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EZB hebt den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte weiterhin an – Was bedeutet das für Sie als Verbraucher?

EZB hebt Leitzins um 0,75 Prozentpunkte

Bereits im Juli hob die EZB den Leitzins von 0 auf 0,5 Prozent an. Jetzt folgt die nächste Erhöhung. Die Inflationsrate ist weiterhin auf Rekordniveau, sodass die Europäische Zentralbank mit einer Erhöhung des Leitzinses von 0,5 auf 1,25 Prozent reagieren musste. Seit der Euro-Bargeld-Einführung hat es eine solche Anhebung noch nicht gegeben. Was das für Auswirkungen für Sie als Verbraucher hat, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was sind die Gründe der EZB für die historische Zinserhöhung?

EZB-Präsidentin Christine Lagarde begründete die starke Zinserhöhung damit, dass die Teuerungsraten nach wie vor deutlich zu hoch sind. Auch für 2022 und 2023 sieht die EZB die Inflationsrate für eine längere Zeit über dem Zielwert. Ihre Volkswirte rechnen für das laufende Jahr von einer durchschnittlichen Teuerungsrate in der Euro-Zone von 8,1 Prozent. Das Ziel im Juni für dieses Jahr wurde bei 6,8 Prozent eingeschätzt. Auch 2023 wird die Inflationsrate voraussichtlich über der Prognose liegen (Prognose: 3,5% -> voraussichtlich 5,5%). Besonders die gestiegenen Lebenshaltungskosten wie z.B. bei den Energie- oder Lebensmittelpreisen, die durch den Ukraine-Russland-Konflikt entstanden sind, wird das Inflationsniveau hoch bleiben.

Was bedeutet das für Sie als Verbraucher?

Wenn der Leitzins steigt, wird es für Banken teurer, um Geld von der EZB zu leihen.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich die Kreditzinsen auch erhöhen werden. Wenn Sie zum Beispiel einen Kredit für einen Hauskauf aufnehmen wollen, werden Sie in kurzer Zeit dies bereits merken. Die Kreditzinsen werden durch die Erhöhung des Leitzinses für Verbraucher auch ansteigen. Aber auch bei Verbraucherkrediten müssen Sie mit höheren Zinsen rechnen. Allerdings hat der Anstieg des Leitzinses nicht nur negative Auswirkungen. Für Sparer bedeutet es, dass es wieder Zinsen für das Ersparte geben wird. Auch das sogenannte Verwahrentgelt ist bereits bei vielen Banken abgeschafft worden. Allerdings sollten Sie in der aktuellen Situation nicht täuschen lassen. Solange die Inflationsrate auf einen so hohen Niveau ist und Sie Zinsen für das Ersparte noch niedrig ist, wird Ihr Geld „wegflationiert“. Um demnach einen spürbaren Effekt zu haben, müssten die Zinsen für das Sparkonto deutlich ansteigen und die Inflation stärker zurückgehen. Erst dann lohnt sich das Sparen wieder.

Sparen könnte sich zukünftig wieder lohnen

Durch die Erhöhung des Leitzinses um 0,75 Prozentpunkte reagiert die EZB auf die hohe Inflationsrate. Für Banken wird es teurer, sich Kredite bei der EZB zu leihen. Diese Mehrkosten wird die Bank dann auch an Sie als Verbraucher weitergeben. Somit werden Kredite zukünftig auch teurer werden. Für Sparer hingegen könnte sich zukünftig wieder eine Chance bieten. Lange Zeit mussten Sparer sogenannte „Strafzinsen“ bezahlen, wenn Sie Ihr Geld bei der Bank „geparkt“ haben. Mit dem Anstieg des Leitzinses hat dies ein Ende. Sie werden zukünftig auch wieder Zinsen für das Ersparte erhalten. Beachten Sie hier jedoch, dass die Inflationsrate aktuell auf Rekordniveau liegt und Zinsen für das Ersparte noch auf einem sehr niedrigen Niveau liegt. Im Moment lohnt sich daher noch nicht, nur auf das Ersparte zu setzen. Hierzu müssten die Zinsen für das Ersparte deutlich ansteigen und die Inflationsrate deutlich sinken. Erst dann ist dies wieder lukrativ, eine hohe Summe anzusparen, um von den Sparzinsen zu profitieren.

Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.

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