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Generalunternehmer oder Einzelvergabe beim Hausbau – Was ist sinnvoller?

Beitrag wurde aktualisiert am 08.01.2024
Hausbau Generalunternehmer oder Bauträger

Wer einen Hausbau plant, muss viele Faktoren bei der Planung berücksichtigen. Nicht nur die Wahl des Architekten ist entscheidend, sondern auch die Auswahl der einzelnen Betriebe. Ob jedoch eine Einzelvergabe, ein Generalunternehmer oder ein Bauträger für Sie in Frage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir möchten Ihnen zeigen, welche Lösungen beim Hausbau für Sie in Frage kommen und wo die Vor- und Nachteile der verschiedenen Lösungen liegen.

Was macht überhaupt ein Generalunternehmer?

Generalunternehmer, abgekürzt GU, sind zentrale Verantwortliche für den Hausbau. Diese übernehmen im Auftrag des Bauherren oder des Architekten die gesamte Koordination und Beauftragung der einzelnen Fachfirmen und übernehmen in der Regel auch einen Teil der Bauleistung selbst. Meist fertigen GU den Rohbau des Gebäudes und beauftragen andere Betriebe für die weiteren Arbeiten wie den Innenausbau, den Anstrich oder die Bodenverlegung. GU suchen die passenden Unternehmen der einzelnen Gewerke aus und sorgen zudem für eine beständige Kontrolle und Koordination des Baufortschritts. Das bedeutet allerdings auch, dass die GU gegenüber den Bauherren die Verantwortung beim Hausbau übernehmen und bei Mängeln als Verantwortliche in Regress stehen. Die Auswahl eines guten Generalunternehmers spielt also für den Erfolg der Baumaßnahmen eine gewichtige Rolle.

Was wird unter einem  Bauträger verstanden?

Ein Bauträger ist, so die Definition des Bürgerlichen Gesetzbuches, ein Unternehmen, welches unbebaute Grundstücke erwirbt und diese anschließend bebauen lässt. Bauträger können beim Hausbau den Vorteil bieten, dass diese alle Arbeiten und alle Verantwortung übernehmen und der eigentliche Kunde im Anschluss nur noch das vollständig erbaute Haus inklusive Grundstück erwerben muss. Da die meisten Bauträger allerdings große Unternehmen sind, ist das Mitspracherecht des einzelnen Käufers in der Regel gering. Je individueller ein Bauprojekt also sein soll, umso weniger kommt ein Bauträger für Sie in Frage. Kommt es beim Hausbau zu Mängeln, ist der Bauträger Ihnen gegenüber in der Verantwortung und muss in der Regel für die Beseitigung der Mängel aufkommen. Daher sind die Kosten bei einem Bauträger in der Regel immer etwas höher, da auch diese Risiko-Faktoren in der Gesamtkalkulation mit eingepreist werden.

Wann sollten Sie sich für die Einzelvergabe beim Hausbau entscheiden?

In der Regel sind es vor allem die Kosten, die für eine einzelne Vergabe der verschiedenen Gewerke spricht. Zudem müssen Sie die Kontrolle nicht an den zentralen Unternehmer abgeben, sondern können jede einzelne Firma selbst in die Pflicht nehmen. Sie müssen dafür allerdings nicht nur über die entsprechende fachliche Qualifikation verfügen, sondern auch die Zeit aufbringen, die Leistungen auf der Baustelle selbst zu überprüfen. Daraus resultiert unter anderem, dass nicht jeder in der Lage ist, alle Aufgaben selbst zu erfüllen. Daher setzen viele Bauherren beim Hausbauer eher auf einen GU oder einen Bauträger, welcher diese Leistungen übernimmt. Wenn Sie allerdings eher zur Einzelvergabe neigen, bietet diese Ihnen auch Vorteile. Unter anderem, wenn Sie bestimmte Firmen und Unternehmen bevorzugen, weil Sie von diesen bereits gute Arbeiten gewohnt sind. Wenn Sie die verschiedenen Aufträge selbst vergeben können Sie sich an die Firmen wenden, mit denen Sie bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Vor allem bei sehr individuellen Bauprojekten kann dies von erheblichem Vorteil sein.

Eine einfache Kalkulation der Kosten – Daran sollten Sie denken

Die Kosten werden häufig als Argument gegen GU ins Feld geführt. Doch woran liegt das? GU übernehmen die Beauftragung der einzelnen Gewerke und stellen diese dem Auftraggeber beim Hausbau in Rechnung. Dabei tragen Generalunternehmer allerdings auch als alleiniger Verantwortlicher das Risiko und müssen die gesamte Koordinierung übernehmen. Daher werden auf die Kosten der einzelnen Firmen in der Regel Aufschläge von bis zu 15 Prozent aufgeschlagen. Diese Kosten dienen als Risiko- und Koordinations-Vergütung und sichern die GU ab. Allerdings muss man fairerweise anmerken, dass die meisten Unternehmer aufgrund der höheren Auftrags-Volumina, die Leistungen der einzelnen Gewerke günstiger anbieten können, als es Sie als Bauherr könnten. Daher ist der Preisaufschlag bei Generalunternehmern in der Regel weniger hoch, als es die 15 Prozent erscheinen lassen. Sie haben dafür die Sicherheit, dass Sie nur einen einzelnen Ansprechpartner haben, welcher zudem für den gesamten Hausbau verantwortlich ist. Die Mehrkosten sind daher in den meisten Fällen absolut berechtigt und sollten Sie nicht abschrecken.

Die Entscheidung sollten Sie nach Ihren Bedürfnissen treffen

Die unterschiedlichen Lösungen sind somit auch mit unterschiedlichen Kosten und Vor- und Nachteilen verbunden. Es ist allerdings kaum möglich, eine generelle Empfehlung abzugeben. Denn vieles hängt von der Art der gewünschten Immobilie ab. Wer sich nach einem Haus in Standard-Bauweise sehnt und nur wenig mitreden möchte, kann mit einem Bauträger genau die richtige Wahl treffen. Wer wenig Verantwortung möchte, aber dennoch in Teilen mitbestimmen will, ist mit einem guten GU bestens bedient, da hier oftmals kurze Kommunikationswege von Vorteil sind. Wer jedoch eine absolut individuelle Immobilie wünscht und dabei auch die Auswahl der Gewerke bestimmen möchte, sollte den Hausbau in Eigenregie vorantreiben, muss dann aber auch das Risiko selbst tragen.

Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.

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