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Ampelkoalition stoppt KfW-Förderung für Effizienzhäuser – Was steckt dahinter?

Ampelkoalition stoppt KfW-Förderung

Mit der Begründung: „Das war unbezahlbar“, wurden durch die Ampelkoalition alle KfW-Förderprogramme gestoppt. Viele potenzielle Häuslebauer stehen nun vor einer Herausforderung, die sich nur schwer ohne Fördermittel realisieren lässt. Im Vergleich zu einer normalen Baufinanzierung sind die Zinsen eines KFW-Kredits in der Regel deutlich günstiger. Die Ampelkoalition stoppt die KfW-Förderung mit der Begründung, dass sie aufgrund der enormen Antragsflut unfinanzierbar wäre.

Wieso stoppt die Ampelkoalition die KfW-Förderung für Hauseigentümer?

Wie bereits kurz erwähnt, stellt die neue Regierung das hohe Antragsaufkommen als Grund für den Fördermittel-Stopp in den Fokus.

Dazu erwähnt das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium, dass das Förderprogramm zum Monatsende ausgelaufen wäre. Die Anträge haben sich im Januar diesen Jahres gehäuft, das ist richtig und geschah nicht grundlos. Die zweijährige Pandemie ist nur einer der Gründe, die immer mehr Familien dazu ermutigt, ins Eigentum zu gehen und sich damit Sicherheit zu schaffen.

Die Ampelkoalition stoppt die KfW-Förderung, obwohl der Neubau von Effizienzhäusern ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele ist. Dass sich potenzielle Bauherren in diesem Zusammenhang einige Fragen stellen und die Entscheidung nicht verstehen, sollte verständlich sein.

Die Begründung, dass die Finanzmittel nicht mehr ausreichen, ist für die Antragsteller kein Trost, die jetzt bauen wollten und deren Förderantrag durch den Stopp zu spät kam. Niemand rechnete damit, dass die Fördermittel so stark in Anspruch genommen werden, lautet die Begründung von Seiten der Regierung. Weiter wird auf Planungsfehler der Altregierung hingewiesen und damit begründet, dass die KfW-Förderprogramme gestoppt werden. Für angehende Bauherren sind diese Informationen allerdings nur ein schwacher Trost.

Welche Förderprogramme betrifft es?

Die Ampelkoalition stoppt die KfW-Förderung für das Effizienzhaus 40 und 55.

„Aktuell fördern wir das Falsche“, äußert sich die neue Regierung über die von der Vorregierung ins Leben gerufenen Förderprogramme im Neubau.

Stattdessen sollte die Sanierung von Bestandsgebäuden mehr Aufmerksamkeit erzielen, da hier das größte CO2-Energiesparpotenzial steckt. Für potenzielle Bauherren könnte es nun knapp werden. Doch vom Stopp unbetroffen sind baureife Projekte, die einen Anspruch auf andere Fördertöpfe haben. Prinzipiell geht es der aktuellen Regierung laut eigener Aussagen darum, den Erhalt von Bestandsgebäuden zu gewährleisten und sich nicht primär auf den Neubau zu fokussieren. Die Klimaziele bleiben unerreichbar, wenn Familien energetisch neu bauen, für Eigentümer in älteren Objekten aber kein Geld für eine energetische Sanierung bereitgestellt wird. Es handelt sich praktisch um eine Umkehr der Prioritäten. Während der Neubau bei der Altregierung im Fokus stand, möchte die Ampelkoalition den vorhandenen Bestand erhalten und die energetische Sanierung zur Verpflichtung machen.

Für Familien, die Ihr Energieeffizienzhaus 40 oder 55 bereits in Gedanken geplant haben und die Förderung nicht mehr erhalten können, ergeben sich laut Regierung neue Möglichkeiten. Die Ampelkoalition stoppt die KfW-Förderung unwiderruflich. Sie verweist darauf, dass die betreffenden Programme zum Monatsende sowieso ausgelaufen wären und dass kein Geld für die Förderung von Neubauvorhaben da sei. Was passiert mit bereits gestellten und noch nicht genehmigten Bauanträgen mit Förderungsgesuch? Die bis jetzt nicht bewilligten Anträge haben keine Chance auf eine Bewilligung. Für alle Familien, die zum Jahresende einen Antrag stellten, kam der Stopp überraschend und stellt einen gravierenden Einschnitt im geplanten Bauvorhaben dar.

Welche Alternativen gibt es, um trotzdem den Traum vom Eigenheim zu erfüllen?

Der Kauf von Bestandsimmobilien lohnt sich. Der Sanierungszwang ist bereits beschlossen und betrifft nicht nur Käufer und Neueigentümer, sondern auch Bestandseigentümer. Laut Bundesregierung werden dafür sämtliche Fördertöpfe benötigt, sodass für den energetischen Neubau kein Geld für eine Bezuschussung übrig bleibt. Die Ampelkoalition stoppt die KfW-Förderung auch mit dem Hintergedanken, dass sich mehr zukünftige Eigentümer für den Kauf älterer Bestandsbauten entscheiden. Denn für deren energetische Sanierung, die allerdings auf einem Zwang und strengen Vorgaben beruht, soll es über die Hausbank Modernisierungskredite geben.

Fakt ist aber, dass diese Kredite teurer sind als ein von der KfW bereitgestellter Kredit für den Neubau oder die Sanierung von Altbauten. Wer den Neubau eines Effizienzhauses im ersten oder zweiten Quartal dieses Jahres plante, muss die Kosten nun aus eigener Tasche finanzieren. Für viele Familien heißt das, dass sie entweder mit weniger Fokus auf die Klimaziele bauen, oder völlig umdenken müssen. Der Erwerb einer Bestandsimmobilie kann eine gute Alternative darstellen, kann aber auch mit höheren Kosten als eigentlich geplant einhergehen.

Lohnt sich energieeffizientes Bauen jetzt noch?

Die Ampelkoalition stoppt die KfW-Förderung und erschwert Häuslebauern damit die Möglichkeit, energieeffizient zu planen und die Mehrkosten über einen Zuschuss zu kompensieren. Dass der Anreiz, eine energiesparende und klimaschonende Immobilie zu bauen dadurch sinkt, ist der Neuregierung anscheinend nicht bewusst. Kaum eine Bauherrenfamilie ist in der Lage, die nicht unerheblichen Zusatzkosten aus den eigenen Mittel zu finanzieren. Nur die Wenigsten werden sich umentscheiden und eine sanierungsbedürftige Bestandsimmobilie erwerben. Der Plan, den die Ampel mit ihrem Stopp verfolgt und in die Wege leiten möchte, wird in der Praxis nicht aufgehen. Das energieeffiziente Bauen war vor allem dadurch interessant, dass die KfW zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für den Mehrkostenaufwand bereitgestellt hat. Nun bleibt hier nur eine klassische Baufinanzierung, die in der Regel etwas teurer ist als ein KfW-Kredit.

Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.

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