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Wohnungsleerstand – Fast zwei Millionen Wohnungen in Deutschland stehen leer

Beitrag wurde aktualisiert am 22.04.2020
Wohnungsleerstand in Deutschland

Wer in einer der begehrten Großstädte wie Berlin, Hamburg oder München wohnt, wird es kaum glauben können: Obwohl ein Wohnungsmangel in Deutschland vorherrscht, gibt es hierzulande vielerorts Häuser, die nicht oder kaum bewohnt sind. Der Wohnungsleerstand in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) steigt von Jahr zu Jahr weiter an. Derzeit stehen nahezu zwei Millionen Wohnungen leer. Von diesem Missstand sind vor allem einige Gegenden in Ostdeutschland betroffen. Eigentümer der Immobilien wollen die bestmögliche Rendite erzielen und nehmen daher auch Wohnungsleerstände in Kauf. Wenn hingegen eine Wohnung bewohnt ist, kann der Eigentümer dem Mieter nicht so einfach kündigen und auch die Miete nicht drastisch erhöhen.

Wohnungsleerstände steigen in Deutschland stetig an

Die Frage, woher die Missverhältnisse auf dem Wohnungsmarkt kommen, ist nicht einfach zu beantworten. Dazu muss zunächst der Wohnungsmarkt in der gesamten BRD betrachtet werden. Während insbesondere die beliebten Großstädte von dem Wohnungsmangel in Deutschland betroffen sind, ist der Wohnungsleerstand bundesweit angestiegen. Laut wissenschaftlicher Studien von anerkannten Wirtschaftsinstituten stehen derzeit rund 1,95 Millionen Wohnungen seit Längerem leer. Die Tendenz dieser alarmierenden Anzahl leer stehender Wohnungsmöglichkeiten steigt stetig an. Diese Zahl entspricht etwa 4,7 Prozent der vermieteten Wohnungen in Gesamtdeutschland. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren es noch rund 1,8 Millionen leer stehende Immobilien, die einen Anteil von 4,5 Prozent am gesamten Wohnungsmarkt ausmachten.

Wohnungsmangel in Deutschland trotz Wohnungsleerstand: Wie kann das sein?

Vom Standpunkt einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung aus gesehen, wird eine Quote der leer stehenden Wohnungen von etwa 2,5 Prozent als optimal betrachtet. Bei einer guten Verteilung freier Wohnungen im gesamten Bundesgebiet, würden alle Wohnungssuchenden ohne große Komplikationen ein neues Heim finden können. Doch eine gerechte Verteilung muss hier vergeblich gesucht werden.

Denn in Ballungsgebieten wie

  • Berlin
  • Hamburg
  • München
  • Köln oder
  • anderen großen Städten

herrscht ein reger Andrang auf dem Wohnungsmarkt. In diesen Städten kann eher von einem Wohnungsmangel in Deutschland gesprochen werden. Außerdem muss der Wohnraum auch bezahlbar sein. Die meisten Großstädter ziehen es bei Wohnungslosigkeit vor, in nahe gelegene kleinere Gemeinden auszuweichen. Doch auch dort wird es langsam eng auf dem Wohnungsmarkt. Die Nachfrage nach Neubauten ist groß und die Stimmen aus der Bevölkerung, die nach neuen Wohnungen fragen, werden immer lauter.

Diese Gegenden sind hauptsächlich vom Wohnungsleerstand in Deutschland betroffen

An Orten, an denen die Bevölkerungsdichte abnimmt, wurde hingegen ein besonders hoher Wohnungsleerstand verzeichnet. Davon sind insbesondere einige Orte in Ostdeutschland betroffen.

In etwa 40 von 80 Kreisen im Osten der Republik wurde ein Wohnungsleerstand von etwa zehn Prozent verzeichnet.

Von dem Problem leer stehender Häuser ist insbesondere die Stadt Dessau betroffen, deren Verwalter diesbezüglich eine traurige Quote von circa 17 Prozent vorweisen können. Seit der Wende hat die Zahl der Einwohner um etwa 20 Prozent abgenommen und ist auf rund 80.000 Einwohner gesunken. Vergleicht man diese Zahlen mit den leer stehenden Wohnungen in Westdeutschland, hat man Mühe damit, überhaupt eine Stadt zu finden, deren vergleichbare Quote unter die zehn-Prozent Marke gefallen ist. Auch im Landkreis Hof hat es einen Rückgang bei der Anzahl der Bewohner gegeben. Fakt ist jedoch, dass in den meisten Städten im Westen Deutschlands eher ein Anstieg, als ein Abfall der Anzahl der Wohnungssuchenden zu verzeichnen ist.

