Rücklagen für Immobilien – Wie viel Geld sollten Sie auf der hohen Kante haben?
Unverhofft kommt oft. Als Hauseigentümer wissen Sie nie, was Sie am nächsten Tag erwartet. Funktioniert noch die Heizung oder ist das Dach undicht. Umso wichtiger ist es, diesen Kostenfaktor in Form einer Instandhaltungsrücklage bereits beim Hauskauf vorzuhalten und auf Nummer sicher zu gehen. Hier erfahren Sie, wie viel Rücklagen Sie für Ihre Immobilien jährlich einrechnen und vom Einkommen zur Seite legen sollten.
Warum sind Instandhaltungsrücklagen für Hauseigentümer essenziell?
Wie bereits angesprochen, kann die bei der letzten Wartung intakte Heizungsanlage über Nacht irreparabel kaputt gehen. Oder ein Abflussrohr setzt sich zu und muss unter aufwändigen Baumaßnahmen erneuert werden. Das Dach wird undicht, durch eine Außenwand dringt Feuchtigkeit in Ihr Haus. All das sind Beispiele, für die Sie Rücklagen für Immobilien bilden sollten und diese im Bedarfsfall verwenden können. Eigentümer ohne eine adäquate Instandhaltungsrücklage stehen in diesen und ähnlichen Fällen vor dem Problem, einen Kredit aufnehmen und die Reparaturkosten erhöhen zu müssen. Auch in puncto Modernisierung spielt eine passende Rücklage eine nicht unwichtige Rolle. Nur wenn Sie Ihr Eigenheim regelmäßig modernisieren, können Sie es langfristig Ihre Immobilie als Kapitalanlage ansehen und ausschließen, dass Ihr Objekt im Wert verfällt und im Bedarfsfall schwer – oder nur mit vermeidbaren Verlusten verkäuflich ist.
Tipp: Setzen Sie die Rücklagen für Immobilien nicht mit dem Eigenkapital, das Sie beim Hauskauf bereithalten sollten, gleich. Als Rücklage zählt der Geldbetrag, der immer zur freien Verfügung auf Ihrem Konto liegt und auf den Sie bei Bedarf zugreifen können.
Wie hoch sollten Rücklagen für Immobilien sein?
Zur Rücklagenbildung für Ihre Immobilie gibt es keine gesetzliche Vorschrift. Doch es gibt Empfehlungen, die sich in der Praxis bewährt haben. Wenn Ihr Haus maximal 22 Jahre alt ist, sollten die Rücklagen für Immobilien laut Praxistipp etwa 7,10 EUR pro Quadratmeter betragen. Bei älteren Häusern empfehlen Experten eine Instandhaltungsrücklage von etwa 9 Euro im Jahr. Die angegebene Summe bezieht sich immer auf die jährliche, pro Quadratmeter empfohlene Ansparsumme. Das heißt also, dass Sie diesen Betrag alljährlich weglegen und von Ihrem Budget für sonstige Ausgaben trennen sollten.1 Der Vorteil ausreichend hoher Rücklagen für Immobilien begründet sich darin, dass die Modernisierungs- und Reparaturkosten mit zunehmendem Alter der Immobilie steigen. Wenn Sie sich an diese Tipps halten, sind Sie im Bedarfsfall handlungsfähig und können auf einen Kredit von der Bank verzichten.
Welche Nachteile haben Hauseigentümer gegenüber Mietern?
Als Mieter reicht ein Anruf bei der Hausverwaltung, um eine Firma für die Beseitigung des tropfenden Wasserhahns oder der verstopften Toilette zu beauftragen. Bleibt die Wohnung im Winter bei aufgedrehter Heizung kalt, sind Sie ebenfalls nicht selbst dafür verantwortlich. Als Eigentümer sieht es anders aus. Alle Reparaturen am Haus – egal ob groß und teuer oder klein und preisgünstig – müssen von Ihnen selbst beauftragt und bezahlt werden. Dementsprechend sollten Sie bereits beim Hauskauf überlegen, ob Ihnen die Bildung von Rücklagen für Immobilien möglich ist und ob Sie im Bedarfsfall in der Lage sind, die anfallenden Kosten zu tilgen. Trotz dieser Tatsache ist Wohneigentum die beste Entscheidung, die Sie in Bezug auf die Absicherung Ihrer Familie und Ihrer Altersruhe treffen können. Wenn Sie die Mietzahlungen aller Jahre Ihres Mieterdaseins addieren, werden Sie schnell feststellen, dass die Summe den Kosten für ein Eigenheim entspricht.
