist der Abschluss am ehesten bei teuren Anschaffungen, bei denen ein Defekt nach Ablauf der Gewährleistungsfrist für Sie kaum oder nur schwer zu stemmen ist. Das kommt unter anderem bei hochpreisigen Smartphones, Laptops oder Smart TVs vor.

Günstige Geräte gehen zwar relativ zuverlässig kaputt, nachdem die Gewährleistung abgelaufen ist, doch hier lohnt sich die Verlängerung fast nie. Eine komplette Neuanschaffung ist nur etwas teurer. Leider verbirgt sich hinter einer Garantieversicherung oft Trickserei. Nur in wenigen Fällen bringt sie Ihnen wirklich Vorteile. Es lohnt sich also, sich genau über die Bedingungen zu informieren, bevor Sie eine Verlängerung abschließen.

Typische Fallstricke bei der Garantieversicherung

Wie bei jedem Versicherungsvertrag sind Sie auch bei einer Garantieverlängerung nicht gegen jede Art von Defekt oder Schaden abgesichert. Typische Einschränkungen sind Diebstähle oder die Wirtschaftlichkeit. Schätzt der Händler einen Schaden als so schwerwiegend ein, dass sich die Reparatur nicht mehr lohnt, kann sie Ihnen verweigert werden. Für das weitere Vorgehen kommt es auf Vertragsdetails an. Bekommen Sie Ersatz? Oder wird nur der Zeitwert erstattet? Prüfen Sie Verträge ganz genau.

Bei Garantieverlängerungen ist es üblich, dass diverse Schäden ausgeschlossen sind. Bei Smartphones gilt der Akku zum Beispiel als besonders anfällig für Defekte. Gerade dieses Bauteil ist aber häufig kein Teil einer Versicherung. Dasselbe trifft auf viele andere Verschleißteile zu. Wenn diese unversicherten Teile auch noch fest eingebaut sind, sodass bei einem Defekt das ganze Gerät unbrauchbar wird, entpuppt sich die Verlängerung schnell als echte Mogelpackung.

Der Extra-Schutz für Elektrogeräte lohnt sich oft nicht

Obwohl sie überall angeboten werden, können wir von einer Garantieverlängerung nur abraten. Das Ersetzen des Zeitwertes bringt meistens keine Vorteile, sodass Sie am Ende zu viel zahlen. Was noch schwerer wiegt ist jedoch der Ausschluss von Verschleißteilen und Akkus durch das Kleingedruckte. Gerade diese sind besonders anfällig für Defekte. Am meisten profitieren die Händler von den Verträgen.
Nur im Fall teurer Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen oder Fernseher ist es sinnvoll, sich den Vertrag genauer durchzulesen. Unter Umständen könnte sich in diesen Fällen ein Vertragsabschluss lohnen. Sie sollten die jeweiligen Elektrogeräte aber unbedingt länger als zwei Jahre nutzen, weil Sie bis dahin sowieso durch die gesetzliche Gewährleistung geschützt sind.

Mein Name ist Bechthold Christiane und schreibe leidenschaftlich Fachartikel. In meiner langen Berufslaufbahn kann ich eine 30-jährige Tätigkeit im Medien-, Kredit und medizinischen Bereich vorweisen. Ich überzeuge mit meiner Zuverlässigkeit und Qualität von journalistischen Fachberichten.

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