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Kreditwechsel – Können Sie sich von unliebsamen Altverträgen lösen?

Kreditwechsel

Die Entwicklung am Kredit- und Kapitalmarkt ist dynamisch. In den letzten Jahren sind die Zinsen für Kredite kontinuierlich gesunken und auf einem historischen Tiefstand angekommen. Wer heutzutage einen Kredit aufnimmt, kann diesen oft zu sehr günstigen Konditionen erhalten. Umso ärgerlicher ist es, wenn man damals einen Kreditvertrag mit deutlich höheren Zinsen abgeschlossen hat. Auch persönliche Lebensumstände und Liquidität können sich ändern, sodass die Zahlungsmodalitäten Ihres Kredites nicht mehr passen. In solchen Fällen kann es Sinn machen, einen Kreditwechsel in Erwägung zu ziehen. Aber ist es wirklich so einfach, den Kredit abzulösen und diesen zu besseren Konditionen zu erhalten?

Unter welchen Voraussetzungen ist es möglich, einen Kredit zu wechseln?

Einen Kreditwechsel vorzunehmen bedeutet nichts anderes, als einen bestehenden Kredit zu kündigen und einen neuen Kreditvertrag abzuschließen. Wichtig hierbei sind die gesetzlichen und vertraglichen Voraussetzungen einer Kündigung. Zudem sollte sich ein Wechsel auch finanziell lohnen.

  1. Vertragliche und gesetzliche Voraussetzungen

Die Art des Kredites, die vereinbarten Zins- und Tilgungsbedingungen sowie die Kreditlaufzeit sind maßgebliche Faktoren für eine Kündigung. Hierzu ist ein Blick in die Vertragsunterlagen unerlässlich.

Grundsätzlich gelten für verschiedene Kreditarten folgende gesetzliche Kündigungsmöglichkeiten:

  • Kontokorrentkredite

Kontokorrentkredite, also Dispositionskredite oder Kontoüberziehungen sind die teuersten Kreditarten überhaupt. Nicht selten liegen die Zinssätze bereits im zweistelligen Bereich. Kontokorrentkredite können jederzeit.

Empfehlung: Diese Kredite haben keine Kündigungsfrist, d.h. Sie können die Dispokredite jederzeit ablösen. Wir von creditSUN empfehlen Ihnen diesen Kredit unbedingt abzulösen, da sie hierfür sehr hohe Zinsen bezahlen. Eine Umschuldung lohnt sich hier immer!

  • Ratenkredite mit variablem Zinssatz

Diese Kreditverträge sind üblicherweise etwas teurer als Festzinsverträge, können dafür aber flexibel zurückgezahlt werden.

Empfehlung: Diese Kredite können Sie jederzeit unter Einhaltung einer Frist von 3 Monaten kündigen. Hier lässt sich nicht pauschal sagen, ob sich eine Kreditablösung lohnt. Das hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Gerne prüfen wir für Sie die Möglichkeiten.

  • Ratenkredite mit Zinsfestschreibung

Eine Kündigung von Krediten innerhalb der Zinsbindungsfrist ist grundsätzlich nicht möglich.

Empfehlung: Einige Kreditgeber ermöglichen es, den Kredit zu wechseln, wenn eine Vorfälligkeitsentschädigung gezahlt wird. Das kann dennoch sinnvoll sein, wenn Sie damals einen Kredit mit hohen Zinsen abgeschlossen haben. Das muss aber individuell geprüft werden.

Eine Besonderheit stellen Baufinanzierungen mit einer 15-jährigen Zinsfestschreibung dar. Diese können nach Ablauf einer Mindestlaufzeit von 10 Jahren unter Einhaltung einer 6-monatigen Kündigungsfrist jederzeit gekündigt werden. Eine Vorfälligkeitsentschädigung darf in diesem Fall nicht in Rechnung gestellt werden. Sie sollten zumindest in diesem Fall einen Kreditvergleich anstreben, ob Ihre finanzierende Bank Ihnen das beste Angebot gemacht hat. Sofern das nicht der Fall ist, sollte Sie nach der Sollzinsbindung den Kredit kündigen und wechseln.

  • Endfällige Kredite und Kredite mit Tilgungsersatzleistung

Hierbei handelt es sich um Kreditverträge, die zu einem bestimmten Datum in einer Summe zurückgezahlt werden. Während der Laufzeit dieser Darlehn werden nur die Zinsen gezahlt.

