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Welchen Einfluss hat der Verschuldungsgrad auf die Kreditvergabe?

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Jede Person oder jedes Unternehmen kann sich verschulden, da z. B. größere Anschaffungen getätigt werden müssen. Bei Privatpersonen werden häufig Kredite aufgenommen, um ein Auto zu finanzieren oder sogar eine Immobilie abzubezahlen. Bei Unternehmen werden häufig Waren durch die Bank vorfinanziert, um nicht die Liquidität zu mindern. Dabei spielt der Verschuldungsgrad eine wichtige Rolle, wenn es um die Beurteilung der Kreditwürdigkeit geht und ist somit auch entscheidend für die Kreditvergabe. Firmen nutzen hierfür Auskunfteien wie die Schufa, um eine Bewertung der Kreditwürdigkeit vorzunehmen. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wieso der Verschuldungsgrad so wichtig ist.

Was ist der Verschuldungsgrad?

Der Verschuldungsgrad (auch Schuldenquote genannt) ist eine wichtige Kennzahl zur Beurteilung der finanziellen Stabilität von Unternehmen und Privatpersonen. Er misst das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital bzw. Vermögen und ermöglicht somit eine Einschätzung der Tragfähigkeit der Schuldenlast. Je höher die Schulden sind, umso unwahrscheinlicher ist es, dass Sie einen Kredit von der Bank erhalten.

Wie wird die Schuldenquote berechnet?

Um die Schuldenquote zu berechnen, wird folgende Formel genutzt:

Verschuldungsgrad = Schulden / Eigenkapital (oder Vermögen)

Sicherlich nimmt der Grad der Verschuldung eine wichtige Rolle bei der Kreditvergabe ein. Dennoch gibt es noch weitere Kriterien, die eine Bank ansetzt, bevor Sie einer Person oder einem Unternehmen einen Kredit gewährt.

Unterscheidung zwischen dynamischen und statischen Verschuldungsgrad

Es gibt zwei Arten von Verschuldungsgraden – den statischen und den dynamischen. Hierbei werden zwei Ansätze ermittelt, um das Kreditausfallrisiko besser zu ermitteln.

  • Der statische Verschuldungsgrad misst das Verhältnis von Schulden zum Eigenkapital oder Vermögen. Er zeigt, wie viel Schulden ein Unternehmen oder eine Privatperson im Verhältnis zu seinem Eigenkapital hat. Als Indikator wird die 2:1-Regel genutzt. So sollte der Verschuldungsgrad nicht mehr als 200 % betragen. Liegt dieser Wert drüber, ist das Kreditausfallrisiko ziemlich hoch.
  • Der dynamische Verschuldungsgrad misst hingegen, wie lange es dauert, bis bestehende Schulden unter Berücksichtigung des laufenden Cashflows (der laufenden Einnahmen und Ausgaben) zurückgezahlt werden können. Dabei handelt es sich um einen guten Wert, wenn die Rückzahlung unter 3 Jahre beträgt. Ein schlechter Wert ist es hingegeben bei einer Rückzahlung von 5 Jahren.

Interpretation der Schuldenquote

Die Interpretation des Verschuldungsgrads hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. von der Branche, der Unternehmensgröße und der Zinslage. Generell gilt:

  • Ein hoher Verschuldungsgrad kann ein Zeichen für eine riskante Finanzsituation sein.
  • Ein niedriger Verschuldungsgraddeutet hingegen auf eine gesunde finanzielle Situation hin.

Das Verhältnis vom Fremdkapital zum Eigenkapital spiegelt den Verschuldungsgrad wider. Je höher der Wert ist, umso höher ist die Verschuldung.  Liegt der Wert bei 1, würde der Verschuldungsgrad bei 0% liegen, da Fremdkapital und Eigenkapital ausgeglichen sind.

Kann der Verschuldungsgrad einen Einfluss auf die Kreditvergabe nehmen?

Ja, der Verschuldungsgrad ist ein wichtiger Faktor bei der Kreditvergabe. Kreditgeber wie Banken und Kreditinstitute bewerten den Verschuldungsgrad, um das Risiko eines Kreditausfalls zu beurteilen.

Bei einem niedrigen Verschuldungsgrad ist das Kreditausfallrisiko der Bank deutlich geringer. Außerdem können Kreditnehmer von besseren Konditionen profitieren. Liegt hingegen ein hoher Verschuldungsgrad vor, der z.B. sogar mehr als 200 % beträgt, wird vermutlich die Bank Ihre Kreditanfrage ablehnen.

Weitere Faktoren, die bei der Kreditvergabe wichtig sind:

Neben dem Verschuldungsgrad berücksichtigen Kreditgeber auch andere Faktoren bei der Kreditvergabe, wie z. B.:

Verschuldungsgrad ist nicht allein ausschlaggebend

Bei der Kreditvergabe ist der Verschuldungsgrad ein wichtiger Faktor, der zur Zu- oder Absage des Kredits führt. Dieser Wert allein entscheidet nicht darüber, ob Sie einen Kredit erhalten und in welche Höhe. Das ist allerdings eine wichtige Kennzahl, damit Banken das Kreditausfallrisiko bewerten können. Je höher dieser Wert ist, umso unwahrscheinlicher ist eine Kreditvergabe. Liegt der Verschuldungsgrad sogar über 200%, können Sie sich relativ sicher sein, dass Ihnen die Bank den Kredit verweigert, sofern Sie hier keine Sicherheiten vorweisen können.

Ich heiße Irini Diamanti und verbinde als SEO-Managerin bei der Hegner & Möller GmbH meine Leidenschaft aus SEO, Sprache und Finanzen. Zuvor sammelte ich Erfahrung im Journalismus und als Texterin. Dabei konnte ich meine Expertise in den Bereichen Politik, Sport, Medizin und Beauty vertiefen. In meiner Freizeit koche und backe ich leidenschaftlich gerne und genieße es, in spannende Bücher einzutauchen.

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