Passives Einkommen aufbauen – Tipps, wie Sie Geld für sich arbeiten lassen können
Bei einem passiven Einkommen handelt es sich um ein möglichst regelmäßiges, attraktives Zusatzeinkommen, welches sich aus den Geldanlagen ergibt. Der Name „passiv“ deutet darauf hin, dass außer dem „richtigen Entscheiden“ und dem richtigen „Geld anlegen“ kein eigener, weiterer Einsatz an Arbeitskraft bzw. Zeit erforderlich ist. Damit unterscheidet sich das passive Einkommen von einer Tätigkeit als Unternehmer und/oder stiller Teilhaber. Ein passives Einkommen aufbauen kann langfristig – auch durch den Zins-/Zinseszins-Effekt – zu einem erheblichen Plus an Lebensqualität führen.
Entwickeln eines Gefühls für echten Wertzuwachs: Verabschiedung von Festverzinslichen
Insbesondere langjährige Sparerinnen und Sparer kennen wahrscheinlich noch die Bundeswertpapiere, die einen echten Wertzuwachs oberhalb der Inflationsrate anboten. Ein passives Einkommen aufbauen war ganz ohne Recherche beispielsweise mit Bundesschatzbriefen möglich. Mit festverzinslichen Staatspapieren konnte ohne eine aufwändige Suche nach Anlagemöglichkeiten bares Geld verdient werden. Passives Einkommen aufbauen war dann eine Grafik mit planbarem Aufwärtstrend.
Negative Zinsentwicklung
Die Zinswelt beginnend mit dem Herunterschleusen der Zinsen durch die EZB seit etwa 2010 hat sich radikal verändert. Bis zu einer Laufzeit von acht Jahren und fünf Monaten hätten Sie als Anlegerin oder Anleger auch vor Depotgebühren einer Filialbank nur eine negative Rendite erzielt. Also sowohl Nenn- bzw. Nominalwert verloren, als auch über acht Jahre Inflation hinnehmen müssen. Passives Einkommen aufbauen unmöglich!
Erst wenn sich diese Situation wieder bessern sollte, dann könnten Sie wieder an festverzinsliche Investments denken und mit ihnen passives Einkommen aufbauen. Bis dahin gilt aber, dass Sie Investmentmöglichkeiten mit folgenden Auswahlkriterien suchen und finden sollten: Möglichst unabhängig von den Zinsentscheidungen der EZB und/oder Politik. Ein passives Einkommen aufbauen ist – da stimmen leider auch viele Analysten zu – in der früher so beliebten Zinswelt unmöglich.
Gute Investments bieten hohe Erträge – Absicherung durch Risikostreuung
Unter der Prämisse des Wertzuwachses könnten Sie deshalb in zwei Bereichen fündig werden: Einerseits bei einer Anlageform, die auf dem Erfolg von Unternehmen basiert (Aktien) oder aber auch bei neuen, innovativen Formen der Kreditvergabe von privat an privat.
Standardaktien oder günstige Gesamtmarktfonds bieten langfristig gute passive Einkommen
Leider ist die Anlageform der Aktien weitestgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Zu groß waren die Schäden oder auch Verluste, die Anleger erleiden mussten als sie Anfang des neuen Jahrtausends in unbekannte Unternehmen investierten. Deren einziger Kursantreiber die Hoffnung auf blühende Landschaften im Internet gewesen ist.
Aus dieser Zeit können Sie erfolgreiche Strategien für einen tatsächlichen Wertzuwachs bzw. ein echtes passives Einkommen an der Börse herausarbeiten: Investieren Sie in große etablierte Unternehmen, die seit Jahrzehnten tätig sind und beispielsweise auf eine lange Historie des Kurswachstums und der Dividendenzahlung zurückblicken können.
