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SchuldnerAtlas 2024 – Ein Blick auf die Schuldenlandschaft in Deutschland

SchuldnerAtlas 2024

Der SchuldnerAtlas 2024 liefert jährlich eine detaillierte Analyse zur finanziellen Situation der deutschen Bevölkerung. Dabei wird nicht nur der aktuelle Stand der Verschuldung in Deutschland erfasst, sondern auch Trends und Veränderungen im Bereich der Zahlungsunfähigkeit und der Schuldenproblematik aufgezeigt. In diesem Jahr hat der SchuldnerAtlas 2024 besonders auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie und den anhaltend steigenden Lebenshaltungskosten fokussiert. Auch Themen wie Privatinsolvenzen und Zahlungsausfälle aufgrund von Arbeitslosigkeit oder Krankheit spielen eine zentrale Rolle.

Was genau im SchuldnerAtlas 2024 untersucht wird, welche Regionen besonders betroffen sind und wie die Daten in die Gesellschaft und Wirtschaft integriert werden, erfahren Sie in diesem umfassenden Überblick.

Was ist der SchuldnerAtlas?

Der SchuldnerAtlas wird von der Creditreform Boniversum GmbH jährlich herausgegeben und dient als ein wichtiges Barometer für die Zahlungsfähigkeit und -unfähigkeit der deutschen Bevölkerung. Er basiert auf der Auswertung von Bonitätsdaten und gibt Aufschluss über die Verschuldungssituation der Deutschen. Der Atlas betrachtet nicht nur die allgemeine Verschuldung, sondern auch die Ursachen und Auswirkungen von Zahlungsunfähigkeit, wie zum Beispiel die Entwicklung von Privatinsolvenzen.

Die Studie liefert wertvolle Erkenntnisse über:

  • Die Häufigkeit und Ursachen von Zahlungsunfähigkeit
  • Regionale Unterschiede in der Verschuldung
  • Die Auswirkungen von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ereignissen, wie der Corona-Krise
  • Trends in Bezug auf Privatinsolvenzen und Forderungsausfälle

Wichtige Datenquellen und Methodik

Der SchuldnerAtlas 2024 basiert auf anonymisierten Daten aus Bonitäts- und Inkassoinformationen, die von Creditreform Boniversum erfasst werden. Diese Daten werden dann in umfassende Statistiken und Analysen überführt, die zeigen, wie sich die Verschuldung in verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Regionen in Deutschland verteilt.

Schulden in Deutschland – Ein aktueller Überblick

Laut dem SchuldnerAtlas 2024 ist die Anzahl der überschuldeten Personen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Im Oktober 2024 waren in Deutschland etwa 5,56 Millionen Menschen von Überschuldung betroffen, was einer Überschuldungsquote von 8,09 Prozent entspricht. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr betrug die Quote noch 8,15 Prozent. Dies bedeutet einen Rückgang von rund 94.000 Fällen, was einem Minus von 1,7 Prozent entspricht.1 Dies zeigt die enorme Relevanz des Themas, sowohl für Einzelpersonen als auch für die Gesellschaft als Ganzes.

Verschuldungstrends in Deutschland

Die Ursachen für die steigende Verschuldung sind vielfältig. Dazu zählen:

  • Arbeitslosigkeit: Auch im Jahr 2024 sind viele Menschen aufgrund von Arbeitslosigkeit in eine finanzielle Notlage geraten. Besonders Menschen ohne feste Anstellung haben oft Schwierigkeiten, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen.
  • Gesundheitskosten und Krankheit: Hohe Ausgaben für medizinische Behandlungen oder eine längere Krankheit können dazu führen, dass Menschen in Zahlungsengpässe geraten. Häufig sind die Einkommensquellen betroffen, während gleichzeitig steigende Kosten für die Gesundheitsversorgung die Ausgaben erhöhen.
  • Inflation und hohe Lebenshaltungskosten: Die Inflation und die damit verbundenen höheren Preise für Grundgüter haben 2024 einen erheblichen Einfluss auf die Verschuldungssituation vieler Haushalte. Gerade Haushalte mit niedrigem Einkommen sind besonders stark betroffen.

Privatinsolvenzen und Zahlungsunfähigkeit

Ein besonders besorgniserregender Trend ist der Anstieg von Privatinsolvenzen. In den letzten Jahren sind mehr und mehr Menschen gezwungen, die Privatinsolvenz anzumelden, um ihre Schulden zu regulieren. Dies ist eine rechtliche Maßnahme, die es überschuldeten Personen ermöglicht, ihre Schulden in einem festgelegten Zeitraum abzubauen und anschließend einen Neustart zu wagen. Im Jahr 2024 zeigt der SchuldnerAtlas, dass die Zahl der Privatinsolvenzen in bestimmten Regionen wieder deutlich gestiegen ist. Insbesondere Menschen, die eine langfristige Krankheit oder eine unvorhergesehene Lebenskrise erlebt haben, suchen zunehmend diese Lösung.

