Was ist der Unterschied zwischen Kreditkarte und Debitkarte?
In der Alltagssprache hat es sich eingebürgert, sämtliche Produkte der beiden bekannten Anbieter Mastercard und Visa als Kreditkarte zu bezeichnen. Dieser Begriff führt aber häufig in die Irre. Kreditkarten zeichnen sich dadurch aus, dass Sie als Kunde einen Kreditrahmen ausschöpfen können und sozusagen ein „Kurzzeitkredit“ erhalten. Das trifft auf die Debitkarte nicht zu, da diese mit Ihrem Bankkonto verknüpft ist. Welche Vor- und Nachteile sich daraus ergeben und welche Karte sich mehr für Sie lohnt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
So funktioniert eine „echte“ Kreditkarte
Die Bezeichnung Kreditkarte weist auf ein wesentliches Merkmal dieser Kartenform hin: Die Banken gewähren bei diesen Karten von Mastercard oder Visa einen Kredit. Kunden können bis zu einer individuell festgelegten Obergrenze mit ihrer Kreditkarte Geld abholen und bargeldlos bezahlen. Einmal im Monat erfolgt eine Sammelabrechnung sämtlicher Transaktionen, die Bank zieht den Gesamtbetrag vom Referenzkonto ein. Konkret bedeutet dies, dass Sie als Kunde bis zu 30 Tage lang einen kostenlosen Kredit erhalten. Im Gegensatz zum teuren Dispokredit fallen hierfür keinerlei Zinsen an. Das ist ein bedeutender Unterschied zwischen einer Kreditkarte und einer Debitkarte: Die Debitkarten können Sie nur bei ausreichend Guthaben einsetzen, bei Kreditkarten verfügen Sie mit dem Kreditrahmen über einen größeren finanziellen Spielraum. Sie haben kein Guthaben auf dem Konto, Ihren Kreditrahmen aber noch nicht ausgeschöpft? In diesem Fall können Sie mit einer echten Kreditkarte problemlos bargeldlos bezahlen, im Internet einkaufen und an Bankautomaten Geld abholen. Sie sollten aber immer bedenken, dass Sie die Rechnung früher oder später bezahlen müssen.
Debitkarten von Visa und Mastercard: Mehrwert mit Abstrichen
Eine Visa-Debitkarte und eine Debit-Mastercard ähneln der Girocard, die Sie bei jeder Bank zu Ihrem Girokonto erhalten. Alle diese Karten sind Debitkarten, deren Einsatz Guthaben voraussetzt. Auch die Abrechnungsform ist identisch. Banken belasten das jeweilige Girokonto wenige Werktage nach der Transaktion. Angesichts dieser Gemeinsamkeiten dürften sich einige fragen, warum sie zusätzlich zu einer Girocard eine Debitkarte von Visa oder Mastercard beantragen sollten. Im Vergleich zur Girocard bieten die beiden Debitkarten der großen Kreditkartengesellschaften zwei relevante Vorteile:
- Mit den Debitkarten von Visa und Mastercard können Sie im Ausland ungehindert Geld an Bankautomaten abholen.
- Die meisten Onlineshops akzeptieren die Debitkarten von Visa und Mastercard, während sie mit der Girocard nicht online shoppen können.
Die Vorteile einer echten Kreditkarte
Bei Debitkarten von Visa und Mastercard profitieren Sie im Vergleich zur Girocard von Vorzügen – mit einer echten Kreditkarte kann diese Kartenvariante aber nicht mithalten. Maximale finanzielle Flexibilität garantiert nur eine echte Kreditkarte, die in der Fachsprache auch Chargekarte genannt wird. Als besonders wertvoll erweisen sich Kreditkarten im Ausland. Viele Hotels und Autovermietungen bestehen zum Beispiel auf einer Kreditkarte, weil nur diese ausreichende Sicherheit bietet. Echte Kreditkarten sind vor allem außerhalb der Eurozone häufig das einzig akzeptierte Zahlungsmittel. Ein prominentes Beispiel sind die USA – bei einem Aufenthalt in diesem Land empfiehlt sich dringend eine Chargekarte.
Ein weiterer Unterschied zwischen einer Kreditkarte und einer Debitkarte ist der Aspekt des Kontos. Viele Banken bieten für Kreditkarten ein separates Abrechnungskonto. Kunden profitieren von einer übersichtlichen Kontoverwaltung. Debitkarten sind in der Regel direkt mit dem Girokonto verbunden. Vor dem Bezahlen oder Geldabholen müssen Sie sich vergewissern, dass Sie auf dem Konto über genügend Guthaben verfügen.
Kreditkarte setzt Bonität voraus
Bei echten Kreditkarten gehen Banken ein gewisses Risiko ein: Sie müssen sich darauf verlassen, dass Kunden am Ende des Abrechnungszeitraums ihr Kreditkartenkonto ausgleichen können. Entsprechend führen sie bei Chargekarten eine strenge Bonitätsprüfung durch – auch das ist ein Unterschied zwischen einer Kreditkarte und einer Debitkarte. Fast alle Anbieter fordern für eine echte Kreditkarte neben einer positiven Schufa-Auskunft regelmäßige Gehaltszahlungen. Bei den Debitkarten von Visa und Mastercard zeigen sich die Banken großzügiger. Auch Kunden ohne festes Gehalt können diese Karten beantragen.
Unterschiede zwischen Kreditkarte und Debitkarte im Überblick
Kreditkarte | Debitkarte | |
---|---|---|
in Verbindung mit einem Bankkonto | Nein | Ja |
Abrechnung | Monatsabrechnung | unmittelbare Abbuchung vom Konto |
Kreditmöglichkeit | Kreditrahmen hängt von Ihrer Bonität ab | optional über einen Dispokredit, sofern das Bankguthaben nicht ausreicht |
Kosten | je nach Kreditkarte kann eine Jahresgebühr anfallen | kostenlos oder mit Kontoführungsgebühren je nach Bank |
Geldabhebung im Ausland | Ja | Ja |
Bezahlen im Ausland | Ja | Nein |
Bonitätsvoraussetzung | meistens ja | meistens nein |
Wenn Sie zwischen einer Kreditkarte und einer Debitkarte wählen können, spricht viel für die erste Variante. Sie sichern sich finanzielle Flexibilität und haben auch im Ausland keine Probleme beim Bezahlen. Nutzen Sie den Kreditrahmen aber mit Bedacht und stellen Sie sicher, dass Sie Ihr Kreditkartenkonto jedes Mal ausgleichen können. Debitkarten erweisen sich vor allem für Kunden, die z.B. im Inland gerne bargeldlos zahlen wollen. Auch bei einer schlechten Bonität erhalten Sie von der Bank eine Debitkarte, womit Sie Zahlungen tätigen können.
Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.