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Elektroheizung oder Gasheizung – Ist eine Elektroheizung eine Alternative zu Gas?

Elektroheizung oder Gasheizung

Elektroheizung, Öl oder Gasheizung? Die Energiekrise in Europa stellt Verbraucher vor neue Fragestellungen. Der hohe Gaspreis und die Verknappung stellt besonders Hausbesitzer vor die Frage, ob eine Elektroheizung oder Gasheizung sinnvoller ist. Beim bewährten Gas bleiben oder doch lieber in kostengünstige Elektroheizungen investieren, um für die Zukunft gerüstet zu sein? Die steigenden Strompreise lassen besonders Hausbesitzer überlegen, ob Elektroheizungen eine sinnvolle Alternative zur Gasheizung sind. Natürlich haben elektrische Heizungen Vor- und Nachteile, die wir in diesem Beitrag nochmal genauer erläutern.

Was kostet das Heizen mit Elektroheizung im Vergleich zur Gasheizung?

Die Stromkosten werden in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen. Zwar soll eine Strompreisbremse dazu beitragen, dass die Stromkosten insgesamt sinken. Der Strompreis für private Verbraucher sowie kleine Unternehmen wird daher bei 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt. Die Strompreisbremse soll entlasten, kommt aber erst in wenigen Wochen. Zudem sind viele Immobilienbesitzer durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG)1 seit 2023 dazu verpflichtet, ihre Heizungen auszutauschen.

Eine Analyse im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums rechnet vor, dass 2030 ein Bruttostromverbrauch von ca. 658 Terawattstunden erwartet wird.2 Betrachtet man den Verbrauch der Vorjahre, sind allein seit 2018 die Stromkosten um 11% gestiegen. Haben Sie bisher Ihre Heizung mit Gas oder einer Warmwasserpumpe betrieben, haben Sie im Regelfall einen Vertrag mit Ihrem Verbraucher. Bei einer Gasetagenheizung können Sie Ihren Versorger oftmals direkt ansprechen, um die Kosten bei der Berechnung von Elektroheizung oder Gasheizung genau kalkulieren zu können.

Bei einem Strompreis von 42c pro KWH fällt für einen 4 Personen Haushalt ein Stromverbrauch von 3.000 kWh – 4.500 kWh an, der mit 1.260 € – 1.890 € zu Buche schlägt (Formel zur Berechnung des Stromverbrauchs: (Personenzahl * 200 kWh) + (Wohnfläche in Quadratmeter * 10 kWh) + (Anzahl der Geräte im Haushalt * 200 kWh). Aber Achtung, darin sind noch nicht die Kosten für Elektroheizung enthalten.

Im Folgenden finden Sie einen Überblick, welche Kosten bei Elektroheizung oder Gasheizung für einen Hausbesitzer anfallen. Hier finden Sie die Heizkosten mit Elektroheizung oder Gasheizung bei Gebäuden unterschiedlicher Baujahre im Vergleich. Dabei sind wir auch bei Hausbesitzern von einem 4-Personen-Haushalt ausgegangen.

Brennstoff Heizwert GebäudeWärme + Warmwasser Heizkosten pro Jahr
Erdgas10,1 kWh pro m³ Bj. 195520.000 kWh1.900 €
Bj. 197528.000 kWh2.600 €
Bj. 199015.000 kWh1.400 €
Bj. 200512.000 kWh 1.100 €
Heizstrom 1 kWh Bj. 1955 28.000 kWh9.900 €
Bj. 1975
20.000 kWh7.100 €
Bj. 199015.000 kWh 5.300 €
Bj. 200512.000 kWh 4.300 €

Heizstrom ist in der Nutzung wesentlich teurer als Gas. Aber Achtung, Hausbesitzer sollten unbedingt darauf achten, dass beim Einbau zwei verschiedene Stromzähler eingebaut werden: Einer für Heizstrom und einer für normalen Haushaltsstrom. Günstige Tarife gibt es in der Regel nur für Heizstrom. Das sollten Sie vor dem Wechsel von Elektroheizung oder Gasheizung unbedingt beachten.