Warum herrscht in Deutschland ein Wohnungsmangel

Das Problem des Wohnungsleerstandes betrifft vor allem Städte und Gemeinden, bei denen die Anzahl der Bevölkerung ansteigt. In diesen Bereichen wurde bereits einiges getan. Vielerorts wurde neu gebaut. Dabei wurde jedoch dem Umbau gegenüber dem Neubau meistens nicht der Vorrang gelassen. Im Zweifel wurde sofort neu gebaut. Diese Maßnahmen hatten in vielen Fällen den Nachteil, dass kein bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden konnte. Die Folge ist ein Leerstand der Neubauten selbst in Gegenden mit stabilen Wohnungsmärkten und selbst bei nahezu stagnierender oder steigender Einwohnerzahl.

Durch den andauernden Wohnungsleerstand werden Kosten verursacht, die vor allem durch die Gebäudeeigentümer getragen werden müssen. Diese bestehen aus entgangenen Einnahmen über die Mietzahlungen und weiteren Ausgaben wie für die Instandhaltung der Gebäude. Das Problem ist jedoch, dass leer stehende Immobilien dem Verfall zum Opfer fallen. Gärten sowie Fassaden verwildern. Des Weiteren laden solche Immobilien geradezu zum Vandalismus ein. Besser als Neubauten verfallen zu lassen, wäre es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Menschen benötigen selbst bei steigenden Mietpreisen Wohnungen, die sie sich leisten können. Diese müssen ebenfalls zur Verfügung stehen.

Lohnt sich ein Kauf einer Immobilie, um den Wohnungsmangel entgegenzuwirken?

Sie sind wahrscheinlich auch schon einmal in die Situation gekommen, sich nach einer neuen Wohnung umzuschauen. Spätestens beim Besichtigungstermin haben Sie wahrscheinlich bemerkt, wie viele Bewerber sich auf die Wohnungsanzeige gemeldet haben. Heutzutage ist es tatsächlich nicht mehr so einfach, eine bezahlbare Wohnung zu bekommen. Deshalb überlegen viele in Zeiten der Niedrigzinsen sich ein Haus zu kaufen. Statt jeden Monat unnötig Geld für Miete zu bezahlen, sollten Sie sich überlegen, ob eine eigene Immobilie nicht sinnvoller ist. Wir helfen Ihnen gerne dabei und beraten Sie, welche Finanzierungssumme Sie sich leisten können.

Fazit: Teure Neubauwohnungen ändern nichts an dem Wohnungsleerstand

Während in den begehrten Großstädten ein reger Andrang auf dem Wohnungsmarkt herrscht, drohen im Osten des Landes ganze Landstrecken zu geisterhaften Gegenden zu werden. Fakt ist, dass Missstände herrschen, die dringend beseitigt werden müssen. Besser wäre es, für ein ausgewogenes Verhältnis auf dem Wohnungsmarkt zu sorgen. In München, Köln oder Berlin muss es ebenso freie Wohnungen geben wie in anderen Gebieten in Deutschland. Die Regierung muss die Planung von Wohnbauprojekten dahingehend prüfen, ob Menschen sich das Leben dort leisten können. Ansonsten werden selbst schnell hoch gezogene teure Neubauwohnungen in geisterhaften Gegenden nichts an dem Wohnungsleerstand in Deutschland ändern. Deshalb kann es sinnvoll sein, sich heute schon Gedanken zu machen, ob ein Immobilienkauf auch ohne Eigenkapital sinnvoll für Sie ist.

Mein Name ist Lutz Hegner. Seit 1991 bin ich als Geschäftsführer der Hegner & Möller GmbH täglich mit dem Thema FINANZEN beschäftigt und habe so das Glück, Interesse und Beruf verbinden zu können. Auf dem creditSUN Blog gebe ich gerne meine Expertise weiter und stehe als für Fragen im Bereich Finanzen gerne zur Verfügung.

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