Staffelmiete – Sollten Sie einen Staffelmietvertrag unterschreiben?
Wenn Sie sich eine günstige Wohnung gefunden haben, könnte ein Staffelmietvertrag es doch noch teuer machen. Vermieter können im Mietvertrag eine zeitlich befristete oder unbefristete Staffelmiete vereinbaren. In diesem Fall wird bei Vertragsabschluss festgelegt, wann sich die Miete in welchem Umfang erhöhen wird. Doch was versteht man genau unter einer Staffelmiete? Welche Vertragsdauer ist bei einem Staffelmietvertrag erlaubt? Ist eine solche Vereinbarung immer von Nachteil oder kann diese Vertragsart auch vorteilhaft sein? In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswertes darüber.
Was bedeutet Staffelmiete genau?
Wenn im Mietvertrag eine Staffelmiete steht, ist der Vermieter berechtigt, im festgelegten Zeitraum die Miete zu erhöhen, ohne dass er das im Vorfeld noch einmal ankündigen muss. Meist wird eine jährliche Erhöhung bereits im Mietvertrag festgelegt.1 Vermieter bevorzugen daher Staffelmietverträge, denn damit ersparen sie sich die Prozedur der regulären Mieterhöhung. Sie steigt automatisch, ohne dass Erklärungen oder Begründungen notwendig werden. Die Mieterhöhung muss in Euro genannt sein. Eine Angabe in Prozent ist unzulässig.
Welche Vertragsdauer ist erlaubt?
Es muss zwischen Vermieter und Mieter mindestens eine Staffel vereinbart sein, um vom Staffelmietvertrag zu sprechen. Er darf für befristete oder unbefristete Mietverträge vereinbart, aber lediglich auf die Netto-Kaltmiete angewendet werden. Zwischen zwei Mieterhöhungen müssen zwölf Monate liegen. Wenn die Staffelungszeit abgelaufen ist, können sie nur noch durch ein Vergleichsmietenverfahren durchgeführt werden. Alternativ einigen sich Mieter und Vermieter auf eine neue Staffelmiete. Es gibt laut Gesetz keine Grenze, wie lange die Staffelmieten andauern dürfen. Sie können demnach zum Beispiel auch für die nächsten 20 Jahre gelten.
Was sind die Vor- und Nachteile einer Staffelmiete?
Ein Staffelmietvertrag muss nicht immer nur nachteilig sein. Unter Umständen kann eine Staffelmiete auch Vorteile bringen.
Vorteile | Nachteile |
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Planungssicherheit sowohl für Mieter als auch Vermieter: Jede Partei weiß, wann die Miete in welchem Umfang ansteigen wird | Staffelmieten orientieren sich nicht an der Mietpreisentwicklung |
Unvorhergesehene Erhöhungen sind ausgeschlossen | Vermieter dürfen Kündigung des Mietvertrags vertraglich für maximal vier Jahre ausschließen |
Erhöhung der Betriebskosten nur zulässig, sofern es im Mietvertrag vereinbart wurde | Die Mieterhöhung liegt bei Staffelmieten oftmals über dem Mietspiegel, sodass die Wohnung häufig teurer wird |
Mietpreisbremse gilt auch für Staffelmietverträge
Die Staffelungen müssen sich mit der Mietpreisbremse vereinbaren lassen. Die ortsübliche Vergleichsmiete darf in Gebieten mit Mietpreisbremse um höchstens 10% überschritten und in Gebieten ohne Mietpreisbremse innerhalb von drei Jahren um maximal 20% erhöht werden, wenn Wohnraum knapp ist. Diese Regelung gilt jedoch nur für neue Verträge, die nach dem Inkrafttreten der Mietpreisbremse abgeschlossen wurden. Sie sollten als Mieter vor Vertragsabschluss prüfen, ob die Miete für die Wohnung in Bezug auf die allgemein zu erwartende Entwicklung der Preise im Laufe der Jahre vielleicht zu teuer wird.
Ist ein Staffelmietvertrag sinnvoll?
Schließen sie nur einen Staffelmietvertrag ab, wenn die Anfangsmiete unter dem Mietspiegel liegt. Für wie viele Jahre gelten die Staffelmieten? Kalkulieren Sie hier genau, ob sich die Anmietung wirklich lohnt oder ob es hier nicht sinnvoller ist, sich nach einer anderen Wohnung umzuschauen. Wenn Sie allerdings jetzt schon wissen, dass Sie z.B. nur vier Jahre dort wohnen wollen, kann ein solcher Staffelmietvertrag durchaus sinnvoll sein.