Investieren Sie in unterschiedliche Aktien
McDonald’s, Allianz, Nestlé und ähnliche Werte gehören zu den Börsenklassikern bei denen auch ein plötzlicher Technologieschub nichts am Aufwärtstrend ändern sollte. Wenn Sie an passives Einkommen aufbauen interessiert sind, dann könnten Sie einen Teil der Geldanlage – so etwa ein Drittel – in unterschiedliche Aktien oder einen günstigen ausschüttenden Fonds anlegen, der den Weltmarkt abbildet. Damit koppeln Sie den Geldanlageerfolg zusätzlich von der Inlandskonjunktur ab. Passives Einkommen aufbauen geschieht dann weitgehend unabhängig von Stärke oder Schwäche von Dollar und/oder Euro.
In das Ungewisse investieren
Anders als bei Aktien hat die digitale Währung Bitcoin keinen geregelten Markt, sodass der Kurs jederzeit steigen als auch sinken kann. Ende 2017 ging der Bitcoin Kurs durch die Decke, wodurch die Kyptowährung auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Wenn Sie in Kyptowährung investieren wollen, sollten Sie sich mit der Materie genausten auseinandersetzen. Diese Investition kann auch sinnvoll sein, um passive Einnahmen zu generieren.
Die neuen Projekt- bzw. Privat an privat-Kreditplattformen bieten verlässliche Einnahmen
Eine weitere, zuverlässige mögliche Einnahmequelle für passives Einkommen kann in Form der neuen Kreditplattformen entstanden sein. Sie bauen auf zwei Ideen auf:
- Privatkunden und Unternehmen stehen keine kurzfristigen Möglichkeiten zur Verfügung, Geld zu vermehren – wenn sie in der „Zinswelt“ bleiben
- Kredite von privat an privat können ein passives Einkommen aufbauen, wenn eine zugelassene Plattform bzw. ein Unternehmen alle steuerrechtlichen Bestimmungen für die Anleger einhält (Abgeltungsteuer überweisen etc) und die Identität der Kreditnehmerinnen und -nehmer prüft.
Wenn Sie ein passives Einkommen aufbauen möchten, dann können Sie einen Betrag nach Wunsch auf eine der bekannten Plattformen einzahlen und dann entscheiden, wo es investiert werden soll. So gibt es Plattformen, bei denen Unternehmer und Mittelständler eine Projektfinanzierung anstreben und je nach Risiko des Projekts und des Anlegers einen höheren Zins bzw. eine höhere Rendite ausloben.
Ähnlich funktionieren Plattformen bei denen Sie Privatkunden als Kreditnehmer auswählen. Neben einem anständigen Zinssatz vermitteln diese Portale auch das gute Gefühl, dass Sie selbst entscheiden können, wen Sie finanzieren.
Die Risikostreuung funktioniert dann so: Sie investieren beispielsweise 1.000 Euro nicht in ein einziges Projekt, sondern suchen sich eine Mischung vielleicht aus normal und sehr gut funktionierenden Projekten bzw. Krediten aus. Das Portal bucht die einzelnen (kleinen) Monatsraten auf Ihr Investorenkonto und führt auch die entsprechenden Steuern ab.
Im Endeffekt sollte sich – auch wenn gelegentlich ein Projekt teilweise die Rückzahlungsziele nicht erreicht – ein stetiger Zins- und Rückzahlungsstrom ergeben. Ein passives Einkommen aufbauen bedeutet dann Zinseinnahmen aus verschiedenen Projekten erhalten.
Passives Einkommen aufbauen verlangt Engagement – kann sich aber lohnen
Wenn Sie die Rendite aus P2P-Plattformen gemischt mit einer Aktienanlage betrachten, dann werden Sie schnell feststellen: Ein passives Einkommen aufbauen verlangt zwar etwas Engagement, kann aber in vielen Fällen für das Plus an Lebensqualität sorgen. Und zwar umso mehr je länger der Anlagehorizont ist und je höher die investierten Beträge sein können. Deshalb kann ein passives Einkommen aufbauen auch bedeuten, dass Sie beispielsweise mit einem Dauerauftrag monatlich oder vierteljährlich in eine P2P-Plattform einzahlen.