Regelmäßige Modernisierungen und Reparaturen am Haus einplanen
In den Städten und auf dem Land steigen die Immobilienpreise kontinuierlich. Doch wirklich zu guten Preisen verkäuflich sind nur Häuser, deren Modernisierungszustand sich auf dem aktuellen Stand befindet. Das heißt: Planen Sie die regelmäßige Modernisierung ein und erhalten so den Wert und die Wertsteigerung Ihres Hauses. Es reicht nicht aus, dass Sie notwendige Reparaturen vornehmen und Schäden beheben lassen. Auch die Modernisierungskosten werden aus den Rücklagen für Immobilien getilgt und siedeln sich nicht selten im hohen vierstelligen, oder im unteren fünfstelligen Bereich an. Am besten sind Sie beraten, wenn es Ihnen unabhängig vom Alter der Immobilie gelingt, pro Jahr rund 1.800 EUR anzusparen. Wenn Sie über einen Zeitraum von 10 Jahren keine Modernisierungs- oder Reparaturkosten haben, steht Ihnen eine ansprechende Summe für eine Erhöhung der Lebensqualität in Ihrem Eigenheim zur Verfügung. Wichtig ist, dass Sie den Notgroschen nur für Ihr Haus und NICHT für andere unvorhergesehene Ausgaben aufwenden.
Warum sich ein Kredit nur im Notfall eignet
In Zeiten von Niedrigzinsen liebäugeln viele Hauseigentümer mit dem Gedanken, notwendige Reparaturen und Modernisierungen über einen Kredit zu finanzieren. Sicherlich genießen Sie als Eigentümer Vorteile und profitieren von günstigen Zinsen. Dennoch: Ein Kredit hebt die Rücklagenbildung für Ihre Immobilie nicht auf und sollte wirklich nur im Fall der Fälle erwägt werden. Selbst bei günstigen Zinsen zahlen Sie im Endeffekt auf und müssen mit höheren Kosten rechnen, als wenn Sie auf angesparte Rücklagen für Immobilien zurückgreifen können. Bedenken Sie auch, dass die Kreditvergabe bei der Bank Ihres Vertrauens einige Zeit in Anspruch nimmt. Für eine eilige Reparatur eignet er sich daher nur bedingt, während die Bezahlung von Handwerkerrechnungen aus Ihrem Sparguthaben ohne Wartezeit realisierbar ist.
Hauseigentümer sollten sich immer auf die Rücklagenbildung für Ihre Immobilie konzentrieren
Der Hauskauf bringt Ihnen jede Menge Freiheit, aber auch ein hohes Maß an Verantwortung. Sparen Sie jährlich die empfohlenen Rücklagen für Immobilien an und schließen damit aus, dass Sie im Bedarfsfall bei der Bank vorsprechen und einen Kredit beantragen müssen. Selbst bei älteren Häusern beträgt die monatliche Ansparsumme nicht viel über 100 EUR, so dass Sie die Instandhaltungsrücklage im Regelfall ohne Verzicht und monetäre Einschränkungen bilden können. Bei Modernisierungs- und Reparaturbedarf werden Sie dankbar dafür sein, dass Sie vorgesorgt und einen durchaus ansprechenden Betrag angespart haben.
Tipp: Wenn Sie sich zu einem Hauskauf entschieden haben, sollten Sie nach Möglichkeiten niemals den kompletten Finanzierungsrahmen ausschöpfen. Bei unverhersehbaren Reparaturen oder Modernisierungen sollten Sie immer noch die Möglichkeit haben, einen Modernisierungskredit zu beantragen.
Ich heiße Martina Lange und schreibe mit Vorliebe journalistische Texte rund um die Themen Finanzen und Medizin. Außerdem liebe ich es, Fachartikel jeglicher Art zu schreiben. Ich finde mich in beinahe jedes Thema ein und freue mich immer, wenn ich nach der Fertigstellung eines Textes über noch mehr Wissen verfüge. Als freiberufliche Autorin schreibe ich leidenschaftlich gern für creditSUN.