Arbeitslos nach der Kreditaufnahme – Welche Möglichkeiten haben Sie, um sich nicht zu überschulden?
Wenn Sie ein gutes Einkommen haben und eine größere Anschaffung bevorsteht, denken viele an einen Kredit. Das betrifft nicht nur langlebige und teure Produkte wie Immobilien und Autos, sondern auch Möbel, Urlaubsreisen und vieles andere. Die Banken und der Einzelhandel machen es ihnen leicht einen Kredit zu erhalten und die Zinsen sind momentan sehr günstig. So lange Sie ein gesichertes Einkommen haben und die Raten vollständig und pünktlich bezahlen, ist alles in Ordnung. Allerdings können die monatlichen Raten ein Problem werden, wenn Sie arbeitslos nach der Kreditaufnahme werden. Dann kann es sein, dass Sie die finanzielle monatliche Belastung nicht mehr erfüllen können. In diesem Artikel erhalten Sie Tipps, was Sie in dieser Situation machen können.
Was tun, wenn Sie arbeitslos nach der Kreditaufnahme werden?
Außer denen, die das Glück haben, Beamte auf Lebenszeit zu sein, kann das Schicksal, arbeitslos nach einer Kreditaufnahme zu werden, praktisch jeden treffen. Sichere Arbeitsplätze bis zur Rente gibt es in der Privatwirtschaft nicht mehr. Sollte es Sie erwischen und Sie arbeitslos nach einer Kreditaufnahme werden, gilt es zunächst, Ruhe zu bewahren und die Situation genau zu analysieren. Geben Sie sich nicht der Verzweiflung hin oder lassen sich zu übereilten Aktionen hinreißen. In vielen Fällen ist die Arbeitslosigkeit nur vorübergehend und Sie finden innerhalb weniger Wochen oder Monate einen neuen Job. Vielleicht sind Ihre Bezüge von der Arbeitsagentur auch hoch genug, um die Raten weiter bezahlen zu können. Das ist sowieso das Wichtigste, wenn Sie arbeitslos nach der Kreditaufnahme werden.
Müssen Sie die Bank über Ihren Jobverlust informieren?
Im Prinzip sind Sie nicht verpflichtet, die Bank darüber in Kenntnis zu setzen, wenn Sie arbeitslos nach der Kreditaufnahme werden. Bei der Beantragung des Kredits sieht sich die Bank immer nur Ihre momentane finanzielle Situation an. Zukünftige Entwicklungen können nicht berücksichtigt werden, weil sie nicht vorhersehbar sind. Etwas anders sieht es aus, wenn Sie arbeitslos nach einer Kreditaufnahme werden und die Raten nicht mehr zahlen können. In diesem Fall sollten Sie mit der Bank reden. Warten Sie damit nicht, bis die ersten Mahnungen ins Haus flattern, sondern suchen Sie von sich aus das Gespräch. Damit zeigen Sie, dass Sie an einer Lösung des Problems interessiert sind und aktiv daran mitarbeiten wollen.
Sie müssen sich vor dem Gespräch nicht fürchten. Viele Banken erleiden aufgrund der niedrigen Zinsen Gewinneinbrüche und kämpfen um jeden einzelnen Kunden. Die Kündigung des Kreditvertrags durch die Bank wäre das letzte Mittel, das in der Regel noch nicht einmal besonders gut funktioniert. Betroffene treibt es nämlich in die Privatinsolvenz und die Bank bekommt ihr geliehenes Geld bestenfalls teilweise zurück.
Was können Sie tun, um sich bei Arbeitslosigkeit nicht zu überschulden?
Wenn Sie arbeitslos nach einer Kreditaufnahme werden, gibt es mehrere Möglichkeiten.
- Stundung
Sie können die Bank beispielsweise um eine Stundung bitten. Das bedeutet, Sie setzen die Tilgung des Kredits vorübergehend mit dem Einverständnis der Bank aus und nehmen sie wieder auf, wenn Sie einen neuen Job gefunden haben. Dafür berechnet Ihnen die Bank in der Regel keine Gebühren. Allerdings verlängert sich die Laufzeit des Kredits um die Periode der Stundung. Die Stundung eines Kredits wird meist für eine Periode von 3 – 12 Monaten vereinbart.
- Restschuldversicherung
Etwas anders sieht die Lage aus, wenn Sie arbeitslos nach einer Kreditaufnahme werden, aber eine Restschuldversicherung (RSV) abgeschlossen haben. Diese zahlt im Fall einer unverschuldeten Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit die Raten für den Kredit für eine bestimmte, vertraglich festgelegte Zeit weiter. Die Betonung liegt dabei jedoch auf unverschuldet. Wenn Sie verhaltensbedingt (eigenes Verschulden) gekündigt wurden, können Sie bei der Restschuldversicherung keine Ansprüche geltend machen. Sollten Sie arbeitslos nach einer Kreditaufnahme werden und eine RSV abgeschlossen haben, müssen Sie sich unverzüglich mit der Versicherungsgesellschaft in Verbindung setzen und Ihre Ansprüche geltend machen.
- Umschuldung
Eine Umschuldung ist eine weitere Möglichkeit zur Lösung des Problems, wenn Sie arbeitslos nach einer Kreditaufnahme werden. Bei einer Umschuldung nehmen Sie ein neues Darlehen auf und lösen damit das bestehende ab. Sind Sie arbeitslos nach einer Kreditaufnahme können Sie diese Option jedoch nur bedingt nutzen. So lange Sie arbeitslos sind, können Sie keinen Kredit bekommen. Einkünfte aus Sozialleistungen wie ALG I und II, Elterngeld, Kindergeld, Pflegegeld, Wohngeld oder Erziehungsgeld werden von den Banken nicht als Einkommen betrachtet.
Bei der Umschuldung beantragen Sie die Verlängerung der Laufzeit. Dadurch steigen zwar die Gesamtkosten des Kredits, die monatliche Belastung sinkt jedoch, weil sich die Rückzahlung über einen längeren Zeitraum erstreckt. Dadurch können Sie die Raten zahlen, obwohl Sie arbeitslos nach der Kreditaufnahme geworden sind.
Suchen Sie bei Jobverlust das direkte Gespräch mit der Bank
Wenn Sie gerade einen Kredit abbezahlen und dann plötzlich arbeitslos werden, kann es zu Zahlungsschwierigkeiten kommen. Trotzdem dürfen Sie sich nicht unterkriegen lassen . Das Problem lässt sich lösen. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Bank. Diese ist auch an einer Lösung interessiert, schließlich möchte sie ja ihr Geld zurück haben. Tun Sie dagegen nichts, wird Ihnen letztendlich der Kreditvertrag gekündigt und Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als Privatinsolvenz zu beantragen. Das bringt nicht nur große Einschränkungen im täglichen Leben mit sich (Ratenkäufe oder Handyverträge nicht mehr möglich), sondern Ihre Schufa wäre auf Jahre hinaus ruiniert und selbst wenn Sie längst wieder Arbeit haben, könnten Sie weder einen Kredit bekommen noch in eine neue Wohnung ziehen, weil mehr und mehr Vermieter eine Schufa-Auskunft verlangen.