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Die Kreditversicherung – ein Muss für die Kreditvergabe?

Beitrag wurde aktualisiert am 09.01.2024
Kreditversicherung

Wenn die Bank einen Kredit genehmigt, möchte sie Sicherheiten sehen. Neben einem ausreichenden Einkommen, das über der Pfändungsfreigrenze liegen sollte, bieten viele Kreditgeber eine Kreditversicherung oder auch Restschuldversicherung an. Damit sollen Risiken wie eine Arbeitslosigkeit, eine längere Erkrankung oder der Tod des Hauptkreditnehmers und damit eine Zahlungsunfähigkeit abgesichert werden. Aber macht so eine Versicherung Sinn?

Lohnt sich eine Kreditversicherung?

Zunächst ist festzuhalten, dass eine Restschuldversicherung oder auch Ratenschutzversicherung, nicht unbedingt beim Kreditgeber abgeschlossen werden muss. Der Kreditnehmer hat die Wahl einen anderen Versicherer zu beauftragen. Damit hat er die Möglichkeit verschiedene Angebote zu vergleichen und sich für das günstigste Angebot zu entscheiden. Bevor so eine Versicherung aber abgeschlossen wird, sollten einige Dinge beachtet werden.

Das sollten Sie bei einer Versicherung für den Kredit beachten

Handelt es sich um einen kleinen Verbraucherkredit, lohnt es sich einer Kreditversicherung in der Regel nicht. Oft ist dabei als Risiko die Arbeitsunfähigkeit oder die Arbeitslosigkeit Bestandteil des Vertrages. Es kann bei Krediten unter 10.000 Euro eine Prämie von bis zu 800 Euro und mehr anfallen. Generell richten sich die Kosten für die Restkreditversicherung nach der Höhe der Kreditsumme. Aber auch das Eintrittsalter und die Laufzeit des Kreditvertrages sind maßgebend. Diese Versicherungsprämie wird meist als Einmalzahlung zu der Kreditsumme addiert. Damit steigt die Kreditsumme an und kann den Kredit verteuern. Hierbei können versteckte Zinsen entstehen, die die eigentliche Kreditsumme verschleiern. Wichtig zu wissen, dass die Kosten der Versicherung, nicht in die Berechnung des effektiven Jahreszinses einfließen.

Vor- und Nachteile einer Kreditversicherung

Der Vorteil einer Restschuldversicherung liegt in unvorhergesehenen Ereignissen, wobei der Kreditnehmer oder die Angehörigen genügend abgesichert sind. Bei einem Todesfall wird dann die noch offene Kreditsumme komplett übernommen. Dadurch entfällt die Kreditrückzahlung bei den Hinterbliebenen. Kommt es zu einer Arbeitslosigkeit oder wird der Kreditnehmer berufsunfähig, wird zwar die Kreditsumme nicht übernommen, aber die monatlichen Raten. Damit hat der Kreditnehmer die Möglichkeit sich voll und ganz auf eine Arbeitsuche zu konzentrieren. Der Vorteil dieser Versicherung zeigt sich ebenfalls, dass sofort gezahlt wird, sollte ein Versicherungsfall eintreten.

Der Nachteil einer Kreditversicherung ist hingegen, dass der Versicherer im Falle einer Arbeitslosigkeit oder Berufsunfähigkeit die vereinbarten Leistungen nur für einen bestimmten Zeitraum erhält. Meist sind die auf maximal ein Jahr beschränkt. Danach muss der Kreditnehmer wieder selbst bezahlen. Der Kreditnehmer sollte auch bedenken, dass die Restschuldversicherung relativ hohe Kosten hat, da nicht wie bei anderen Versicherungsarten, der Gesundheitszustand des Kreditnehmers geprüft wird. Das zeigt sich natürlich auch bei den Kosten. Es kann daher sinnvoll sein, eventuell eine Berufsunfähigkeitsversicherung gesondert abzuschließen. Die Kosten für die Restschuldversicherung werden mit der Kreditsumme addiert. Dadurch entsteht eine höhere Kreditsumme.

Wann ist es sinnvoll eine Kreditversicherung abzuschließen?