Ist zu dem endfälligen Kredit eine Tilgungsersatzleistung vereinbart, wird parallel z. B. ein Bausparvertrag oder eine Kapitallebensversicherung angespart. Das Ansparen dieser Verträge ersetzt dabei die Tilgungsraten des Kredites. Der Kredit wird am Ende der Laufzeit durch den Bausparvertrag oder die Versicherungsleistung zurückgezahlt.

Diese Verträge können sich als Kostenfallen entpuppen. Erreicht die Ablaufleistung der Kapitallebensversicherung nicht den Tilgungsbetrag, muss die Restkreditsumme weiter finanziert werden. Wenn Sie den Kredit wechseln, können Sie hier frühzeitig gegensteuern.

Empfehlung: Die Kündigungsmöglichkeit richtet sich grundsätzlich nach der vereinbarten Zinsfestschreibung. Hierbei kann es sich durchaus lohnen, wenn Sie nach der vereinbarten Sollzinsbindung den Kredit wechseln. Allerdings muss das hier im Einzelfall geprüft werden.

  1. Wirtschaftliche und finanzielle Voraussetzungen

Einen Kredit zu wechseln, macht wirtschaftlich Sinn, wenn Sie bei Abschluss eines neuen Vertrages tatsächlich etwas einsparen. Ein niedrigerer Zinssatz bedeutet nicht zwingend, dass der neue Kredit für Sie günstiger ist. Neben den Zinsen spielen weitere Kostenfaktoren eine Rolle.

  • Bearbeitungsgebühr

Oft wird zusätzlich zu den Zinsen eine einmalige Bearbeitungsgebühr vereinbart, die zu Darlehnsbeginn zu zahlen ist. Möchten Sie Ihren Kredit wechseln, reduziert sie Ihre Zinsersparnis. Zudem wird die Bearbeitungsgebühr für Altverträge nicht (auch nicht anteilig) erstattet.

  • Vorfälligkeitsentschädigung

Bei Festzinsverträgen bekommen Kreditgeber für einen festen Zeitraum die vertraglich vereinbarten Zinsen gezahlt. Möchten Sie einen derartigen Kredit wechseln und somit vorzeitig zurückzahlen, stellt Ihnen der Kreditgeber die Mindereinnahmen als Vorfälligkeitsentgelt in Rechnung. Dies kann unter Umständen so hoch ausfallen, dass sich ein Kreditwechsel nicht lohnt.

  • Kosten für Sicherheiten-Bereitstellung

Wenn Sie einen Kredit wechseln, müssen Sie bestehende Sicherheiten auf den neuen Kreditgeber übertragen. So sind bei Immobiliendarlehn die Grundschulden auf den neuen Kreditgeber umzuschreiben. Hierbei fallen nicht unerhebliche Kosten z.B. für Notar und Grundbuchamt an.

  1. Sonstige Voraussetzungen für einen Kreditwechsel

Möchten Sie einen Kredit wechseln und einen neuen Kreditvertrag abschließen, prüft der Kreditgeber Ihre Bonität. Hierzu gehören eine Abfrage bei der Schufa sowie eine Offenlegung Ihrer Einkommens- und Vermögensverhältnisse. Ob sie den Kredit erhalten, hängt maßgeblich mit Ihrer Bonität zusammen. Auch die Kreditkonditionen sind umso günstiger, je besser die Bonität ausfällt.

Wann sollten Sie Ihren Kredit wechseln?

Kontokorrentkredite und variabel verzinste Kreditverträge sind in der Regel teuer. Hier lohnt sich ein Kreditwechsel zu einem Darlehen mit niedrigerem Zinssatz. Für Festzinsverträge und Immobiliendarlehen kann es sich ebenfalls lohnen, insbesondere wenn der Kredit schon einige Jahre gelaufen ist. Dies hängt jedoch stark vom jeweiligen vom Einzelfall ab, da viele Faktoren zu berücksichtigen sind.

Nutzen Sie daher unsere langjährige Erfahrung als Kreditvermittler. Wir prüfen Ihre bestehenden Altverträge darauf, ob ein Wechsel der Kredite sinnvoll ist. Sie können uns Ihre Verträge per E-Mail oder über den Log-in-Bereich unseres Portals zuschicken. Die Auswertung und Prüfung von creditSun ist für Sie absolut kostenlos und unverbindlich.

Ich heiße Martina Lange und schreibe mit Vorliebe journalistische Texte rund um die Themen Finanzen und Medizin. Außerdem liebe ich es, Fachartikel jeglicher Art zu schreiben. Ich finde mich in beinahe jedes Thema ein und freue mich immer, wenn ich nach der Fertigstellung eines Textes über noch mehr Wissen verfüge. Als freiberufliche Autorin schreibe ich leidenschaftlich gern für creditSUN.

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