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5 fatale Fehler bei der Baufinanzierung – Was gilt es zu beachten?

Fehler bei der Baufinanzierung

Die Baufinanzierung sollte gut geplant und auf die eigenen finanziellen Verhältnisse abgestimmt werden. Wie viel Haus Sie sich leisten können, hängt unter anderem von Ihrem Eigenkapital und dem Einkommen ab. Eine gute Finanzierungsberatung schließt die häufigsten Fehler bei der Baufinanzierung aus und bewahrt vor einer Überschuldung. In diesem Beitrag wollen Ihnen Tipps an die Hand geben, damit Sie diese Fehler vermeiden.

Häufige Planungs- und Rechenfehler bei der Baufinanzierung

Wenn Sie sich ein Eigenheim kaufen wollen, werden Sie wahrscheinlich einen Kredit aufnehmen müssen. Da es sich hierbei meist um eine Finanzierung über einen längeren Zeitraum handelt, sollten Sie hier genau planen. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie sich vor der Aufnahme einer Baufinanzierung ausreichend informieren. Hier erfahren Sie, was Sie beachten müssen und worauf es ankommt, wenn Sie das Bauvorhaben auf Basis Ihrer finanziellen Möglichkeiten finanzieren möchten.

  1. Eigene finanzielle Lage ist ausschlaggebend

Ehe Sie überhaupt über eine Kreditbeantragung nachdenken, sollten Sie eine präzise Haushaltsrechnung aufstellen. Diese beinhaltet neben Ihrem Einkommen und den monatlich fixen Ausgaben eine Rücklage sowie alle Beträge, die jährlich gezahlt und im Zuge der Berechnung pro Monat aufgeschlüsselt werden. Einen der größten Fehler bei der Baufinanzierung vermeiden Sie, wenn Sie Ihre Finanzen im Blick haben und wissen, wie viel Geld Sie in die monatliche Tilgung investieren und für notwendige Sanierungen oder Reparaturen ansparen können. Viele potenzielle Bauherren legen die Summe der aktuellen Mietzahlung als Tilgungsbetrag zugrunde. Das ist allerdings häufig ein Irrglaube. Bedenken Sie auch, dass Sie als Immobilienbesitzer zusätzliche Ausgaben haben und beispielsweise die Heizkosten, Grundstückssteuern und Wasser aus der eigenen Tasche zusätzlich zur Finanzierungsrate begleichen müssen.

  1. Einkommen für die finanzierte Immobilie überschätzen

Unter einem Familieneinkommen von 2.000 EUR Brutto empfiehlt sich der Immobilienkauf aufgrund mangelnder Finanzmittel nicht. Selbst wenn Sie monatlich eine Rate von rund 600 EUR tilgen, ist Ihr Vermögen knapp kalkuliert. Bei unerwarteten Instandsetzungen kann sich ein finanzieller Engpass ergeben, der eine Entscheidung zwischen der Kredittilgung und den Reparaturkosten erfordert. Verdienen Sie hingegen 6.000 EUR Brutto, kann die monatliche Tilgungsrate bei maximal 1.500 EUR liegen. Doch auch in diesem Fall ist es ratsam, lieber länger und dafür mit einer kleineren Rate zu zahlen. Die maximalen Kaufkosten werden bei einem Einkommen von 6.000 EUR auf 375.000 EUR beziffert. Um gravierende Fehler bei der Baufinanzierung in Bezug auf Ihr Einkommen auszuschließen, sollten Sie eine monatliche Kreditrate wählen, die Sie zu Ihrem Einkommen passt. Ein Umschuldungskredit ist erst nach der Sollzinsbindung möglich, sodass Sie nicht zu knapp kalkulieren sollten.

  1. Kein oder zu wenig Eigenkapital

Früher waren 20 bis 30 Prozent Eigenkapital eine Grundvoraussetzung für die Immobilienfinanzierung. Heute ist es durchaus möglich, eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital zu erhalten oder sogar eine 110-Prozent-Finanzierung in Anspruch zu nehmen. Bedenken Sie dabei, dass Sie für eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital höhere Zinsen zahlen und dementsprechend einen größeren Betrag tilgen müssen. Auch wenn das geringe oder fehlende Eigenkapital kein klassischer Fehler bei der Baufinanzierung ist, entscheidet es doch darüber, ob Sie günstig oder zu teuer finanzieren.