Regionaler Vergleich der Verschuldung

Ein interessantes Ergebnis aus dem SchuldnerAtlas 2024 ist, dass es große regionale Unterschiede in der Verschuldungssituation gibt. Während in Großstädten wie Berlin und Frankfurt am Main ein relativ hoher Anteil der Bevölkerung überschuldet ist, zeigt sich in ländlichen Regionen ein etwas anderes Bild. Hier gibt es oft eine geringere, aber dennoch signifikante Zahl an überschuldeten Haushalten.

Verschuldung in Großstädten vs. ländliche Regionen

In Großstädten wie Berlin und Hamburg sind die Lebenshaltungskosten besonders hoch. Mieten, Lebensmittelausgaben und die allgemeinen Preise steigen, was bei vielen Menschen, insbesondere bei Alleinerziehenden oder Arbeitslosen, zu erheblichen finanziellen Problemen führen kann. Die hohen Mieten in den Städten sind ein wesentlicher Treiber für die Verschuldung, da viele Menschen ihre Miete nicht mehr bezahlen können und in Zahlungsverzug geraten.

In ländlichen Regionen sind zwar die Mieten und allgemeinen Lebenshaltungskosten deutlich niedriger, jedoch kämpfen viele Menschen hier mit geringeren Einkommensmöglichkeiten. Auch die Arbeitslosenquote und die Erreichbarkeit von sozialen Leistungen können einen Einfluss auf die Verschuldungssituation haben.

Wie können Sie sich vor einer Überschuldung schützen?

Die Studie zeigt, dass eine frühzeitige Reaktion auf finanzielle Schwierigkeiten und eine gute Haushaltsplanung der Schlüssel zum Vermeiden von Überschuldung sind. Wenn Sie in einer finanziellen Notlage sind, können folgende Maßnahmen helfen:

  1. Frühzeitig reagieren: Sobald Sie merken, dass Sie Schwierigkeiten haben, Ihre monatlichen Ausgaben zu decken, sollten Sie nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Viele Organisationen bieten kostenfreie Beratung zur Schuldensanierung an.
  2. Budgetplanung: Ein regelmäßiger Überblick über die eigenen Finanzen kann helfen, finanzielle Engpässe zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern. Auch das Anlegen eines Notfallfonds ist eine gute Möglichkeit, sich gegen unvorhergesehene Ausgaben abzusichern.
  3. Umschuldung und Refinanzierung: Wenn Sie mehrere Kredite oder offene Rechnungen haben, kann eine Umschuldung oder Refinanzierung sinnvoll sein, um die Zinslast zu senken und den Überblick zu behalten.
  4. Schuldnerberatung und Insolvenzverfahren: Sollte die Schuldenlast zu groß werden, kann eine Schuldnerberatung helfen. In extremen Fällen besteht die Möglichkeit, Privatinsolvenz anzumelden und so einen rechtlichen Neustart zu erhalten.

Anzahl der überschuldeten Verbrauchern weiter rückläufig

Der SchuldnerAtlas 2024 zeigt auf, dass immer mehr Menschen in Deutschland mit Überschuldung zu kämpfen haben. Die Gründe hierfür sind vielfältig, von Arbeitslosigkeit und Krankheit bis hin zu hohen Lebenshaltungskosten. Besonders besorgniserregend sind die regionalen Unterschiede, die deutlich machen, dass sowohl städtische als auch ländliche Regionen von der Schuldenproblematik betroffen sind. Erfreulicherweise sank die Zahl der Überschuldungen in 2024 im Vergleich zu 2023 um 94.000 Fälle.

Für diejenigen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden, gibt es verschiedene Wege, um die Verschuldung zu bekämpfen und eine Überschuldung zu vermeiden. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den eigenen Finanzen sowie professionelle Hilfe von Schuldnerberatern können helfen, den Weg aus der Verschuldung zu finden und langfristig eine stabile finanzielle Situation zu erreichen. Der SchuldnerAtlas 2024 ist ein wichtiger Indikator für die Verschuldungslage in Deutschland und sollte als Warnung verstanden werden, dass finanzielle Schwierigkeiten überall auftreten können.

Mein Name ist Bechthold Christiane und schreibe leidenschaftlich Fachartikel. In meiner langen Berufslaufbahn kann ich eine 30-jährige Tätigkeit im Medien-, Kredit und medizinischen Bereich vorweisen. Ich überzeuge mit meiner Zuverlässigkeit und Qualität von journalistischen Fachberichten.

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