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Nachbesicherung der Immobilie – In welchen Fällen ist dies notwendig?

Beitrag wurde aktualisiert am 13.08.2024
Nachbesicherung der Immobilie

Immobilien gelten oft als eine der stabilsten Geldanlagen, häufig als „Betongold“ bezeichnet. Doch was passiert, wenn der Wert Ihrer Immobilie sinkt und Ihre Finanzierung dadurch nicht mehr ausreichend abgesichert ist? In solchen Fällen kann eine Nachbesicherung erforderlich werden. In diesem Beitrag erläutern wir, wann und warum eine Nachbesicherung notwendig sein kann und welche Schritte dabei zu beachten sind.

Was versteht man genau unter einer Nachbesicherung der Immobilie?

Nachbesicherung bedeutet, dass zusätzliche Sicherheiten bereitgestellt werden müssen, um einen Kredit abzusichern, wenn der ursprüngliche Wert der Immobilie nicht mehr ausreicht. Der Immobilienwert sinkt aufgrund von Marktschwankungen oder anderen Faktoren, was dazu führt, dass die Bank zusätzliche Sicherheiten benötigt, um das Risiko eines Kreditausfalls abzufedern.

Typische Maßnahmen zur Nachbesicherung können sein:

  • Zusätzliche Hypotheken: Die Bank kann verlangen, dass eine zusätzliche Hypothek auf die Immobilie aufgenommen wird.
  • Stellung weiterer Sicherheiten: Dies können andere Vermögenswerte wie Wertpapiere oder ein weiteres Grundstück sein.
  • Erhöhung der Eigenkapitalquote: Der Kreditnehmer wird aufgefordert, weiteres Eigenkapital einzubringen.

Wann kann die Bank eine Nachbesicherung fordern?

Es gibt verschiedene Situationen, in denen eine Bank eine Nachbesicherung fordern kann:

  1. Rückgang des Immobilienwerts: Wenn der Wert Ihrer Immobilie sinkt, kann die Bank eine Nachbesicherung verlangen, um das Risiko zu minimieren. Der Immobilienwert sinkt oft durch Veränderungen auf dem Immobilienmarkt oder durch bauliche Mängel.
  2. Zahlungsschwierigkeiten des Kreditnehmers: Falls Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Kreditraten pünktlich zu zahlen, kann die Bank zusätzliche Sicherheiten verlangen, um sich abzusichern.
  3. Änderungen im Kreditvertrag: Wenn Sie eine Änderung der Kreditbedingungen wünschen, kann die Bank zusätzliche Sicherheiten verlangen, um die neue Vereinbarung abzusichern.
  4. Kreditüberprüfung: Bei regelmäßigen Überprüfungen Ihrer Kreditwürdigkeit kann die Bank feststellen, dass der Wert der Immobilie gesenkt wurde, was zu einer Forderung nach Nachbesicherung führen kann.

Wie funktioniert die nachträgliche Absicherung der Immobilie?

Die nachträgliche Absicherung der Immobilie erfolgt durch zusätzliche Sicherheiten oder Anpassungen des Kreditvertrags. Hier sind die Schritte, die typischerweise in einem solchen Prozess involviert sind:

  1. Bewertung der Immobilie: Die Bank wird eine aktuelle Bewertung der Immobilie anfordern, um den aktuellen Marktwert zu ermitteln.
  2. Ermittlung des Sicherheitenbedarfs: Basierend auf der Bewertung wird die Bank den zusätzlichen Sicherheitenbedarf bestimmen. Dies kann bedeuten, dass Sie zusätzliche Sicherheiten stellen oder einen weiteren Kredit aufnehmen müssen.
  3. Bereitstellung zusätzlicher Sicherheiten: Sie müssen die zusätzlichen Sicherheiten bereitstellen, die von der Bank gefordert werden. Dies kann durch das Einbringen von zusätzlichem Eigenkapital oder das Verpfänden anderer Vermögenswerte geschehen.
  4. Anpassung des Kreditvertrags: In einigen Fällen kann es notwendig sein, den Kreditvertrag anzupassen, um die neuen Bedingungen der Nachbesicherung zu berücksichtigen.

Was passiert, wenn der Kreditnehmer eine Nachbesicherung nicht nachkommen kann?

Wenn der Kreditnehmer nicht in der Lage ist, die geforderte Nachbesicherung bereitzustellen, können folgende Konsequenzen auftreten:

  1. Kreditkündigung: Die Bank kann den Kredit kündigen und die Rückzahlung des gesamten Kreditbetrags verlangen. Dies kann zu finanziellen Schwierigkeiten führen und möglicherweise zu einem Verlust der Immobilie.
  2. Zwangsvollstreckung: Im schlimmsten Fall kann die Bank rechtliche Schritte einleiten, um die Immobilie zu verkaufen und den Kredit zurückzuzahlen. Dies kann den Kreditnehmer in eine sehr schwierige Lage bringen. In diesem Fall wird vermutlich der Immobilienwert nicht den Darlehensbetrag decken, sodass der Kreditnehmer auch nach dem Verkauf noch Schulden bei der Bank hat.
  3. Erhöhung der Zinsen: Die Bank kann die Zinsen für den Kredit erhöhen, um das zusätzliche Risiko auszugleichen. Dies erhöht die monatlichen Kosten und belastet das Budget des Kreditnehmers weiter.
  4. Schufa-Eintrag: Eine Nichterfüllung der Nachbesicherung kann zu negativen Einträgen bei der Schufa führen, was die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers beeinträchtigt und zukünftige Kreditmöglichkeiten erschwert.

Immobilienwert ist entscheidend dafür, ob eine Nachbesicherung notwendig ist

Die Nachbesicherung einer Immobilie wird notwendig, wenn der Wert Ihrer Immobilie sinkt und die ursprüngliche Absicherung des Kredits nicht mehr ausreicht. Dies kann durch zusätzliche Sicherheiten oder eine Anpassung des Kreditvertrags erfolgen. Es ist wichtig, sich der möglichen Konsequenzen bewusst zu sein, wenn Sie die Nachbesicherung nicht erfüllen können, einschließlich Kreditkündigung oder erhöhten Zinsen.

Wenn Sie beispielsweise arbeitslos werden, kann eine Risikolebensversicherung (RSV) eine Absicherung bieten, obwohl diese teuer sein kann. So verhindern Sie, dass Sie in Zahlungsschwierigkeiten kommen und vermeiden hier womöglich eine Zwangsversteigerung.

In ländlichen Gegenden ist ein Rückgang des Immobilienwerts häufiger zu erwarten als in Großstädten wie Berlin oder München, wo ein Immobilienwertzuwachs wahrscheinlicher ist. Es ist ratsam, regelmäßig den Wert Ihrer Immobilie zu überprüfen und im Falle eines Rückgangs rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um mögliche negative Auswirkungen zu vermeiden.

Mein Name ist Bechthold Christiane und schreibe leidenschaftlich Fachartikel. In meiner langen Berufslaufbahn kann ich eine 30-jährige Tätigkeit im Medien-, Kredit und medizinischen Bereich vorweisen. Ich überzeuge mit meiner Zuverlässigkeit und Qualität von journalistischen Fachberichten.

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