  1. Kaufnebenkosten nicht einkalkuliert

Der Immobilienpreis ist nur die Kerngröße Ihrer Anschaffung. Wenn Sie sich online nach einem Angebot umsehen, sollten Sie nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die bis zu 13 Prozent betragenden Kaufnebenkosten einkalkulieren. Zum reinen Kaufpreis fallen diese Nebenkosten an:

  • Maklergebühren (zwischen 3 – 7% des Kaufpreises -> Seit 23.12.2020 teilen sich Verkäufer und Käufer die Courtage)
  • Notar- und Grundbuchamtkosten (ca. 1,4% des Kaufpreises)
  • Grunderwerbssteuer (zwischen 3,5 -,6,5% des Kaufpreises)

Häufig verlangt die Bank, dass Sie diese Kaufnebenkosten über Ihr Eigenkapital bezahlen. Bei einem Kaufpreis von 500.000 Euro betragen die Kaufnebenkosten bis zu 65.000 Euro. Durch die Teilung der Maklercourtage werden sich die Kaufnebenkosten nochmal reduzieren. Wir empfehlen Ihnen daher, die Baufinanzierung aufzunehmen, wenn Sie mit Ihrem Eigenkapital zumindest die Kaufnebenkosten begleichen können.

  1. Falsche Beratung bei der Baufinanzierung

Für viele potenzielle Eigentümer führt der erste Weg direkt zur Hausbank. Viele begehen dann häufig den Fehler bei der Baufinanzierung, dass sie das erstbeste Angebot annehmen. Sie sollten daher im Internet das Angebot Ihrer Hausbank mit anderen Kreditangeboten vergleichen. Besonders bei der Immobilienfinanzierung können die Unterschiede gravierend sein. Besonders online ergeben sich durch einen Kreditvergleich mehr Möglichkeiten und oftmals günstigeren Zinsen. Obendrein können Sie gegebenenfalls von staatlichen Förderungen profitieren und so eine ansprechende Ersparnis erzielen. Eine individuelle und unabhängige Beratung legt den Grundstein für eine Baufinanzierung, die Ihren Wünschen und den finanziellen Möglichkeiten gerecht wird. Aus diesem Grund ist die Hausbank zwar eine Möglichkeit, aber in den wenigsten Fällen auch der richtige Ansprechpartner für den günstigsten Kredit mit den meisten Vorteilen.

Grundlegende Fehler bei der Baufinanzierung ausschließen

Um perspektivisch einschneidende Fehler zu vermeiden, müssen Sie in erster Linie ehrlich zu sich selbst und in der Beurteilung Ihrer finanziellen Lage sein. Es bringt keinen Mehrwert, wenn Sie eine zu teure Immobilie finanzieren oder zu hohe monatliche Tilgungen leisten möchten. Selbst wenn ein Kreditgeber Ihren Vorschlag zustimmt, sind zukünftige Probleme und das Risiko einer Zwangsversteigerung bei Nichtzahlung vorprogrammiert. Bedenken Sie immer, dass Ihr Verdienst zum aktuellen Zeitpunkt keine statische Größe ist und dass sich Ihr Leben und Ihre Einkünfte verändern können. Wenn Sie vorab einige Überlegungen und Berechnungen anstellen, schützen Sie sich vor finanziellen Notlagen und finanzieren Ihr Eigenheim ohne vermeidbare Risiken.

Ich heiße Martina Lange und schreibe mit Vorliebe journalistische Texte rund um die Themen Finanzen und Medizin. Außerdem liebe ich es, Fachartikel jeglicher Art zu schreiben. Ich finde mich in beinahe jedes Thema ein und freue mich immer, wenn ich nach der Fertigstellung eines Textes über noch mehr Wissen verfüge. Als freiberufliche Autorin schreibe ich leidenschaftlich gern für creditSUN.

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