Viele Banken bieten bei Abschluss eines Kredites gleichzeitig eine Restschuldversicherung mit an. Damit hat nicht nur der Kreditgeber, sondern auch der Kreditnehmer gewisse Sicherheiten. So kann es beim Kreditnehmer vorkommen, dass er die monatlichen Raten nicht mehr bezahlen kann. Besteht aber eine Kreditversicherung, werden die fälligen Kreditraten übernommen bzw. im Todesfall der gesamte Kreditbetrag. Allerdings lohnt so eine Versicherung nicht, wenn nur ein kleiner Kredit benötigt wird. Bei einer höheren Kreditsumme, um beispielsweise ein neues Auto zu kaufen oder bei einem Immobilienkauf, bietet sich diese Versicherung aber an. Gerade dann, wenn hohe Kreditsummen mit im Spiel sind. Hier ist es sehr wichtig den Kredit abzusichern. Das kann dann eine Restschuldversicherung aber auch eine sogenannte Risikolebensversicherung sein. Gibt es aber bereits so eine Versicherung, kann auf diesen Schutz verzichtet werden.

Kreditnehmern wird geraten, sich beim Abschluss einer Kreditversicherung nicht unter Druck setzen zu lassen. Der Gesetzgeber untersagt es zwar, einen Kreditvertrag mit einer Kreditversicherung zu koppeln, dennoch gibt es immer noch Kreditgeber die einen Kredit von einer Kreditversicherung abhängig machen. Unter Umständen kann eine Kreditversicherung den Kredit sehr teuer machen. Deshalb sollte ein Kreditversicherungs-Vergleich vorgenommen werden. Wird eine hohe Kreditsumme mit einer langen Laufzeit aufgenommen, so kann eine Restschuldversicherung eine Option sein.

Was kostet eine Kreditversicherung und worauf sollten Sie achten?

Die Kosten für eine Restkreditversicherung sind gestaffelt:

  • Für einen Komplettschutz beispielsweise, fallen Kosten von etwa 990 Euro bis 2900 Euro an.
  • Für einen Standardschutz bezahlen Kreditnehmer etwa 240 Euro und
  • für den Todesfall etwa 890 Euro.

Die Versicherung wird dem Kreditnehmer praktisch vorgestreckt. Das bedeutet, es entsteht eine höhere Kreditsumme und höhere Zinsen. Damit aber nicht unnötig hohe Prämien gezahlt werden, sollte ein Vergleich vorgenommen werden. Denn bei gleicher Leistung zeigen sich unterschiedliche Beiträge. Wer sich für eine Restkreditversicherung entscheidet, sollte unbedingt auf die Kündigungszeiten achten. So ist schon vorgekommen, dass der Kredit längst bezahlt war, aber die Versicherung weiter läuft. Ebenso wichtig ist es, auf den Leistungsumfang zu achten. Es gibt Versicherer, die lediglich 12 Monate bei einer Arbeitslosigkeit die Raten übernehmen. Das wurde auch bei einer Arbeitsunfähigkeit festgestellt. Ebenfalls von Bedeutung sind sogenannte Ausschlussklauseln. So wird bei einer selbstverschuldeten Kündigung nicht gezahlt. Auch bei bekannten Erkrankungen entfällt die Zahlungspflicht.

Fazit zur Kreditversicherung:

Generell muss die Entscheidung eine Kreditversicherung abzuschließen, dem Kreditnehmer überlassen sein. Dennoch kann es durchaus sinnvoll sein, so eine Ratenschutzversicherung abzuschließen. Besonders bei hohen Kreditsummen wie z.B. bei einer Immobilienfinanzierung mit einer langen Laufzeit ist eine Kreditversicherung sehr empfehlenswert.

Mein Name ist Bechthold Christiane und schreibe leidenschaftlich Fachartikel. In meiner langen Berufslaufbahn kann ich eine 30-jährige Tätigkeit im Medien-, Kredit und medizinischen Bereich vorweisen. Ich überzeuge mit meiner Zuverlässigkeit und Qualität von journalistischen Fachberichten.

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