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3000 Euro Rente undenkbar? 40 Rentner haben es 2020 geschafft!

Beitrag wurde aktualisiert am 10.01.2024
3000 Euro Rente

Wer in Deutschland nicht in Altersarmut geraten möchte, sollte unbedingt privat vorsorgen, denn die gesetzliche Rente reicht in der Regel nicht mehr aus. Sogar die Deutsche Rentenversicherung empfiehlt auf ihrer jährlichen Renteninformation zum Aufbau einer zusätzlichen privaten Altersvorsorge. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie eine gesetzliche Rente mit 3000 Euro möglich ist und wie schwierig es ist, diese monatliche Rente zu erhalten.

Wie setzt sich die Rente zusammen?

Die Altersrente wird von der Deutschen Rentenversicherung grundsätzlich anhand der geleisteten Beitragsjahre und sogenannten Rentenpunkten errechnet. Diese sammeln Sie als Versicherte im Laufe des Arbeitslebens an. Für jedes Jahr, in dem Sie das Durchschnittsgehalt aller versicherten Personen verdienen, erhalten Sie genau einen Rentenpunkt. Dieses beträgt aktuell 3380 Euro brutto pro Monat. Je nach Bundesland und Region ist ein Rentenpunkt unterschiedlich viel wert: Im Westen erhalten Sie dafür zurzeit 34,19 Euro, im Osten dagegen nur 33,47 Euro. Multipliziert man nun die Beitragsjahre mit den Rentenpunkten bzw. deren Gegenwert erhält man die monatliche Altersrente.

Für den Durchschnittsrentner ergibt sich also folgende Rechnung: Wer 45 Jahre lang genau einen Rentenpunkt erhält, also das durchschnittliche Gehalt aller Versicherten verdient, würde am Ende eine monatliche Altersrente in Höhe von 1538,55 Euro (West) bzw. 1506,15 Euro (Ost) beziehen.

Neuer Rekord in 2020: 40 Rentner erzielen über 3000 Euro Rente

Die Rente fällt im Vergleich zu einer Pension deutlich geringer aus. Daher ist es umso erstaunlicher, dass im Jahr 2020 40 Neu-Rentnern ein erstmaliges Kunststück gelungen ist. Laut der neuesten Statistik der Deutschen Rentenversicherung haben sie monatlich über 3000 Euro Rente bezogen. Diese magische Grenze wurde zuvor noch nie erreicht. Dabei haben die Rentnerinnen und Rentner in ihrem Berufsleben nicht nur sehr gut verdient, sondern auch sehr lange Rentenversicherungsbeiträge gezahlt – nämlich über 45 Jahre.

Was muss man verdienen, um 3000 Euro Rente zu beziehen?

Um bis zu 3000 Euro Rente oder darüber hinaus zu erzielen, müssen Sie also deutlich mehr verdienen als der Durchschnittsbürger. Allerdings setzt der Gesetzgeber nach oben ein Limit – die sog. Beitragsbemessungsgrenze. Diese liegt in den neuen Bundesländern derzeit bei 80400 Euro und in den alten Bundesländern bei 85200 Euro. Wer dieses jährliche Gehalt überschreitet, erhält 2,04 Rentenpunkte. Vorausgesetzt Sie zahlen 45 Jahre in die Rentenkasse ein und erreichen dabei immer die Beitragsbemessungsgrenze, würden Sie vom Staat den aktuellen maximalen Rentenbetrag von rund 3138 Euro erhalten.

Nur die wenigsten Angestellten erhalten ein solches Spitzengehalt

Diese vereinfachte Hochrechnung zeigt: Wer im Alter über 3000 Euro Rente beziehen möchte, muss hart dafür arbeiten. Für die meisten Menschen ist die Zahl eher unrealistisch. Denn die wenigsten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zahlen ununterbrochen 45 Jahre Beiträge in die Rentenkasse ein. Dass dies unter Umständen gar nicht ausreichen dürfte, zeigt das Beispiel der Rekord-Rentner aus dem Jahr 2020. Laut DRV entrichteten die meisten davon sogar über 50 Jahre ihre Rentenversicherungsbeiträge. Wenn Sie beispielsweise studiert haben, erhalten Sie zwar in der Regel ein höheres Einstiegsgehalt, doch auf die nötigen Beitragsjahre werden Sie nur sehr schwer kommen. Ein früher Berufseinstieg kann dies zwar gewährleisten, allerdings werden Sie in den ersten Berufsjahren nicht genug verdienen, um den Höchstbeitrag in die Rentenkasse einzuzahlen. Sowieso schaffen es nur die wenigsten Angestellten im Laufe ihres Berufslebens jedes Jahr ein Spitzengehalt zu verdienen und die Beitragsbemessungsgrenze zu erreichen.

3000 Euro Rente nicht die Regel – Sorgen Sie privat für das Alter vor!

Um im Alter nicht böse überrascht zu werden, werfen Sie besser früher als später einen Blick auf die jährliche Renteninformation der DRV, auf denen Ihre derzeitigen Rentenansprüche aufgelistet sind. Diese erhalten Sie ab dem 27. Lebensjahr direkt von der Deutschen Rentenversicherung zugeschickt. In der Regel werden dort keine 3000 Euro Rente abgedruckt sein. Eines scheint jedoch gewiss zu sein: Es wird im Alter zu einer Lücke zwischen Ihrem derzeitigen Lohn und der Rente kommen. Laut Jahresbericht der DRV liegt das Nettorentenniveau (Verhältnis von Nettorente zu Nettolohn) derzeit bei rund 48 %. Um die letzten Lebensjahre genießen zu können und nicht in eine Altersarmut zu geraten, empfiehlt es sich, bereits frühzeitig das Thema „private Altersvorsorge“ anzugehen.

Mein Name ist Bechthold Christiane und schreibe leidenschaftlich Fachartikel. In meiner langen Berufslaufbahn kann ich eine 30-jährige Tätigkeit im Medien-, Kredit und medizinischen Bereich vorweisen. Ich überzeuge mit meiner Zuverlässigkeit und Qualität von journalistischen Fachberichten.

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