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Alarmierende Zahlen: RKI meldet erstmals über 10.000 Neuinfektionen in Deutschland

RKI meldet über 10.000 Neuinfektionen

Die Anzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen steigt unaufhaltsam: Binnen 24 Stunden registrierte das Robert-Koch-Institut (RKI) über 10.000 Neuinfektionen in Deutschland. Konkret wiesen Testlabore 11.287 Infektionen nach. Das ist seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie der mit Abstand höchste Wert, der bisherige Rekordwert von 7.830 datierte vom letzten Samstag. Länder und Kommunen reagieren mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen.1

Bundes- und europaweit steigende Infektionskurven

Experten hatten prophezeit, dass es bald über 10.000 Neuinfektionen in Deutschland geben wird. Mit einem Blick auf die europäische Karte überrascht das nicht. Seit Wochen schießen die Infektionszahlen in vielen EU-Ländern in die Höhe, dieser Trend musste irgendwann hierzulande ankommen. Trauriger Spitzenreiter ist Tschechien, das eine Sieben-Tage-Inzidenz von 975 Infektionen pro 100.000 Einwohner aufweist. Lange Zeit hatte das Nachbarland liberal agiert, nun hat die Regierung einen weitgehenden Lockdown beschlossen.

Auch in Deutschland trübt sich das monatelang positive Bild ein. Nach dem Beschluss des Bundes und der Länder müssen Städte und Kreise ab einer Inzidenz von 35 (35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) erste Maßnahmen und ab 50 (50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) besonders strenge Regeln zur Eindämmung der Epidemie umsetzen. Die 50er-Schwelle haben nun 166 Regionen von insgesamt 400 überschritten. Als Region gelten laut RKI Städte, Landkreise und die separat aufgeführten Berliner Bezirke. Den Höchstwert erreicht der bayerische Landkreis Berchtesgadener Land. In den letzten sieben Tagen gab es dort 292,6 nachgewiesene Infektionen je 100.000 Bewohner. Nur an einem Landkreis geht der Trend mit dem heutigen Höhepunkt von über 10.000 Neuinfektionen in Deutschland bisher vor: Der niedersächsische Landkreis Wittmund hat in der letzten Woche keinen einzigen Corona-Fall verzeichnet.

Vielerorts greifen strikte Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie

Vor rund einer Woche haben sich der Bund und die Länder nach langen Verhandlungen auf ein gemeinsames Vorgehen ab bestimmten Fallzahlen verständigt. Dieser Beschluss zeigt den verbindlichen Rahmen auf, die Länder und Kommunen müssen für die Umsetzung sorgen.

  • Ab einer Sieben-Tages-Inzidenz von 35 tritt eine Beschränkung von Zusammenkünften in Kraft: Feiern dürfen im privaten Raum nur noch mit 15 Personen und im öffentlichen Raum mit 25 Personen stattfinden. Zudem gilt eine Maskenpflicht an öffentlichen Orten, an denen der Mindestabstand von 1,5 m nicht garantiert ist.
  • Ab einer Inzidenz von 50 müssen die Kreise und Städte eine Sperrstunde für gastronomische Einrichtungen ab 23 Uhr durchsetzen, Bars und Klubs müssen komplett schließen. Im öffentlichen Raum dürfen sich maximal zehn Personen treffen, bei privaten Feiern dürfen höchstens zehn Personen aus zwei Haushalten anwesend sein.

Ansteigende Infektionszahlen verschärfen Diskussionen über die Corona-Bekämpfung

Seit Monaten streiten Politiker, Wissenschaftler, Vertreter von Verbänden und viele mehr über die richtige Corona-Strategie. Mahner wie der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sehen sich angesichts der über 10000 Neuinfektionen in Deutschland bestätigt. Die steil ansteigende Kurve an Infektionen dürfte die Debatte weiter anheizen. Die einen fordern strengere Maßnahmen, um das Virus einzudämmen. Andere warnen vor Alarmismus und verweisen auf die negativen gesellschaftlichen und ökonomischen Folgen, zu denen das konsequente Vorgehen im Frühjahr geführt hat. Umstritten ist, wie die aktuellen Fallzahlen einzuschätzen sind. Einige beschwichtigen und begründen die über 10000 Neuinfektionen in Deutschland mit einer Erhöhung der Test-Kapazitäten. Sie sehen auch die geringen Todeszahlen und die zahlreich vorhandenen freien Krankenhausbetten als Belege für eine entspannte Gesamtlage. Wissenschaftler wie der RKI-Präsident Lothar Wieler bezeichnen die Situation dagegen als „sehr ernst“. Momentan seien zwar vornehmlich Jüngere betroffen, inzwischen würden aber auch die Infektionszahlen bei Älteren, die Einweisungen in Kliniken und die Todeszahlen steigen.

Droht ein neuer Lockdown? Bürger und die Wirtschaft zittern

Die strikten staatlichen Corona-Gegenmaßnahmen im Frühjahr haben die Menschen und die Wirtschaft erheblich belastet. Kinder konnten nicht in die Schule, Eltern mussten sich zu Hause um sie kümmern. Arbeitnehmer mussten im Homeoffice arbeiten oder wurden in Kurzarbeit geschickt. Viele Unternehmen konnten sich nur mit staatlichen Hilfen über Wasser halten, die Lage ist für Betriebe insbesondere in Branchen wie der Gastronomie und dem Tourismus weiterhin prekär. Nun gibt es über 10000 Neuinfektionen in Deutschland und damit verbreitet sich die Angst vor einem neuen Lockdown. Doch wie realistisch ist dieses Szenario? Grundsätzlich dürften die Bundesregierung und die Länder bei diesem Thema zurückhaltend agieren, ein weiterer Lockdown würde zu enormen wirtschaftlichen Problemen führen. Andererseits ist bei einem zusätzlichen massiven Anstieg der Infektionszahlen nichts ausgeschlossen. Es kommt darauf an, inwieweit die vereinbarten Maßnahmen Wirkung zeigen.

Zweite Corona-Welle: dringender Handlungsbedarf für Politik und Bürger

Über 10000 Neuinfektionen in Deutschland: Diese Meldung macht klar, dass die Corona-Pandemie längst nicht ausgestanden ist. Alle Beteiligten sind nun zum Handeln aufgefordert. Die politisch Verantwortlichen müssen zum Beispiel sicherstellen, dass die Gesundheitsämter mit ausreichend Personal die Kontaktverfolgungen meistern. Zugleich müssen sie die Effekte der Schutzmaßnahmen regelmäßig kritisch überprüfen und gegebenenfalls nachjustieren. Allerdings lässt sich die Verantwortung nicht allein auf die Politik schieben: Viele Wissenschaftler beklagen, dass Bürger bei der Einhaltung der bekannten AHA-Regeln in den letzten Wochen nachlässig waren. Die in den Medien prominent thematisierten Großpartys im öffentlichen Raum sind dafür ein Beispiel. Ohne Mitwirkung der Bürger dürfte sich die Corona-Krise nicht überwinden lassen, weitere Schlagzeilen wie „Über 10000 Neuinfektionen in Deutschland“ wären unvermeidbar.

Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.

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