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Rente in Österreich: Was Österreich bei der Rente anders macht als Deutschland

Rente in Österreich

In Deutschland sind die Renten niedriger als in Österreich. Die Altersarmut in Deutschland bedroht viele Bürger. Die Zahlen zeigen, dass ein Rentner in Deutschland durchschnittlich 857 Euro und in Österreich 1.455 Euro erhält.1 In der Tat ist der Unterschied zwischen den Renten in beiden Ländern offensichtlich. Die Deutsche Rentenversicherung hat die Durchschnittsrente in Deutschland im Jahr 2018 mit 865 Euro berechnet, dies schließt jedoch auch Witwenrenten und reduzierte Verdienstmöglichkeiten ein. Die Regelaltersrente beträgt somit 902 Euro – ein wesentlicher Unterschied zu der Rente in Österreich. Eine gute Rente in Österreich ist nur möglich, weil im Gegensatz zu Deutschland auch Selbstständige und Beamte in der gesetzlichen Rentenversicherung zahlen und der Rentenbeitrag mit rund 22 Prozent deutlich höher ist als in Deutschland – er muss ohne Obergrenze abgeführt werden. Die Höhe der Rente ist ebenfalls begrenzt.

Welche Unterschiede gibt es zwischen der Rente in Österreich und Deutschland?

Das Renteneintrittsalter in Österreich beginnt früher als in Deutschland. Das Regelalter für den Ruhestand beträgt 65 Jahre für Männer und 60 Jahre für Frauen. Österreicherinnen und Österreicher gehen im Durchschnitt mit 60 Jahren deutlich früher in die Pension. Dabei gibt es drei Hauptgründe für diese Rente in Österreich:

  1. Österreicher zahlen mehr. Der Beitragssatz ist mit 22,8 Prozent deutlich höher als in Deutschland (18,7). Wenn Sie jedoch beispielsweise vier Prozent hinzufügen, die für einen möglichen Riester-Vertrag anfallen, ist die Belastung nahezu gleich. In jedem Fall ist die Verteilung allerdings unterschiedlich: Obwohl der Beitrag in diesem Land gleichmäßig zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verteilt ist, hat trotzdem der Arbeitnehmer in Österreich mit 10,25 Prozent einen niedrigeren Anteil als der Arbeitgeber mit 12,55 Prozent.
  2. Der Anteil der Einleger im erwerbsfähigen Alter in Österreich (71 Prozent) höher als in Deutschland (64 Prozent), da Selbstständige ebenfalls Pflichtbeiträge zahlen.
  3. Die Österreicher haben eine viel bessere demografische Struktur. Für jede Person im Rentenalter sind im Nachbarland 3,4 Personen beschäftigt. In Deutschland sind es 2.9. Ein Grund dafür ist: In Österreich war die Zuwanderungsrate lange Zeit höher als in Deutschland. Dies bedeutet auch, dass die deutschen Beiträge gegenüber den österreichischen erhöht werden müssen, um die gleichen Zahlungen in Deutschland finanzieren zu können.

Eine andere enorme Abweichung. Während deutsche Staatsbedienstete andere Bedingungen bekommen als normale Arbeitnehmer, wurden sie in Österreich in die Rentenversicherung einbezogen, und an die Leitungsstruktur schrittweise angepasst. Dies schafft Motivation und Anerkennung, wenn Beamte dasselbe leisten müssen.

Private und berufliche Vorsorge

Private und berufliche Altersvorsorge sind in Deutschland unterentwickelt und der Staat verdient jedes Jahr Milliarden. Es stimmt, dass rund zehn Prozent des Ruhestandseinkommens aus privaten Quellen und Unternehmen stammen und die restlichen 90 Prozent aus staatlichen Renten. Wir sehen, dass Österreich im internationalen Vergleich ein sehr starkes und dominierendes öffentliches Rentensystem hat. Etwa ein Viertel des Staatshaushalts fließt in Österreich in die Altersversorgung. Für die Rente in Österreich haben sich die langfristigen Pensionszahlungen von zwölf auf 20 Jahre erhöht und werden in den kommenden Jahrzehnten weiter wachsen. Alle Personen, die 1955 oder später geboren sind, haben ein staatliches Rentenkonto. Für jedes Jahr, in dem sie arbeiten, werden ihnen 1,78 Prozent ihres Bruttojahreseinkommens gutgeschrieben. Der Höchstbetrag beträgt 4980 Euro brutto pro Monat.

Wenn ein Mitarbeiter das Rentenalter erreicht, wird der kumulierte Betrag auf dem Rentenkonto durch 14 geteilt. Dies ergibt eine monatliche Bruttorente. In Österreich sind 4 Monatsgehälter für Berufstätige üblich, daher gibt es volles Urlaubsgeld und einen Weihnachtszuschlag. Für die Rente in Österreich ist dies ebenfalls von Vorteil.

Kritik an das Rentensystem in Österreich

Das österreichische Rentensystem wird auch aus einigen Gründen kritisiert. Wenn mehr und mehr Menschen länger höhere Renten beziehen, wird laut Kritiker eine noch größere Finanzierungslücke entstehen, die letztendlich den Staatshaushalt zermürben könnte.

Was könnte Deutschland von dem Rentensystem in Österreich lernen?

Aus deutscher Sicht ist die Ausgestaltung der Rente in Österreich völlig revolutionär. Österreich zeigt, dass die Einbeziehung von Selbstständigen und Beamten wirtschaftlich und rechtlich möglich und machbar ist. In Österreich sichert die obligatorische Rentenversicherung den Lebensstandard bei Eintritt in den Ruhestand vollständig ab. Es gibt keine zusätzliche staatliche Unterstützung für private Renten. Die Sozialversicherungsbeiträge für die Rentenversicherung machen in Österreich 22,8 Prozent des Gesamtlohns aus, das sind derzeit 4,1 Prozentpunkte mehr als in Deutschland. Ein Mitarbeiter trägt weniger als die Hälfte davon: 10,25 Prozentpunkte. Der Arbeitgeber zahlt 12,55 Prozentpunkte.
Ausnahmslos alle Erwerbstätigen entrichten für die obligatorische Rente in Österreich Rentenversicherungsbeiträge – einschließlich Selbstständiger. Die Höhe der Versorgungsbezüge der Beamten wurde an die gesetzlich festgelegte Höhe der Versorgungsbezüge angeglichen – eine weitere Abweichung vom deutschen System.

Für Deutschland sollte auch diskutiert werden, wie die Schritte zur Arbeitslosenversicherung unter Beteiligung von Staatsangestellten und Selbstständigen aussehen könnten. Experten zufolge wird sich eine solche Einbeziehung positiv auf die Entwicklung des Beitragssatzes und der Rentenhöhe auswirken. Darüber hinaus beträgt die Mindestzeit, bei der eingezahlt werden muss, um Leistungen zu erhalten, 15 Jahre. In Deutschland sind es nur fünf.
Was folgt daraus? Die Österreicher müssen für die Rente in Österreich und die entsprechende Altersversicherung mehr bezahlen als die Deutschen. Aber Berlin muss endlich die Gelegenheit nutzen und von Wien zu lernen und die bestehende Altersarmut in Deutschland bekämpfen.

1 https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/auch-selbststaendige-zahlen-ein-besseres-system-warum-es-in-oesterreich-fast-60-prozent-mehr-rente-gibt-als-bei-uns_id_8029888.html

Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.

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