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Mastercard will Transaktionen von Kryptowährung erlauben – Steigt damit die Akzeptanz?

Beitrag wurde aktualisiert am 05.01.2024
Mastercard will Transaktionen von Kryptowährung erlauben

Nach Visa hat nun auch der Zahlungsdienstleister Mastercard bekanntgegeben, im Laufe dieses Jahres die Bezahlung mit Kryptowährungen über sein riesiges Netzwerk zu ermöglichen.1  Damit wird das Vertrauen in Kryptowährung weiterhin steigen. Ob sich die Währung tatsächlich durchsetzen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ob weitere Zahlungsdienstleister nachziehen, bleibt noch offen.

Was ist über diesen Schritt von Mastercard bekannt?

Mastercard hat seine Bereitschaft zur Öffnung seines globalen Netzwerks für Kryptowährungen erklärt. Das bedeutet, dass nach dieser Öffnung die Übermittlung von Kryptowährungen direkt und ohne Wechsel in eine Zentralbankwährung möglich sein wird. Ein Preis kann also in einer Kryptowährung angegeben und vom Kunden mit einer Mastercard bezahlt werden.

Um welche Kryptowährungen handelt es sich?

Aktuell ist noch nicht bekannt, welche Kryptowährungen es betrifft. Durch den enormen Kurs-Anstieg von Bitcoin in diesem Jahr hat die Kryptowährung an Relevanz zugenommen, allerdings wird ausgerechnet diese Kyptowährung nicht zugelassen. Der Zahlungsdienstleister hat hier Bedingungen aufgestellt, die eine Kryptowährung erfüllen muss, um das Bezahlen mit der Mastercard zu ermöglichen. Der Bitcoin erfüllt aktuell diese Anforderungen nicht.

Bedingungen von Mastercard für die zulässigen Kryptowährungen:

  1. Die Kryptowährung muss hinreichend stabil sein. Zu starke Schwankungen sind einer Verwendung als Zahlungsmittel abträglich.
  2. Die Privatsphäre der Kontoinhaber muss gewahrt bleiben. Auch diese Bedingung wird von Bitcoin mit seiner öffentlichen Blockchain nicht erfüllt.
  3. Die Anforderungen der Finanzmarktaufsicht zur Verhinderung von Geldwäsche müssen erfüllbar sein. Wiederum ist das bei Bitcoin problematisch, denn eine Kontoeröffnung kann jeder ohne irgendeine Kontrolle oder Einschränkung selbst vornehmen. Die entsprechenden Vorschriften werden höchstens durch einige Bitcoin Börsen erfüllt, aber sicher nicht durch das Netzwerk selbst.

Eine weitere bekannte Kryptowährung ist Monero. Auch diesen werden Sie kaum mit Ihrer Mastercard verwenden können. Im Monero-Netzwerk ist ebenfalls eine anonyme Kontoeröffnung möglich. Die Privatsphäre der Kunden wird zwar gut geschützt, was das ausdrücklich festgestellte Ziel der Monero-Entwickler war. Auf der anderen Seite macht das die Erfüllung der dritten Bedingung schwierig.

Gibt es überhaupt schon Kryptowährungen, die diese drei Bedingungen von Mastercard erfüllen können?

Das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht ganz klar. Am ehesten dürften die sogenannten Stable Coins wie der USD Coin mit dem Kürzel USDC eine Chance haben. Sie sind an eine Zentralbankwährung wie in diesem Fall den Dollar gekoppelt und erfüllen damit auf jeden Fall die erste Forderung nach Stabilität.

Was wird der Einstieg von Mastercard in der Praxis bedeuten?

Wenn der USD Coin an den United States Dollar gekoppelt ist, warum würden Sie dann diese Kryptowährung statt des Dollars verwenden wollen?

Nehmen Sie an, Sie befinden sich nicht in den USA oder sonst an einem Ort, wo der Dollar als im Alltag übliche Währung verfügbar ist. Sie können dann mit dem USD Coin ganz einfach und ohne weitere Gebühren für das Umwechseln bezahlen. Es gibt auch Bereiche, wo der Besitz oder die Verwendung von Dollars oder bestimmter anderer Zentralbankwährungen verboten ist. Dann bedeutet die Verwendung des USD Coins eine wesentliche Verbesserung, was die Möglichkeit der Bezahlung in einer soweit stabilen Währung betrifft. In Venezuela wird sogar der Bitcoin zu diesem Zweck verwendet, obwohl er starken Schwankungen unterliegt. Es wäre dort ein enormer Vorteil, wenn Mastercard Transaktionen von Kyptowährung erlauben würde und eine Stable Coin über dieses Netzwerk verfügbar wäre.

Längerfristige Folgen von Kryptowährung

Es gibt drei Grundfunktionen eines Werts, der als Geld verwendbar sein soll.

  • In diesem Geld sollen Preise ermittelt werden können und vergleichbar sein
  • Ein Wert soll in diesem Geld aufbewahrt werden können
  • Das Geld soll als Tauschmittel verwendbar sein

Sind Kryptowährungen als Zahlungs- oder eben Tauschmittel besser verwendbar, eröffnen sich Vorteile für die Kunden und auch für den Zahlungsdienstleiser wie in diesem Fall Mastercard. Er profitiert von niedrigeren Gebühren und höherem Umsatz.
Die drei Funktionen stehen in Wechselwirkung miteinander. Sind Preise in einer Währung stabil genug und bekannt, wird dieses Geld zu einem brauchbaren Tauschmittel und einem Mittel für Wertaufbewahrung. Wird ein Geld als Zahlungsmittel akzeptiert, macht die Ermittlung der Preise von Gütern Sinn. Der Erfahrung in Venezuela mit Bitcoin lässt sich entnehmen, dass eine Währung nicht perfekt, sondern nur besser als die anderen verfügbaren Währungen sein muss. Auch ein schwankender Bitcoin wird von den Kunden einer Währung mit Hyperinflation vorgezogen. Es bleibt abzuwarten, welche Kryptowährungen Mastercard tatsächlich zulassen wird und in welcher Form.

Ich heiße Martina Lange und schreibe mit Vorliebe journalistische Texte rund um die Themen Finanzen und Medizin. Außerdem liebe ich es, Fachartikel jeglicher Art zu schreiben. Ich finde mich in beinahe jedes Thema ein und freue mich immer, wenn ich nach der Fertigstellung eines Textes über noch mehr Wissen verfüge. Als freiberufliche Autorin schreibe ich leidenschaftlich gern für creditSUN.

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