Sie befinden sich hier: Home / Blog / Geld anlegen / Unternehmensbeteiligungen – Was Sie als Investor wissen sollten!

Unternehmensbeteiligungen – Was Sie als Investor wissen sollten!

Beitrag wurde aktualisiert am 05.05.2020
Unternehmensbeteiligungen

Die bekannteste und verbreitetste Form einer Unternehmensbeteiligung ist der Aktienkauf. Durch die aktuelle Corona-Krise ist der Aktienkurs stark gesunken und somit haben einige Investoren viel Geld verloren, wenn sie jetzt verkaufen. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, sich an Unternehmen zu beteiligen und damit von einer erfolgreichen Geschäftstätigkeit profitieren zu können. Bevor Sie Ihr Geld investieren, müssen Sie aber wissen, worin die Unterschiede der verschiedenen Beteiligungsarten liegen und welche Risiken Sie dabei eingehen.

Was ist eine Unternehmensbeteiligung?

Das Wort Unternehmensbeteiligung sagt eigentlich schon aus, was es ist. Es ist eine Beteiligung, also einen anteiligen Besitz, an einem Unternehmen. Solch einen anteiligen Besitz können Sie kaufen. Und zwar direkt bei der Unternehmung selber, bzw. deren Bank, die Anteile der Unternehmung verkauft. Bezahlt werden diese Unternehmensbeteiligungen mit Geld, oder in eher selteneren Fällen mit Sacheinlagen. Diese Kapitaleinlagen werden zum Eigentum der Unternehmung und werden dort als Eigenkapital in den Bücher geführt. Sie als Investor sind als Entschädigung für diese Unternehmensbeteiligung dafür am Gewinn und am Verlust beteiligt und erhalten bei einem Gewinn eine Rendite. Dieses Szenario finden häufig Start-Ups Anwendung. Mit den meisten Unternehmensbeteiligungen kann auch gehandelt werden, beispielsweise an der Börse.

Unterschied zwischen stiller und offener Unternehmensbeteiligung

Wer sich still an einer Unternehmung beteiligt, leistet eine Einlage in das Vermögen des Unternehmens, erwirbt aber keine Anteile daran. Das bedeutet auch, dass Sie kein Mitspracherecht haben und damit an einer Unternehmensversammlung auch von keinem Stimmrecht Gebrauch machen können. Die stille Beteiligung ist eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital.

Bei einer offenen Unternehmensbeteiligung sind die geleisteten Kapitaleinlagen Teil des Eigenkapitals der Unternehmung. Sie werden im Handelsregister eingetragen und sich auch in den Büchern und im Jahresabschluss ersichtlich. Wer sich offen an einem Unternehmen beteiligt, hat ein Mitspracherecht und ist am Gewinn, jedoch auch am Verlust beteiligt.

Welche Arten von Unternehmensbeteiligungen gibt es?

Unternehmensbeteiligungen können aufgrund von verschiedenen Kriterien unterschieden werden. Eine Möglichkeit ist die Beteiligungsquote und damit dem Einfluss, den Sie als Investor bzw. als Miteigentümer auf die Unternehmung ausüben können.

Beteiligungsquote
unter 1 %: Kleinstbeteiligung
mehr als 1 %: wesentliche Beteiligung
unter 10 %: Streubesitzbeteiligung
25 bis 50 %: Sperrminorität
unter 50 %: Minderheitsbeteiligung
über 50 %: Mehrheitsbeteiligung
75 bis 95 %: Qualifizierte Mehrheitsbeteiligung
95 bis 100 %: Eingliederungsbeteiligung

Chancen und Risiken bei Kapitalbeteiligung

Allgemein gilt: Je größer das Risiko, desto größer die Rendite.

Die Chancen einer Kapitalbeteiligung liegen ganz klar in der möglichen, hohen Rendite. Hat die Unternehmung Erfolg, erhalten Sie als Investor Ihren Anteil am Gewinn im Form einer Rendite. Wird mit den Beteiligungspapieren öffentlich gehandelt, schlägt sich jeder Erfolg auch im Wert der Urkunde der Kapitalbeteiligung, meist der Aktie, nieder. Sie können also Ihre Beteiligung mit Gewinn weiterverkaufen, sofern Sie dies wünschen.

Das Risiko einer Kapitalbeteiligung liegt darin, dass Sie kaum über Sicherheiten verfügen. Grundschuldeintragungen oder Sicherungsübereignungen sind bei Unternehmensbeteiligungen ausgeschlossen. Mit Ihrer Kapitaleinlage werden Sie zum Teilhaber der Unternehmung. Im Fall eines Firmeninsolvenz werden zuerst die Gläubiger bedient. Dass Sie als Investor und Teilhaber Geld zurückerhalten, ist selten der Fall.¨

Ob ein Unternehmen erfolgreich ist und somit den Investoren, die sich mit Kapitalbeteiligungen Eigenkapital einbezahlt haben Renditen auszahlen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Rolle spielen

  • wirtschaftliche Aspekte
  • rechtliche Aspekte
  • Entwicklung des Marktes
  • Änderung der Steuerpolitik

Das Risiko minimieren können Sie, wenn Sie Beteiligungspapiere erwerben, mit denen Sie handeln und die Sie leicht veräußern können. Gerade mit wenig Erfahrung investieren Sie in Unternehmen, deren Aktien an der Börse gehandelt werden und studieren Sie die Prognosen und Berichte in den einschlägigen Medien.

Kein Geld investieren, dessen Verlust Sie nicht verkraften können

Gerade wer noch nicht über viel Erfahrung im Investieren seines Vermögens hat, sollte nur Geld investieren, wenn er den Verlust im schlimmsten Fall verkraften kann. Auch sollte das mögliche Risiko und der erwartete Gewinn genau abgewogen werden. Bei Unternehmensbeteiligungen lohnt es sich, in verschiedene Branchen und Regionen zu investieren, damit im Falle einer Krise (z.B. Finanzkrise oder Corona-Krise) nicht das ganze Geld verloren geht. Denn oftmals geht es nicht nur einer Unternehmung schlecht, sondern einer ganzen Branche oder allen Unternehmen in einem Land, einer Region. Deshalb wählen Sie mit bedacht und konsultieren Sie verschiedene Informationsquellen, bevor Sie Ihr Geld bei Unternehmensbeteiligungen investieren.

Mein Name ist Lutz Hegner. Seit 1991 bin ich als Geschäftsführer der Hegner & Möller GmbH täglich mit dem Thema FINANZEN beschäftigt und habe so das Glück, Interesse und Beruf verbinden zu können. Auf dem creditSUN Blog gebe ich gerne meine Expertise weiter und stehe als für Fragen im Bereich Finanzen gerne zur Verfügung.

Kategorien