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Sollzins und Effektivzins: Wichtige Unterschiede, die Sie kennen sollten!

Beitrag wurde aktualisiert am 17.09.2020
Sollzins und Effektivzins

Wenn Sie einmal vorhatten, einen Kredit aufzunehmen, sind Ihnen bestimmt die Begriffe Sollzins und der Effektivzins schon begegnet. Wissen Sie aber auch, was der effektive Sollzins oder der effektive Jahreszins bedeuten? Was sagen die Prozentzahlen über die Kreditsumme aus und worauf sollten Sie beim Kreditvergleich achten? Nachfolgend werden die beiden Begriffe näher erläutert, aber auch anschauliche Beispiele und die Fallstricke vorgestellt. So wissen Sie genau, welcher Kredit für Sie am günstigsten ist und ob sich sogar eine Kreditumschuldung lohnt.

Der teure Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins

Wenn Sie einen Kredit aufnehmen, fallen in der Regel Zinsen an. Zwar gibt es auch Kredite mit Negativzinsen, allerdings ist das eher als PR Aktion zu betrachten. Dieser Sollzins fällt über die gesamte Laufzeit des Kredites an und durch ihn wird der Betrag festgelegt, welcher letztlich zurückgezahlt werden muss. Um den Effektivzins zu verstehen, muss man in das Jahr 2014 zurückgehen. In diesem Jahr verbot der Gesetzgeber den Banken die Berechnung von Bearbeitungsgebühren für Kredite. Doch die Institute fanden schnell ein Hintertürchen in Form von Zinsen. Ein effektiver Jahreszins beinhaltet zusätzliche Gebühren, die ansonsten nicht angefallen wären und die Bearbeitungsgebühren und weitere Gebühren ersetzen. Demzufolge ist der Effektivzins sozusagen der Bruttowert eines Kredits.

Sie sollten auch den effektiven Jahreszins beim Kreditvergleich berücksichtigen

Wenn man nun den Kreditbetrag und beide Zinssätze zusammenzählt, dann kommt der komplette fällige Betrag heraus der rückgezahlt werden muss. Für einen Kreditvergleich spielen beide Zinssätze eine Rolle. Allerdings macht es nur wenig Sinn einen Kredit nur anhand der Sollzinsen auszuwählen. Da ein effektiver Jahreszins bei fast allen Krediten fällig wird, lohnt es sich den Effektivzins in den Vergleich mit einzubeziehen, um die realen Kosten für den Kredit ermitteln zu können.

Rechenbeispiele für den Sollzins und den Effektivzins

Mit den nachfolgenden Beispielen sollen die Unterschiede zwischen Sollzins und Effektivzins noch einmal in kurzer Form anschaulich dargestellt werden:

  1. Max Mustermann hat sich 1.000 Euro zu einem Zinssatz von sechs Prozent geliehen. Er zahlt die Summe von 1060,00 Euro innerhalb eines Jahres zurück. Demzufolge sind der Sollzins und der Effektivzins identisch.
  2. Der Sollzins spiegelt lediglich die reinen Zinskosten wider, während der Effektivzins auch noch zusätzliche Gebühren und Kosten einbezieht. Sie leihen sich 1000 Euro bei der Bank und zahlen zum Ende der Laufzeit 1050 Euro zurück. Die Bank erhebt eine Gebühr von 10 Euro und zieht diese direkt bei Auszahlung ein. Somit würden Sie eine Auszahlung von nur 990 Euro erhalten. Der Sollzins beträgt 5% bezogen auf den Nennwert von 1000 Euro, der effektive Jahreszins beträgt hingegen 6,06%.

Ein wichtiger Tipp: Viele Banken versuchen eine frühzeitige Rückzahlung und die damit verbunden Ertragsverluste zu vermeiden und verlangen Vorfälligkeitsentschädigungen. Auch diese sind gesetzlich geregelt.

Wie können Sollzinsen und Effektivzinsen gesenkt werden?

Der Effektivzins kann durch den Kreditnehmer in der Regel nicht beeinflusst werden. Hier obliegt es dem Kreditgeber ein passendes Angebot zu unterbreiten. Bei den Sollzinsen gibt es allerdings eine Reihe von Möglichkeiten, um den Zinssatz zu senken und sich so ein attraktiveres Angebot einzuholen:

  • zweiter Kreditnehmer mit Einkommen
  • Bürgschaft
  • Auch Sicherheiten senken in der Regel den vereinbarten Zinssatz deutlich. Je hochwertiger die durch den Kreditnehmer angebotene Sicherheit, umso höher auch die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung. Immobilien, aber auch andere Wertgegenstände wie z.B. ein Auto sind hierfür gut geeignet.

Fazit: Beim Kreditvergleich wirklich alle Faktoren berücksichtigen!

Als Verbraucher kann einem bei dem Sollzins und Effektivzins schnell einmal durcheinander kommen. Damit das nicht geschieht ist es wichtig, sich über die Begrifflichkeiten zu informieren und alle wichtigen Vertragsinhalte vor der Unterschrift zu prüfen. Ein effektiver Jahreszins ist eine versteckte Bearbeitungsgebühr, die aber durch vorzeitige Rückzahlung gesenkt werden kann. Wichtig ist dabei nur, dass der Kreditvertrag eine Sondertilgung auch erlaubt und keine Vorfälligkeitsentschädigungen gezahlt werden müssen. Denn diese können teilweise deutlich von den vereinbarten Zinsen abweichen und stellen einen nicht unbeträchtlichen Kostenfaktor dar. Gerade bei größeren Krediten, bei denen eine spätere Umschuldung in Betracht kommt, wäre eine solche Vertragsklausel nicht optimal und sollte deswegen tunlichst vermieden werden. Bei einem Kreditvergleich ist die Grundlage für die Berechnung immer der Effektivzins. Er bildet die gesamten Kosten ab, welche für den Kredit einkalkuliert werden müssen. Der Sollzins wird dann interessant, wenn es darum geht den Kredit vorzeitig abzulösen.

Ich heiße Quang Lam und arbeite bei der Hegner & Möller GmbH als Marketing Director. Ich interessiere mich sehr stark für die Themen Finanzen und Sport. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen und betreibe auch einen Laufblog. Ich schreibe für den creditSUN Blog nur über die Themen, die mich auch wirklich interessieren.

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