Vor- und Nachteile einer Elektro- und Gasheizung

Es stehen aktuell für den Verbraucher verschiedene Elektroheizungen zur Wahl. Infrarotheizungen heizen nicht die Umgebungsluft auf, sondern die Gegenstände im Raum. Sie kosten in der Anschaffung 100 bis 350 Euro. Ist etwa Ihr Altbau nicht gut gedämmt können hohe Kosten anfallen. Heizlüfter haben den Vorteil, dass sie sehr schnell aufheizen und für weniger als 100 Euro zu haben sind. Dafür können allerdings die Stromkosten in die Höhe schießen. Die Nachtspeicherheizung ist eine altbekannte Alternative: Über die Nacht wird der Ofen mit Strom erwärmt und Nachtstrom ist billiger als der Strom, der tagsüber zur Verfügung steht. Die beliebteste Alternative beim Thema Ölheizung oder Gasheizung ist aktuell die Wärmepumpe, wobei die Umgebungswärme zur Beheizung Ihres Hauses genutzt wird. Sie verbraucht keine fossilen Brennstoffe, kostet aber rund 10.000 Euro in der Anschaffung.

Bei der Frage nach Elektroheizung oder Gasheizung ist die Gasheizung als Alternative die bisher bekannteste Heizart in Einfamilienhäusern: Als traditioneller Kessel mit großem Wasserinhalt oder alternativ als Therme, die an der Wand angebracht wird. Beide Geräte arbeiten heute mit Brennwerttechnik, bei der die Energie im Gas fast vollständig zum Heizen genutzt werden kann.  Für eine klassische Gasheizung können Sie mit Anschaffungskosten von 6.000 bis 8.000 Euro rechnen. Dazu müssen Sie etwa 1.500 bis 2.500 für einen Gasanschluss investieren oder bei einer Flüssiggasheizung in einen Tank für 2.000 bis 3.000 Euro. Bei Gasheizungen bezahlen Sie allerdings auch für die regemäßige Wartung. Das sollten Sie bei der Entscheidung zu Elektroheizung oder Gasheizung immer im Blick haben. Außerdem nimmt eine Gasheizung mehr Platz in Anspruch als eine Elektroheizung. Eine Infrarotheizung etwa kann auch in einem Bild oder Badezimmerspiegel verborgen sein.

Was Sie beim Wechsel von Elektroheizung oder Gasheizung beachten müssen

Elektroheizungen sind in der Anschaffung deutlich günstiger und haben keine hohen Wartungskosten. Allerdings ist das Heizen mit Strom wesentlich teurer. Eine Gasheizung benötigt Platz und ist in der Anschaffung teurer, benötigt aber eine vorhandene Gasleitung. Als Hausbesitzer sollten Sie daher besonders auf die individuellen Besonderheiten Ihres Gebäudes Rücksicht nehmen. Eine Elektroheizung kann zum Beispiel eine praktische Ergänzung sein für Räume, die nicht oft genutzt werden, wie zum Beispiel ein Partykeller oder ein Gästezimmer. Eine Gasheizung mit Brennwerttechnik wird heute allerdings in Kombination mit erneuerbaren Energien staatlich gefördert. Im Zweifel gehen Sie lieber in Kontakt mit einem Energieberater, der genau analysiert, ob Elektroheizung oder Gasheizung in Ihrem Eigenheim die bessere Alternative ist.

Wenn Sie als Immobilieneigentümer durch das Gebäudeenergiegesetz dazu genötigt sind, Ihre Heizungen auszutauschen, entscheiden Sie frühzeitig, welche Heizungen auszutauschen sind und wie Sie davon finanziell profitieren.

Ich heiße Martina Lange und schreibe mit Vorliebe journalistische Texte rund um die Themen Finanzen und Medizin. Außerdem liebe ich es, Fachartikel jeglicher Art zu schreiben. Ich finde mich in beinahe jedes Thema ein und freue mich immer, wenn ich nach der Fertigstellung eines Textes über noch mehr Wissen verfüge. Als freiberufliche Autorin schreibe ich leidenschaftlich gern für creditSUN.

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